VW Amarok und Amarok Aventura mit neuem V6 – Der neue Mutti Bomber?
Sechseinhalb Jahre nach seinem Debüt erhält der Amarok ein Facelift. Künftig wird der Volkswagen Pick-up mit einem modernen 3.0 Liter V6 Diesel Motor der neusten Generation mit sportlicher Front und einer neuen Instrumententafel ausgestattet. Und sind wir mal ehrlich, irgendwie haben wir uns doch alle ein wenig satt gesehen an diesen rund geschliffenen SUV Dickschiffen. Wenn schon bullig, dann richtig. Wenn schon viel Stauraum, dann richtig.
Und wenn schon Off-Road Image, dann aber bitte auch mit guten Offroad-Eigenschaften. Dieser Pick-up von VW vereint all diese Attribute. Und der neue Look macht ihn wohl mehr denn je zum potentiellen Mami-Bomber für die Stadt. Man kann quasi die Uhr danach stellen und warten, bis auch dieser Trend in seinem vollen Umfang aus den USA zu uns überschwappen wird. Was der neue VW Amarok und seine Opening Edition Amarok Aventura noch so kann, lesen Sie hier.
Handgriffe an A- und B-Säule unterstützen beim Einstieg auf den Amarok-Hochsitz. Meiner Oma stelle ich besser eine kleine Leiter auf. Zwar ist der Innenraum des Amarok noch immer pragmatisch, doch durch sein neues Cockpit mit horizontalem Design, neuer Instrumententafel und Multifunktions-Leder-Lenkrad mit Schaltwippen für die 8 Gang Automatik ist das schon wesentlich urbaner. Das gute Infotainment-System aus dem Konzernbaukasten schlägt in die selbe Kerbe. Durch optionale Features wie App Connect, Guide & Inform oder Car Net lassen sich sogar Smartphone Apps über eine USB Schnittstelle integrieren. Der rahmenlose Innenspiegel, das neues Sitzdesign und Pedale in Edelstahloptik sorgen für einen Hauch zusätzlicher Eleganz.
Highlight des Modells ist sein neuer 3.0 Liter V6 TDI Motor. Mit seinem maximalen Drehmoment von 550 Newtonmetern besitzt er 130 mehr als sein Vorgänger, der ein Reihen 4 Zylinder war. Seine Leistungsspitze erreicht er durch eine Overboostfunktion. Dafür drückt man das Gaspedal bis zum Bodenblech durch. So stehen 15 Sekunden lang rund 50 kW mehr zur Verfügung. Nach 10 Sekunden Pause steht einem dieser Leistungskick dann wieder zur Verfügung. Das faszinierende an diesem Motor ist nicht nur seine Gewalt, sondern eben auch dass er sich trotz seinen 224 PS als 8-Gang Automat mit 7,6 Litern (kombinierter Normwert) Verbrauch zufrieden gibt. Außerdem besitzt er eine robuste Steuerkette statt eines Zahnriemens. Streitigkeiten über deren Vor- und Nachteile dürfen gerne in den Kommentaren ausgetragen werden. Weitere Motoren wie etwa der mit 163 PS/ 120 kW sollen zum einen im Oktober dieses Jahres und zum anderen mit 204 PS/ 150 kW im Frühjahr 2017 folgen.Fährt man ins Gelände, dann wird’s richtig spannend. Denn der Allradantrieb des Amarok ist beim Handschalter manuell zuschaltbar. Bei der 8 Gang Automatik ist er permanent aktiv. Durch das Schlechtwege ABS und die Differentialsperre scheint wirklich kaum eine Steigung zu steil, kaum ein Gelände nicht befahrbar. Das geht sogar so weit, dass man mit diesem Auto Terrains befahren kann, die man sich nicht mal zu Fuß zutrauen würde. 45 Grad Neigungswinkel bei voller Beladung (1 Tonne) und Böschungswinkel von 29 Grad vorne/ 24 Grad hinten sind möglich. Und auch als Arbeitstier brilliert der Wolfsburger. Er zieht bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast bei bis zu 12% Steigung. Seine Ladefläche ist mit 2,52 m² die größte im Segment. So findet hier weiterhin eine komplette Europalette quer Platz. Die neuen Scheibenbremsen tragen dafür Sorge, dass selbst mit hohem Transport-Gewicht rechtzeitig gebremst werden kann.
Dass der Amarok auch auf der Straße zuhause ist, das zeigt nicht nur sein Beschleunigungswert von 7,9 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer. Auch seine 193 Stundenkilometer Spitze und der gute Federkomfort machen ihn autobahntauglich. Gerade im dichten Straßenverkehr werden viele die erhöhte Sitzposition und die vielen Sicherheitsfeatures zu schätzen wissen. Die 8-Gang Automatik schaltet so komfortabel, dass man sich in zeitweise in einer Limousine wägt, wären da nicht diese Windgeräusche. Doch eigentlich will ich keine Werbung für den Amarok als Straßen-Auto machen. Denn ich kann die ganzen Mütter in ihren SUVs doch schon nicht mehr sehen. Wie also soll ich sie künftig in Pick-ups ertragen. Und was kommt als nächstes? Panzer?
Doch sind wir mal ehrlich, der Amarok ist wirklich praktisch und hat im Nutzfahrzeugsektor deshalb zurecht viele Fans. Und ja das dürfen neben Handwerkern, Förstern auch einfach aktive Familien sein. Denn wo andere an ihre Grenzen stoßen, da beginnt die Tour mit dem Amarok erst richtig. Zum Marktstart wird mit dem Amarok Aventura ein Sondermodell erhältlich sein. Es besitzt eine in Wagenfarbe lackierte Sportsbar, 20 Zoll Leichtmetallfelgen, Rückfahrkamera und eine Cargo-Box für die Ladefläche. Für diese Box sind verschiedene Stylingbars und Abdeckungen erhältlich. Außerdem kann der geneigte Kunde die praktische Laderaumbeschichtung oder ein Hardtop ordern.
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Jan Weizenecker
Absolvent der Volks- und Betriebswirtschaftslehre der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Mal in kleinerem, mal in weiterem Radius, aber immer mit der nötigen Portion Humor, berichte ich seit 2012 über die Neuerscheinungen der Automobilwelt.
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