DS4 und DS4 Crossback – In den Fußstapfen der Göttin
Die Fußstapfen, die der DS4 und sein großer Bruder der DS4 Crossback füllen wollen sind gewaltig. 2014 spaltete Citroën seine Edelmarke „DS“ ab, um den Premium Schmuckstücken den Rahmen zu geben, der ihrer prestigeträchtigen Historie gebührt und die Verkaufszahlen möglichst wachsen lässt. Inzwischen werden unter diesem Logo der DS3, DS4 und der DS5 angeboten.


Auch der Innenraum der französischen Göttin wehrt sich entschieden gegen blasphemische Ansätze. Hochwertige Materialien und ihre ordentliche Verarbeitung sorgen für eine angenehme Haptik und erhöhen die Anbetungswürdigkeit der DS. Das leder-bezogene Armaturenbrett und das handvernähte Lenkrad strahlen feudale Herrlichkeit aus. Die bis ins Dach hineinragende Panoramawindschutzscheibe, flutet den Innenraum mit Tageslicht. Leider wird dadurch über den Köpfen von Fahrer und Beifahrer ein Unterzug nötig, der das wohnliche Gefühl und die Nähe zum Himmel etwas dämpft. Was die bequemen, straff-anliegenden und beheizten Massage-Sitze allerdings schnell vergessen machen.

Um jeglicher Kritik an höheren Kräften entgegenzuwirken haben die DS-Modelle immer die leistungsstärksten Motoren des Citroën-Peugeot Konzerns an Bord. So reicht die Motorenpalette von 88 kW (120 PS) bis 154 kW (210 PS). Für den DS4 stehen jeweils drei Benziner und vier Dieselmotoren zur Wahl. Der Crossback ist mit einem 130 PS Benziner und zwei Dieselvarianten (120 und 180 PS) bestückbar. Dabei sind alle Motoren ausschließlich als Fronttriebler erhältlich. Keine Sorge: Mit keinem der Motoren werden Sie untermotorisiert sein. Die 180 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment des getesteten flüsterleisen Dieselmotors würden heutzutage selbst Hermes den Götterbote schneller ans Ziel führen (9,3 Sekunden von 0 -100 km/h). Ob Götter oder ihre Boten auf Verbrauchswerte achten? Schwer zusagen. Aber 4,4 Liter (kombinierter Norm-Verbrauch) sind nach menschlichem Ermessen effizient und geringer als der wöchentliche Mess-Wein Konsum manches weltlichen Vertreters. Die optionale Quickshift-6-Gang-Automatik arbeitet schnell, reibungslos und nüchtern. In Verbindung mit der guten Federung wägt man sich bei gemütlicher Fahrweise fast auf Wolke 7. Dabei ist die Lenkung präzise genug, um für Fahrspaß auf der Landstraße sorgen zu können. Die etwas höher bauende Crossback-Variante wirkt bei heißer Kurvenhatz systembedingt etwas weniger stabil.
Fazit:
DS4 und DS4 Crossback sind die französische Interpretation der Premium-Kompakt-Klasse. Da man die direkte Konkurrenz mit den deutschen Premium-Herstellern wohl scheut, wie der Teufel das Weihwasser, geht man den göttlichen den Weg der Extravaganz, Finesse und Detailverliebtheit. Das hat in der Normalversion mit mindestens 23.990 Euro allerdings einen ganz weltlichen Preis. Die Crossback-Variante mit mehr Bodenfreiheit und Offroad-Optik kostet 1.500 Euro mehr als die Limousine. Bis 2020 planen die Franzosen übrigens 5 weitere DS-Modelle auf den Markt zu bringen. Lang lebe die Göttin.
Jan Weizenecker
Absolvent der Volks- und Betriebswirtschaftslehre der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Mal in kleinerem, mal in weiterem Radius, aber immer mit der nötigen Portion Humor, berichte ich seit 2012 über die Neuerscheinungen der Automobilwelt.
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