Nein, das ist kein Auto! Auch wenn es auf den ersten Blick danach aussieht. Der Opel Rocks-e ist ein elektrische Leichtkraftfahrzeug. Wenn man so will, ein Roller auf 4 Rädern und mit Dach, den man entsprechend mit dem Roller-Führerschein (AM) schon ab dem 15. Lebensjahr fahren darf. Mindestens 7.990 Euro kostet der Rocks-e. Unser Testwagen in der Tekno-Variante will mit 800 Euro mehr bezahlt sein. Soweit zu den Rahmendaten. Wir haben den kleinsten Opel im Alltag unter die Lupe genommen.

Opel Rocks-e (2023) - Wetterfeste Alternative zu Mofa, Mofa und Roller
Opel Rocks-e (2023) – Das rein elektrisch angetriebene Leichtfahrzeug darf schon ab dem 15. Lebensjahr gefahren werden

Eine wetterfeste Alternative zu Mofa, Moped und Roller

Nur 2,41 Meter ist der Opel Rocks-e lang, und damit noch mal runde 20 Zentimeter kürzer, als ein Smart fortwo. Trotzdem finden in ihm 2 Erwachsene gut Platz. Im Innenraum stehen im Fußbereich des Beifahrers 63 Liter Stauraum zur Verfügung, da passt sogar ein üblicher Trolley rein. Vor den Köpfen der Insassen lässt ein Glasdach Licht, aber keine Luft rein. Die kommt über 2 aufklappbare Seitenscheiben direkt zu Fahrer und Beifahrer. Ein lautes Gebläse tut ebenfalls seinen Dienst, mit ihm kann die Innenraum-Temperatur um 7 Grad über die Umgebungstemperatur angehoben werden.

Aber das dauert und man will das Geräusch möglichst schnell wieder abschalten, da friert man lieber, denn eine Heizung im eigentlichen Sinn gibt es nicht. Auch die Sitze passen zum reduzierten Ambiente aus Hartplastik. Ihre Polsterung ist minimal. In Kombination mit der harten Federung sorgt das dafür, dass man den Straßenzustand bestens erfährt.

Roller-Führerschein (AM) reicht aus

Das Fahren mit dem Opel Rocks-e ist einfach. Mit dem Schlüssel öffnen, rein sitzen, Schlüssel 2 mal umdrehen, auf „D“ stellen und los geht’s. Ohne. Kupplung, ohne Gänge, Gas geben. Fährt. Kann jeder.

Arg klein fallen die Außenspiegel und auch der Innenspiegel aus. Da würden etwas größere Spiegel die Sicherheit mit geringem Kostenaufwand deutlich erhöhen. Apropos Sicherheit: Es gibt keine Airbags und der Verkehr kommt den Insassen unangenehm nahe. In der Stadt lässt sich das ertragen, auch wenn man 45 km/h fahrend nicht selten überholt wird. Unangenehm und bisweilen beängstigend wird es auf der Landstraße, denn da fahren selbst LKWs unangenehm auf und überholen sogar. Ich will mir nicht vorstellen, was passiert, wenn da mal einer zu spät bremst, weil er den fahrenden Zwerg nicht oder zu spät wahrnimmt.

Aber gemach. Denn man sollte sehen, dass der Opel Rocks-e eine wetterfeste Alternative zu Moped oder Roller sein soll. Und im Vergleich mit diesen dürfte er sicherer sein. Wer also Kinder im Alter von 15 bis 17 hat, die täglich Strecken bis zu 70 Kilometern zurücklegen müssen, und die auf öffentliche Verkehrsmittel nicht oder nur unzureichend zurückgreifen können, für den könnte es sinnvoll sein, einen Opel Rocks-e ins Auge zu fassen. Denn mit ihm wären die Kids vor Wind und Wetter geschützt und auch etwas sicherer auf 4 Rädern unterwegs. 

Opel Rocks-e (2023)

Die Kosten

Wer den bereits genannten Kaufpreis nicht aufbringen kann oder möchte, der kann bei Opel auch zu 49 Euro je Monat plus einer Anzahlung von 2.950 Euro finanzieren. Leasing-Angebote konnten wir in Deutschland nicht finden. Die BaFin-Förderung gibt es für den Rocks-e nicht. Eine THG-Prämie ist möglich, wenn der Rocks-e als KFZ zugelassen wird. Dann wäre auch eine Voll-Kasko-Versicherung möglich. Ansonsten wird der kleine Opel wie ein Roller zugelassen, was etwa 90 Euro pro Jahr für die Basis-Versicherung ausmacht. Eine KFZ-Steuer fällt nicht an. Je 100 Kilometer verursacht der 6 kW bzw. 8 PS leistende E-Winzling etwa 3 Euro an Stromkosten. 

