Opel Insignia GSi – auf den Spuren der alten Erfolge
Den aktuellen Opel Insignia gibt es seit Anfang 2017. Etwa 100.000 Bestellungen im ersten Jahr dürfen durchaus als Erfolg bezeichnet werden. Nun legen die Rüsselsheimer eine Sportversion ihres Flaggschiffes auf. Die Buchstabenkombination GSi steht bei Opel, wie der GTI bei VW. Opel Fans kennen die GSi-Modelle seit langem. Denn bereits 1984 brachte Opel mit dem Manta GSi ein Sportmodell auf den Markt. Danach folgte der Kadett 2.0 GSi 16V, der mit seinen 150 PS und den digitalen Instrumenten damals ein echter Gegner für VW Golf GTI und Co war.In der Folge verschwanden die sportlichen Opel mit dem GSi-Logo nach und nach. Mit dem Insignia Grand Sport GSi und dem Insignia Sportstourer GSi lässt Opel nun den „Mythos“ GSi wieder aufleben. Weitere Modelle sollen folgen. Als nächstes soll der Opel Corsa GSi im Sommer vorgestellt werden. Abgestimmt werden die sportlichen Opel-Modelle auf der Nordschleife. Verantwortlich für diesen Prozeß ist Volker Strycek, DTM-Meister von 1984. Der Spezialist für Fahrdynamik hat im Insignia GSi für eine harmonische Abstimmung des Fahrwerks gesorgt. Im Tour-Modus lässt es sich auch auf den holprigen Straßen rund um Marseille angenehm reisen. Im Sport-Modus wird der Insignia GSi spürbar dynamischer, die Wankbewegungen der Karosserie fallen reduziert aus und die Lenkung wird spürbar straffer. Straff genug, um auch in engen Kurven bei schneller Fahrt sicher unterwegs zu sein. Der Insignia GSi lässt stets genug Restkomfort zu, um am Ende der Fahrt ohne Rückenschmerzen aussteigen zu können. Die Serienausstattung der GSi-Modelle ist umfangreich.
Beinhaltet sind unter anderem ein beheiztes Lenkrad, LED-Matrix-Licht, das IntelliLink-Navi mit acht Zoll Touchscreen, Sitzheizung, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, 18-Zöller, Allradantrieb und die Achtgang-Automatik. Zu den sportlichen Tugenden des Insignia GSi passt auch der neu entwickelte Schalensitz. Der GSi-Performance-Ergonomiesitz trägt das Label „AGR“, welches für „Aktion Gesunder Rücken“ steht. Features wie eine Massagefunktion und elektronisch verstellbare Seitenwangen machen den Insignia GSi zum Komfort-Sportler. Der neu designte Sportsitz vereint guten Seitenhalt mit ausgewogenem Langstreckenkomfort. Die hochgezogene Lehne mit integrierter Kopfstütze wurde optisch an eine aufgerichtete Königskobra angelehnt und soll den Insassen ein Gefühl von Schutz vermitteln. Allgemein unterscheidet sich der Innenraum bis auf das abgeflachte Lenkrad, den schwarzen Dachhimmel und den Sportsitzen nicht von den anderen Insignia-Modellen. Gut so!
Denn schon die „normalen“ Insignia Modelle vereinen einen angenehmen Materialmix mit viel Stauraum und komfortablen Platzverhältnissen – auf den Vordersitzen als auch im Fond. In Sachen Konnektivität steht der Insignia GSi seinen normalen Brüdern in nichts nach. Im Gegenteil. Das verbaute IntelliLink 900 Navigationssystem ist hier Bestandteil der Serienausstattung. Die zweite Generation bietet Navigationskarten in 3D-Ansicht mit Verkehrsinfos über DAB (gegen 210 Euro Aufpreis), Videos oder Musik können vom USB-Stick abgespielt werden. Zusätzlich kann ein Smartphone mit Android Auto oder Apple CarPlay verbunden werden. Damit lassen sich ausgewählte Handy-Apps direkt auf dem Bildschirm nutzen. Das IntelliLink-System wirkt ausgereift und die Verbindung war während unserer Testfahrten stets stabil. Optional gibt es kabelloses Laden fürs Smartphone (190 Euro Aufpreis). Ebenfalls mit an Bord: OnStar. Drückt man die OnStar-Taste am Dachhimmel, so meldet sich ein Berater per Telefon. Dieser kann einem beispielsweise Navigationsziele heraussuchen und diese direkt aufs Navigationssystem schicken. Nun können auch Parkplätze oder Hotels über diese Funktion gebucht werden. Zudem gibt es mit OnStar einen WLAN-Hotspot im Auto. Mit der dazu zugehörenden Smartphone-App kann man das Auto abschließen oder einen Werkstatttermin buchen.Auch die Assistenzsysteme des Insignia GSi können sich sehen lassen. Erhältlich ist ein adaptiver Tempomat, ein Spurhalte-Assistent (690 Euro Aufpreis), ein Parkassistent mit 360-Grad-Kamera (1.340 Euro Aufpreis) und eine Verkehrsschildererkennung (195 Euro Aufpreis). Außen unterscheidet sich der Insignia GSi von den anderen Insignia Modellen durch eine bulligere Frontschürze mit großen Lufteinlässen und einen Doppelrohrauspuff am Heck. Schweller und Spoiler übernimmt er von der OPC-Line des Insignia Grand Sport. Die ansonsten aufpreispflichtigen Intellilux Matrix-LED-Scheinwerfer sind beim GSi immer inklusive und unterstreichen die scharfe Optik. Kunde können ihren Insignia GSi gegen Aufpreis in nahezu jeder Farbe lackieren lassen. So kann das Auto die gleiche Farbe bekommen, wie das Kleid der Mitfahrerin.
