Hyundai Santa Fe (2025) – viel Auto, aber reicht das?
Hyundai Santa Fe (2025) im Alltagstest
Im Jahr 2001 sah der erste Hyundai Santa Fe ganz anderes aus, als unser Testwagen heute. Allerdings kostete er vor 25 Jahren auch nur knappe 20.000 Euro. Viel mehr als der Name ist vom alten Santa Fe nicht übrig geblieben. Ein Sinnbild dessen, wie stark sich die Marke Hyundai in diesen Jahren entwickelt hat. Das sieht man auch auf unseren Straßen, wo viele Hyundai Modelle längst zum Alltagsbild gehören. Die Deutschen – und nicht nur sie – haben erkannt, dass Hyundai eine Alternative zum oder als „Volkswagen“ geworden ist.
Mit dazu beigetragen haben, neben einer Modellpolitik, die sich stark am Marktführer orientiert hat, auch die 5 Jahre Garantie, die die Koreaner den Kunden ohne Aufpreis gewähren. Das schafft Vertrauen und reduziert Kostenrisiken.
Richtig viel Raum mit Platz für bis zu 7 Personen
Aber zurück zu unserem Alltagstest mit dem Hyundai Santa Fe, den wir über 14 Tage hinweg im Alltag unter die Lupe genommen haben. Nach 14 Tagen kann man selbstredend deutlich mehr über ein Auto sagen, als nach einem Tag.
Das 4,83 Meter lange und 1,77 Meter hohe SUV beeindruckt mit seiner Präsenz. Das kantige Design und die schiere Größe erinnern an US-SUVs. Mir gefällt dieses klare Design, das kaum mehr an die 4. Generation des Santa Fe erinnert. Es zieht die Blicke auf sich, vielleicht auch wegen der auffälligen Lackierung in Terrakotta-Rot. Das ebenfalls reduziert gezeichnete Lichtdesign verleiht dem Wagen bei Dunkelheit hohe Wiedererkennung.
Falls Ihr jetzt denken solltet, das hier sei ein Werbetext, weit gefehlt, Hyundai bezahlt, im Gegenteil der Autotester wird bei Hyundai in Deutschland nicht wirklich gemocht; – vielleicht sind in der Vergangenheit einige Tests nicht so positiv ausgefallen -, wie bei manch einem Influencer mit unglaublicher Reichweite bei 13-Jährigen Usern, der für seine „Tests“ bezahlt wird. Der-Autotester dagegen wir im Kern genutzt von Menschen zwischen 45 und 70, also der kaufrelevanten Gruppe. Aber sei´s drum, so ist es eben in diesen Zeiten, in denen Reichweite über alles geht, egal wer erreicht wird.
Sehr geringer Verbrauch bei leerem Akku
Schon wieder bin ich abgeschweift, sorry. Auch im Innenraum des Santa Fe setzt sich das in meinen Augen positive Erlebnis fort. Klares Design. Ordentliche Materialien. Sehr gute Verarbeitung. Da knarzt nix, da scheppert nix. Alles, wie es sein soll. Klares Bedien-Konzept, weitgehend intuitiv. Unverständlich nur, warum die Neigung des Displays in der Mitte so ungünstig gewählt wurde, dass man seine Inhalte bei Sonne um die Mittagszeit nicht mehr erkennen kann.
Gleich davor auf der Mittelkonsole die Fläche mit der induktiven Lademöglichkeit für Smartphones. Auch sie ist an dieser Stelle zwar prominent platziert, die Handys liegen mittags aber voll in der Sonne, auch das ist schwer nachvollziehbar. Genauso wie der Umstand, dass die zweite Fläche nur gegen Aufpreis (innerhalb des Technik-Pakets für 1.200 Euro) bekommt. Bei einem Preis von 65.000 Euro (PHEV) ebenfalls schwer nachvollziehbar, auch weil ein solch großer Wagen meist von 2 Personen gleichzeitig genutzt wird.
Ansonsten ist ja quasi alles da, was man sich so wünscht. Unter anderem Ledergestühl mit Sitzkühlung und Sitzheizung. Selbstredend alle modernen Assistenz-System, die zudem gut funktionieren. Nervig nur die verschiedenen Warntöne, aber hier ist der Gesetzgeber ein ganzes Stück weit verantwortlich.
Nur wenig Kritik im Detail
Platz und Raum findet man im Santa Fe ohne Ende. Das gilt für vor, in der Mitte und selbst in der 3. Sitzreihe (im Kofferraumboden versenkbar) können selbst (kleinere) Erwachsene ordentlich mitfahren. Dann bleiben fürs Gepäck allerdings nur noch 190 Liter übrig, also nix für eine Urlaubsfahrt zu siebt. Ansonsten stehen zwischen 575 und knappen 2.000 Liter zur Verfügung. Auch hinten wurde an den Türverkleidungen – wie bei manch anderem Hersteller üblich – nicht gespart. Wenn der Dachhimmel nun, wie das Leder, in Schwarz ausgeführt wäre, würde meine Designseele jubilieren. Apropos Kritik. 1.010 Kilogramm (PHEV) Anhängelast (gebremst) sind in meinen Augen und im Vergleich zu wenig für eine solch großes Fahrzeug.
