Mercedes A180 Diesel – sportlich aussehender Kompakter ab 32.000 Euro
116 PS leistet der 1.5 Liter Vier-Zylinder Diesel in der neuen Mercedes A-Klasse (W177). Üppig ist das nicht. Reicht die Leistung der Einstiegs-Diesel-Motorisierung (ab 31.398 Euro) für den Kompaktwagen aus? Wir haben den Mercedes A180d über 14 Tage hinweg im Alltag unter die Lupe genommen.
Der Einstiegsdiesel mit seinen 1.461 Kubikzentimetern Hubraum kommt übrigens vom Mercedes Partner Renault. Diesen Motor bieten die Schwaben aktuell ausschließlich mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an. In dieser Kombination entsteht ein maximales Drehmoment von 260 Newtonmetern und eine Höchstgeschwindigkeit von 202 Stundenkilometern. In 10,5 Sekunden erreicht der 1.370 Kilo schwere Kompaktwagen Tempo 100. Darüber geht es eher gemächlich zur Sache. Daher sollte man nicht allzu spontan überholen wollen. Für den Stadtverkehr und den Alltagsverkehr auf der Landstraße ist der A180d jedoch ausreichend gut motorisiert, zumal der Diesel sein Drehmoment bekanntlich schon bei geringen Drehzahlen auf die Straße bringt.
Mercedes gibt den kombinierten Normverbrauch (nach NEFZ) mit 4.3 – 4.1 Liter je 100 Kilometer (114 – 108 g/km CO2) an. Damit erfüllt der kleine Diesel in der A-Klasse die aktuell anspruchsvollste Abgasnorm Euro 6d-Temp. Auf unseren Testfahrten hat der Bordcomputer im Schnitt 5,3 Liter angezeigt. Ein guter Wert im Vergleich zwischen den Kompakten mit Dieselantrieb in diesem Leistungsbereich.
Übrigens: Trotz des geringen Verbrauchs muss man relativ häufig tanken, denn der Tank des A180d fasst nur 43 Liter.
Das 4,42 m lange Kompaktmodell sieht mehr nach Sportcoupé, denn nach klassischem Kompaktauto aus. Die sportliche Erscheinung mit der niedrigen Bauhöhe sieht zwar gut aus, macht sich jedoch im Innenraum negativ bemerkbar. So ist die Kopffreiheit in der zweiten Reihe etwas eingeschränkt. Sportlich ist der A180 auch abgestimmt – eher hart, denn weich. Er lenkt willig ein und gibt eine direkte Rückmeldung von der Straße. Trotzdem würde ich den Federungskomfort als gut bezeichnen.
Ausgesprochen gut gefällt mir die Innenraumgestaltung in der aufgefrischten A-Klasse. Sie ist modern und die verwendeten Materialien lassen durchaus Premium-Feeling aufkommen. Die Bedienung der meisten Funktionen erschließt sich von selbst. So kann der Fahrer wählen, ob er per Sprache, Touchpad oder Touchscreen bedienen möchte. Die Sprachsteuerung in der A-Klasse funktioniert tadellos und weitgehend frei von Formalismen, was man nicht von jedem Auto sagen kann. Die Sitze im A180 geben guten Seitenhalt und sind trotzdem langstreckentauglich.
Fazit
32.000 Euro sind kein Schnäppchen für einen Kompaktwagen. Aber es war schon immer etwas teurer, einen Mercedes zu fahren. Das gilt insbesondere, wenn man den Wagen mit Zusatzausstattungen aufwertet. Dann kommen schnell 40 bis 45.000 Euro zusammen. Wer oft in der Stadt, im Umland und nur selten Mal auf die lange Strecke geht, der sollte mit dem 116-PS-Diesel gut klar kommen. Andererseits – wer unter 10 bis 15.000 Kilometer pro Jahr fährt, wäre mit einem Benziner wohl besser bedient. Den gibt es ab 26.000 Euro (109 PS) mit manuellem Getriebe. Und sein Norm-Verbrauch liegt nur einen Liter je 100 Kilometer höher.
Wesentliche Technische Daten:
Mercedes-Benz A 180 d (W177), Fließheck
Länge x Breite x Höhe (m): 4,42 x 1,80 x 1,44
Radstand (m): 2,73
Antrieb: 1.5 Liter Diesel-Motor, Direkteinspritzung, 4-Zylinder
Hubraum: 1.461 ccm
Antrieb: Frontantrieb
Leistung: 80 kW / 116 PS bei 4.000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 202 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,5 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch: 4,1 Liter je 100 km
Testverbrauch: 5,3 Liter je 100 km
Tankinhalt: 43 Liter
CO2-Emissionen: 108 g/km (Euro 6d Temp)
Leergewicht / Zuladung: 1.445 kg / 496 kg
Kofferraumvolumen (nach VDA): 370 – 1.200 Liter
Max. Anhängelast: 1.400 kg
Wendekreis: 11,2 m
Preis: 31.398 Euro
Hauptkonkurrenten: BMW 1er, Audi A3 und VW Golf
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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