Für den Insignia GSi werden zwei Motoren angeboten. Ein Zwei-Liter Benziner mit 260 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment und ein Zwei-Liter Diesel mit 210 PS und 480 Newtonmetern. Der Benziner überzeugt mit seiner Drehfreude und einer Beschleunigung in 7,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Den besten Kompromiss aus Beschleunigung und Effizienz bietet aus meiner Sicht jedoch der Diesel. Er beschleunigt in 7,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Dabei schont er den Geldbeutel durch einem geringen kombinierten Norm-Durchschnittsverbrauch von 7,3 Litern auf 100 Kilometer. Beide Motoren werden mit einem 8-Stufen Automatikgetriebe kombiniert, das die Gänge ohne erkennbare Schubunterbrechung durchschaltet. Im Tour-Modus hält das Getriebe die Gänge lang genug, um gemütlich auf der Drehmoment-Welle reiten zu können. Im Sport-Modus hingegen erlaubt das Getriebe dem Fahrer die Gänge etwas weiter ausdrehen zu können – erhöhter Fahrspaß ist die angenehme Folge. Die sportlichen Insignia Modelle kommen serienmäßig mit dem permanenten „Twinster-Allradantrieb“. Dieser kann dank seiner Lamellenkupplung die Kraft bestens variieren. Per Doppelklick auf die ESP-Taste kann man den „Competition-Modus“ aktivieren. Darin bleibt der Insignia auch im Grenzbereich stets berechenbar. Das als Not-Anker fungierende ESP schützt vor zu wilden Eskapaden. Für alle die nun festgestellt haben, dass der Insignia GSi 65 PS weniger als der alte Insignia OPC (325 PS) unter der Haube hat, sei gesagt – er ist trotzdem schneller auf der Nordschleife. Wie das funktioniert? Gewichtsersparnis ist das Zauberwort. Der Insignia GSi wiegt im Vergleich rund 160 Kilo weniger (ca. 1.683 Kilo mit Fahrer) als der alte OPC.Aus meiner Sicht passt der Insignia GSi zu sportlich ambitionierten Fahrer, die nicht auf Komfort und ausreichend Platz verzichten wollen. Er startet als Grand Sport Diesel bei 45.595 Euro. Die Preise für den stärkeren Benziner beginnen bei 47.800 Euro. Für den Sportstourer müssen 1.000 Euro mehr bezahlt werden. Der GSi kann seit Dezember 2017 bestellt werden. Die ersten Auslieferungen werden noch in Diesem Frühjahr erwartet.
Technische Daten
Opel Insignia GSi 2,0 DIT
Länge x Breite x Höhe (m): 4,91 x 1,86 x 1,46
Radstand (m): 2,83
Motor: R4-Benziner, 1998 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung: 191 kW / 260 PS bei 5300 U/min
Max. Drehmoment: 400 Nm bei 2500–4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 7,3 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch: 8,6 Liter
CO2-Emissionen: 197 g/km (Euro 6)
Leergewicht / Zuladung: 1683 kg / 537 kg
Kofferraumvolumen: 490 -1450 Liter
Max. Anhängelast: 2200 kg
Wendekreis: 11,7 m
Bereifung vorne//hinten: 245/35 R20
Luftwiderstandsbeiwert: 0,26
Preis: 47.800 Euro
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