Alle Augen sind auf den Kleinwagen Klassiker gerichtet: Der neue Polo ist erwachsen geworden. Das neue Modell bietet mehr Platz im Innenraum und für seine Klasse bisher unbekannte Technik-Features. So kommt jetzt mit neuen Infotainmentsystem, digitalem Cockpit, effizienteren Motoren (u. a. auch ein Erdgasmotor) und neuen Assistenzsystemen die Zukunft in den Wolfsburger Kleinwagen. Der neue Polo startet in Deutschland zu Preisen ab 12.975 Euro.

Die sechste Generation eines der wichtigsten Autos für den Volkswagen Konzern wurde seit seiner Markteinführung 1975 mehr als 14 Millionen Mal verkauft. Damit der Polo weiter ein Kassenschlager bleibt, wurde sein Design deutlich geschärft und an den aktuellen Mainstream Design-Geschmack angepasst. Der Polo legt in der Außenlänge nun um 8 Zentimeter zu und kommt so erstmals auf eine Länge von etwas mehr als vier Meter. Von dem um 94 mm gewachsenen Radstand soll in erster Linie der Innenraum profitieren. Damit verringert sich der Abstand zum Golf weiter.

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Das Gepäckraumvolumen erreicht nun 351 Liter gegenüber 280 Litern beim Vorgänger. Individuell definierbare, farbige Designelemente folgen dem Trend.Das Außen-Design um Motorhaube und Frontleuchten folgt nun dem aktuellen VW-Familiengesicht und erinnert von vorne an den aktuellen Tiguan. Die Heckleuchten des neuen Polo scheinen dem Seat Ibiza entliehen. Von der Seite bleiben die Charakter spendende Kerbe und die kraftvollen Schultern.

Und trotz der ganzen Änderungen ist der Polo weiterhin klar als Polo zu erkennen. Nicht zuletzt die „R-Line“ steht dem Kleinen ausgesprochen gut. Eingefleischte Fans wird das neue Design zwar nicht überraschen, aber auch nicht enttäuschen. So funktioniert das VW Design schon lange bestens. Es wird kaum jemand vergraulen, aber es haut eben auch kaum jemand vom Hocker. Mainstream eben.

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Weiterhin auch mit Dieselantrieb

Als Basisantrieb steht fortan ein Ein-Liter-Benzin-Aggregat mit drei Zylindern in der Liste. Ihn wird es als 65 und 75 PS Variante geben. Der stärkere Antrieb wird mit einem Turbolader versehen. So leistet er 95 bzw. 115 PS. Eine neue Motoren-Variante ist der Erdgas-Antrieb, der 90 PS leistet. Später im Jahr soll mit den 1.5 TSI ein 150 PS Antrieb folgen. Bei den viel diskutierten Diesel Motoren, startet Volkswagen im Polo mit einem 1,6 Liter Selbstzünder, der mit dem SCR-System zur Abgasreinigung ausgestattet ist, das aus einem 12-Liter-Tank Harnstoff einspritzt, um die umweltbelastenden Stickoxide zu filtern. Der Anteil der Dieselmotoren beim Polo lag bisher allerdings bei nur 15 Prozent. Die VW Verantwortlichen um Markenchef Herbert Diese rechnen mit zurück gehenden Dieselanteilen. Ein reiner Elektroantrieb scheint aktuell nicht vorgesehen.

Der neue Polo GTI wird künftig 200 PS liefern und 6,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo benötigen. Geschaltet wird in den beiden kleinsten Motoren mit fünf Gängen. Bei den größeren Motoren erfolgt die Kraftübertragung mit sechs Gängen. Gegen Mehrpreis ist ein 7-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe wählbar.

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Im Assistenten-Bereich sind jetzt Features an Board, die bisher nur in höheren Klassen zu finden waren. Adaptive Cruise Control, Blind Spot Monitor und Rear Traffic Alert machen den Kleinen künftig (optional) zu einem der sichersten Fahrzeuge seiner Klasse. Mit der neuen „Polo Beats“ Variante steht außerdem eine spannende Edition zur Verfügung, die neben musikalischen Schmankerln, wie einer 300 Watt Anlage, auch  optische Individualisierungsmöglichkeiten bietet.

Produziert wird der neue VW Polo im spanischen Werk in Pamplona bei der Konzerntochter Seat. Der Polo VI basiert auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) in der Variante mit kürzerem Radstand. Auf ihr basiert bereits die dritte Generation des Skoda Fabia und auch der aktuelle Seat Ibiza. Die Nutzung eines Baukastens ermöglicht den Einsatz gleicher Bauteile bei verschiedenen Modellen, dadurch wird die Produktion einfacher und vor allem günstiger.

Zurück an die Spitze

Mit dem neuen Update Modell wollen die Wolfsburger 2017 wieder an die Verkaufsspitze im europäischen Segment zurückkehren. Denn inzwischen werden hier mehr Ford Fiesta verkauft, als Polos. Die Volkswagen- Verantwortlichen gehen davon aus, dass sie mit 340.000 Einheiten die Konkurrenz um Renault Clio und Ford Fiesta wieder hinter sich lassen können.

Fotos: VW und Der-Autotester.de