UScale-Studie: Elektroautos werden immer besser, Kunden unzufriedener

Die UScale-Studie erhob die Meinung von 4.500 EV-Fahrenden. Sie zeigt wo es klemmt und welche Marken überzeugen. Tesla, Porsche und koreanische Anbieter führen das Feld, chinesische Anbieter bleiben deutlich hinter den Erwartungen, Opel und Peugeot bilden das Schlusslicht. 

Das Stuttgarter Marktforschungsunternehmen UScale hat zum fünften Mal in Folge seine EV-Zufriedenheitsstudie zu den Nutzungsgewohnheiten, Problemen und Empfehlungen von eAuto- Fahrern und Fahrerinnen durchgeführt.
In den Ergebnissen wird deutlich, dass elektrische Fahrzeuge nach den Jahren der Early Adopter, also den frühen Anwendern, nun in den Massenmarkt gelangen und dort auf deutlich höhere Erwartungen treffen als bisher. Obwohl sich die Performance von Elektroautos in den Bereichen Ladeleistung und Reichweite, aber auch anderen Feldern wie Funktionalität und Bedienung verbessert, bewerten Käufer und Nutzende ihre Fahrzeuge und deren Funktionalität immer kritischer: Die Bereitschaft der eAuto-Nutzenden, das eigene Fahrzeug an Freunde und Bekannte weiterzuempfehlen, geht deutlich zurück. Trotz der technischen Verbesserung vieler Modelle sinkt also die Zufriedenheit der Besitzer mit ihren Fahrzeugen.
Ursache für diesen scheinbaren Widerspruch sind neue Nutzergruppen, die jetzt ein eAuto kaufen. Während in den letzten Jahren ökologische Motive beim Umstieg auf ein eAuto im Vordergrund standen, dominieren heute erstmals Fahreigenschaften und Kostenaspekte die Liste der Umstiegsmotive.

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UScale hat die Studie im Eigenauftrag durchgeführt und bietet die Ergebnisse Fahrzeugherstellern und Zulieferern zur Verbesserung ihrer Produkte an. Via Social Media wurden zwischen April und Mai 2023 genau 4.522 Besitzer:innen von batterieelektrischen eFahrzeugen im deutschsprachigen DACH-Raum rekrutiert und mit Hilfe von 87 geschlossenen und 16 offenen Fragen ausführlich befragt.
Die Bereitschaft, das eigene eAuto weiterzuempfehlen, schwankt deutlich zwischen den Marken. Unangefochten an Nummer 1 steht Tesla, das seine Nutzer bei allen e-spezifischen Themen wie Laden, Routenplanung oder der Connect-App überzeugt. Deutliche Kritik gibt es allerdings noch immer bei der Qualität und verschiedensten Störgeräuschen. Immerhin 40% der Tesla- Fahrer:innen sehen deutlichen Handlungsbedarf in diesem Bereich.
Wachsenden Zuspruch konnte UScale bei den koreanischen Marken Genesis, KIA und Hyundai messen. Alle 3 Marken wurden abgesehen von der Routenplanung durchgängig überdurchschnittlich gut bewertet. Bei der Ladeleistung punkten alle Modelle mit 800V-Technologie, womit Genesis die Messlatte für alle übrigen Marken legt.

Ein gemischtes Bild zeigen die Marken von Volkswagen: Porsche macht die massive Kritik an der geringen Reichweite mit seinem 800V-Bordnetz wett, das zu sehr kurzen Ladestopps führt. Auch Audi leidet unter geringer Reichweite und hohem Verbrauch. Dazu kommen aber massive Beanstandungen zur Connect-App und zur Softwarequalität. Letztere schlagen auch bei den Schwestermarken VW und Cupra durch und prägen den in Summe kritischen Gesamteindruck.


Ebenfalls verhaltene Ergebnisse liefert MG als chinesische Marke im Ranking. Während die Reichweite positiv bewertet wird, gibt es massive Kritik an e-spezifischen Bedienkonzepten, Routenplanung und Software. Durch neue Markteintritte chinesischer Anbieter wie etwa NIO erwarten die Zahlenexperten von UScale spannende Ergebnisse im kommenden Jahr.


Die Marken der Firmengruppe Stellantis werden von ihren Fahrer:innen erneut sehr kritisch bewertet. Mit den Marken Opel und Peugeot bilden sie das Schlusslicht des Rankings. Opel und Peugeot-Fahrer:innen bewerten alle e-spezifischen Aspekte durchgängig unterdurchschnittlich. Besonders kritisch sehen sie die Connect App: 90% sehen deutlichen Handlungsbedarf.

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