Reichweite und Vmax variieren

Opel gibt als Reichweite bis zu 75 Kilometer an. Als Höchstgeschwindigkeit werden 45 Stundenkilometer angesetzt. Allerdings stimmt das nur begrenzt, denn die jeweils mögliche Höchstgeschwindigkeit hängt von prozentualen Ladezustand des Akkus und von den Aussentemperaturen ab (siehe dazu anbei, die von Opel veröffentlichte Tabelle).

Opel Rocks-e (2023)

Unser Testwagen hatte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nach dem die angezeigte Reichweite 25 Kilometer unterschritten war, die Vmax auf knapp über 3o Stundenkilometer begrenzt, und auch die Dynamik des Vortriebs deutlich eingeschränkt. Schließlich sollen die Nutzer ja nicht im Verkehr stehen bleiben. Das macht dann allerdings nur noch wenig Freude und man wird selbst in der Stadt zum Verkehrshindernis. Ob unter diesen Voraussetzungen man dann tatsächlich noch von 75 Kilometern Reichweite sprechen kann, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Ich denke, wenn man bei vollem Akku von 50 Kilometern ausgeht, sollte man auf der sicheren Seite sein. 

Opel Rocks-e (2023)

Das Laden dauert 3,5 Stunden

Fürs Laden ist auf der Beifahrerseite ein Kabel in der Karosserie untergebracht, das man mit etwas Gefummel heraus ziehen und und wieder rein fummeln kann. Dieses Kabel mit einem Schuko-Stecker kann an eine normale Haushaltssteckdose angeschlossen werden. Dann dauert der Ladevorgang etwa 3,5 Stunden. Über einen Adapter kann auch eine Wallbox genutzt werden, jedoch ohne eine Reduzierung der Ladedauer. Das Laden kann also gut zuhause oder auch auf dem Parkplatz des Arbeitgebers stattfinden, falls dort eine Steckdose oder eine Wallbox vorhanden ist. 

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Fazit

Wenn man den Preis des Opel Rocks-e mit anderen elektrischen Leichtfahrzeugen vergleicht, ist er nicht teuer. Auch die Kosten seines Betriebs sind erfreulich gering. Zudem sieht er in meinen Augen besser aus, als alle anderen e-Leichtfahrzeuge. Auch wenn man betrachtet, was E-Roller kosten, passt der Rocks-e in die Zeit. Die Ausstattung des 470 Kilo leichten Rocks-e ist im Vergleich mit Autos spartanisch. Seinen USP hat der Kleine eindeutig als Alternative zu Mofa, Moped oder Roller für Menschen ab 15 Lebensjahren, die bekanntlich noch kein Auto fahren dürfen.

Wer beispielsweise in einem Schwarzwaldtal wohnt und täglich 10 bis 20 Kilometer zur Schule oder Arbeitsplatz zurücklegen muss, der wird es vermutlich schätzen, auf der Fahrt nicht Wind und Wetter ausgesetzt zu sein und

auch noch kleines Gepäck mitführen zu können, das im Innenraum sicher gelagert werden kann. In den Metropolen dieser Welt kann dieser kleine E-Opel mit seiner Kürze punkten. Beim Parkplatzmangel liegt hier die Würze. Der Rocks-e passt in viele Lücken, in die Autos nicht mehr passen. In der City reichen die 45 Stundenkilometer aus. Mit richtigen Autos sollte man den Opel Rocks-e indes nicht vergleichen, denn er ist keins und er möchte auch keins sein. Wer einen Kauf ins Auge fasst, sollte ihn davor am besten selbst mal Probefahren. Es ist ein Erlebnis und man fällt auf wie ein bunter Hund.

Opel Rocks-e (2023) - Autofahren ab 15

Wettbewerber: Citroën Ami, Aixam, Ligier, Microcar, Ellenator, Grecav, Bellier, Chatenet, JDM, Casalini, Tasso, Italcar, Econelo

Technische Daten:

Opel Rocks-e (2023)


Elektromotor: Lithium-Ionen 5,5 kWh
Maximalleistung beträgt 9 kW / 12 PS
Radstand 1728 mm
Spurweite vorn / hinten 1210 / 1210 mm
Länge / Breite / Höhe 2410 / 1388 / 1525 mm
Leergewicht 471 kg
Reichweite 5,5 kWh Akku 75 km (WLTP Norm)
Ladezeit 3,7 kW Wechselstrom (5,5 kWh Akku) 4,0 Std. (3 Std. 80%)
Höchstgeschwindigkeit 45 km/h (abgeregelt)
Leergewicht 471 kg
Zul. Gesamtgewicht 700 kg
Getriebe 1-Gang Reduziergetriebe (MS2) zzgl. Rückwärtsgang
Frontantrieb
Vorderradbremse Scheibenbremse
Hinterradbremse Trommelbremse
Preis: ab 7.990 Euro

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