RS – steht bei Skoda für Racing Sport. RS gibt es bei den Tschechen seit über 40 Jahren. Der Octavia RS 245 wurde nun mit dem aus dem VW Golf bekannten GTI-Performance Motor verheiratet. Er soll damit der stärkste und dynamischste Octavia der Geschichte sein. Bereits im Jahre 2002 begann die Serien-RS-Historie mit dem Octavia RS Kombi. Seither wurden von jenem Modell 200.000 Einheiten weltweit verkauft, davon 75.000 allein in Deutschland.der-Autotester Damit ist jeder fünfte verkaufte Octavia heute ein RS. Der RS 245 soll noch giftiger sein, als der RS. Er bietet – wie der Name schon sagt – 245 PS, beschleunigt in 6,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Seine Kraftübertragung erfolgt via 6-Gang Schalter oder das optionale 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe. Der tschechische Sportler ist ab 33.940 Euro für die Limousine und 34.640 für den Kombi bereits jetzt bestellbar. Die ersten Auslieferungen sollen noch im Juli erfolgen.der-AutotesterAuch der 4,69 Meter lange Octavia RS 245 profitiert optisch von den serienmäßig zweigeteilten LED-Scheinwerfern, dem in die Breite gezogenen Kühlergrill und den markanten C-förmigen LED Rückleuchten. Vom Standard heben den Sportler rote Bremssättel, ein kleiner Spoiler (Limousine), dickere Endtöpfe, sportliche Frontschürze mit großen Lufteinlässen und natürlich das RS-Logo ab. Spiegelklappen, Kühlergrill und Auspuffblenden sind schwarz lackiert. Eigentlich schimmert alles Schwarz oder im Lack der Wagenfarbe. Dazu kommt das um 15 Millimetern tiefer gelegte Fahrwerk, das eine sportlichere Straßenlage und den maskuline Look definiert.

Im Innenraum wird die solide Basis des Serien-Octavias deutlich. Das serienmäßige 9,2 Zoll Infotainmentsystem mit Touchscreen bietet in Verbindung mit dem W-LAN Hotspot alles, was man sich aktuell zum Thema Konnektivität wünschen kann. Der Innenraum des RS erscheint sichtlich sportlich geprägt. Beim Einsteigen fällt das Sportlenkrad in die Hand, während die ebenfalls serienmäßigen, mit Alcantara bezogenen, Sportsitze guten Seitenhalt versprechen. Das bunte RS-Logo ziert die Kopfstützen, kommt in der Ambientebeleuchtung zum Ausdruck und ist auch auf der Aluminium-Pedalerie zu sehen. Trotz seiner sportlich-emotionalen Gene besitzt der RS 245 ein mehr als alltagstaugliches Kofferraumvolumen. Ob Kombi oder Limousine, beide Modelle zeichnet ein großzügiger Gepäckraum von 590 bis 1.580 Litern aus.

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Etwa 20 Prozent der Deutschen kaufen den Octavia als RS. Wieviele sich für die Leistungssteigerung entscheiden werden, bleibt abzuwarten. Den etwa 1,5 Tonnen schweren Tschechen gibt es ausschließlich mit dem 2.0-Liter TSI-Benziner, der aus dem Golf GTI Performance bekannt ist und auch dort 245 PS liefert. Das Aggregat bringt 15 PS mehr Leistung auf den Asphalt, als der Octavia RS mit seinen 230 Pferdchen. Auch der RS 245 ist mit dem sehr guten DSG-Getriebe, oder einer manuellen 6-Gang Handschaltung kombinierbar. Der Vier-Zylinder Benziner drückt uns in bemerkenswerten 6,6 Sekunden auf Tempo 100 km/h und wird erst oberhalb der Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h elektronisch abgeriegelt. Zwar ist der kombinierte Normverbrauch von 6,4 Litern (Limousine, DSG) bei solchen Gasstoss-Orgien nicht erreichbar, doch Werte um 7 Liter je 100 sind bei zurückhaltender Fahrweise möglich. Auf der Strecke ist nicht nur das tiefere Fahrwerk spürbar, auch die um 30 Millimeter vergrößerte Spurweite der Hinterachse wirkt sich positiv aus. In Verbindung mit dem serienmäßigen Sportfahrwerk und der neuen Progressivlenkung liegt der RS für einen Octavia schon verdammt satt auf der Straße. Seine enorme Kurvenstabilität, Wendigkeit, Stabilität und Berechenbarkeit machen ihn zum echten Sportmodell. der-AutotesterFür eine bessere Traktion wird beim 245 ein elektronisch geregeltes Sperrdifferential eingebaut. Eine Lamellen-Kupplung leitet je nach Bedarf bis zu 100 Prozent der Kraft an eines der beiden Vorderräder. Das sorgt für weniger Untersteuern des Front-Trieblers, da die Kraft meist an dem Reifen anliegt, der die meiste Bodenhaftung verspürt. Leider ist das ESP nicht komplett  deaktivierbar. Dafür überzeugt die Spreizung von Sportlichkeit bis hin zum Komfort. Drückt man die „VRS-Taste“, verwandelt sich der 245 in eine fauchende Raubkatze. Jenseits davon kann ein braves Stadtauto mit leichtgängiger City-Lenkung sein. Der zuschaltbare Sound-Generator wird dem tollen Sportler gerecht. Er lässt seine Sound-Ergüsse jedoch nur am Innenraum aus. Beim Runter-Schalten erklingen sonore Zwischengas-Stöße.

Fazit:

Schon beeindruckend, welch sportlichen Charakter Skoda auf die Räder des Octavias stellt. Der Spitzensportler RS 245 zeichnet sich dabei durch 15 PS mehr Leistung im Vergleich zum RS, einem tiefer gelegten Fahrwerk und einem elektrischen Sperrdifferential an der Vorderachse aus. Der RS wird ausschließlich an der Front angetrieben, und ist als Kombi und auch als Limousine erhältlich. Das bisher leistungsstärkste Octavia Derivat überzeugt mit aktueller Technologie aus dem VW-Konzern-Baukasten. Dazu gehören die neusten Assistenzsysteme wie der adaptive Tempomat (bis 210 km/h) oder der Spurwechsel-Assistent. Außerdem gefällt die elektrische Heckklappe beim Kombi und das moderne Infotainment-System. Beeindruckend ist die hohe Variabilität, die Skoda aus dem Basismodell abgeleitet hat. Die RS Limousine gibt es ab 33.940. Der Kombi kostet 700 Euro mehr (34.640). Unsere Empfehlungen ist das DCC Fahrwerk. Es kann sowohl Alltagskomfort, wie Sportlichkeit. Auch auf die Progressiv-Lenkung und das DSG-Getriebe sollte man nicht verzichten.

Technische Daten:

Skoda Octavia RS 245 (Combi)

Fünftüriger, fünfsitziger Kombi ,

Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,69/1,81/1,45/2,68 Meter,

Kofferraumvolumen: 610-1.740 l,

Leergewicht: 1.487 kg,

max. Zuladung: 566 kg,

Tankinhalt: 50 l.

Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo-Benziner,

max Leistung: 180 kW/245 PS bei 5.000/min – 6.700/min,

7-Gang-Direktschaltgetriebe,

max. Drehmoment: 370 Nm bei 1.600 – 4.300/min,

0-100 km/h: 6,7 s,

Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h,

Normverbrauch: 6,4 l Super Plus/100 km,

Testverbrauch: 9,0 l,

CO2-Emission: 146 g/km,

Preis: ab 34.000 Euro.

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