Das sind wir auch schon beim Antrieb. Den aktuelle Santa Fe (Modelljahr 2025) kann man mit einem Voll-Hybriden-Antrieb erwerben oder, wie im Testwagen verbaut, mit einem Plug-in-Hybrid-Antrieb (PHEV), der bis zu etwa 50 Kilometern auch rein elektrisch fahren kann, falls das 13,8 kWh-Akku voll geladen ist. Es kann im besten Fall an einer Wallbox mit maximal 3,6 kW (gebremst durch den On-board-Charger) in 3,5 Stunden von null auf 100 % gebracht werden. Schade, dass Hyundai hier keine Schnell-Lademöglichkeit vorgesehen hat, denn eine solche macht PHEV-Antriebe nach meiner Auffassung noch attraktiver. Bis zu 118 kW leistet die Strom-Maschine. Bei einem Verbrauch zwischen 20 und 23 kW je 100 Kilometer kommt man auf eine Reichweite bis zu etwa 50 Kilometer.
Für Pendler könnte das spannend sein, weil sie so überwiegend elektrisch fahren können, ohne auf die lange Reichweite (durch den Benziner) verzichten zu müssen. Der 1,6 Liter Benziner zeigte sich auf unseren Testfahrten ausgesprochen sparsam. Wir haben ihn (bei leeren Akku) mit 7 Litern je 100 Kilometer bewegt, ein Wert, der für ein solch großes und schweres Fahrzeug wirklich sehr gut ist. Über die 253 PS Systemleistung, bei einem Systemdrehmoment von 367 Newtonmetern kann man sich keinesfalls beklagen. In knapp über 9 Sekunden wird aus dem Stand Tempo 100 erreicht, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 180 Stundenkilometer begrenzt.
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PHEV deutlich teurer als der Voll-Hybride
Der Preisunterschied zwischen dem Voll-Hybriden und dem PHEV fällt mit runden 7.000 Euro so hoch aus, dass er sich tatsächlich nur „lohnen wird“, wenn man den E-Antrieb quasi täglich und umfassend nutzen wird. Ansonsten dürfte der Hybride über die Jahre die günstigere Wahl sein. Auch mit ihm kann man ja kurze sehr Strecken ohne Verbrenner zurücklegen. Wer sich dagegen schon zutraut bzw. zumuten möchte, einen rein elektrischen Antrieb zu fahren, der bekommt den brandneuen, 5,06 Meter langen Ioniq 9 mit seinen sieben Sitzen und 218 PS Leistung zu Preisen ab 68.500 Euro.
Fazit
Der Hyundai Santa Fe mit PHEV-Antrieb konnte den Autotester im Alltagstest überzeugen. Mit seinem im Segment-Vergleich geringen Verbrauch ist er auch bei leerem Akku ein günstiges Groß-SUV. Wer auf die 50 Kilometer rein elektrische Reichweite spekuliert, weil er täglich eine ähnliche Strecke pendelt, der wird sich am E-Antrieb freuen, weiß aber auch, dass der Wagen auch für längere Strecken ohne lange Ladepausen bereit ist. Alle anderen werden mit dem Voll-Hybriden günstiger fahren. Im Alltag konnte uns das riesige Raumangebot, die einfache Bedienung und die hohe Innenraum-Qualität mit der umfassenden Ausstattung gefallen.
Die 5. Generation des Santa Fe ist in den Augen des Autotesters am besten gelungen. Auch wenn viel drin und dran ist, sind runde 70.000 Euro für einen Hyundai keine Selbstverständlichkeit. Da könnte ein günstiges Leasing-Angebot die Rettung sein. Es würde auch die Restwertproblematik für den Nutzer lösen. Keine Kritik? Doch, nervige Warntöne und das bei senkrecht stehender Sonne nicht ablesbare untere Display in der Mitte. Auch die Positionierung der beiden Ladeschalen (gleich darunter) sorgt für unnötige Erhitzung der Smartphones bei hoch stehender Sonne. Wir haben ein Papiertaschentuch darüber ausgebreitet, um eine Überhitzung der Geräte zu vermeiden.
Hyundai Santa Fe 1.6 T-GDI PHEV Automatik 4WD – auf einen Blick
• Systemleistung: 186 kW / 253 PS
• Systemdrehmoment: 367 Nm
• Antrieb: Allrad (4WD), 6-Gang-Automatik
• 0–100 km/h: ca. 9,3 s
• Vmax: ca. 180 km/h
• Verbrauch (komb.): ca. 1,7 l/100 km
• Stromverbrauch (komb.): ca. 19,2 kWh/100 km
• CO₂-Emissionen: ca. 38 g/km
• Elektrische Reichweite: ca. 54–58 km
• Maße (L/B/H): 4.830 / 1.900 / 1.770 mm
• Radstand: 2.815 mm
• Kofferraumvolumen: 621–1.942 l
• Leergewicht: ca. 2.150 kg
• Zuladung: ca. 585 kg
•Anhängelast (gebremst) 1.010 Kilogramm (PHEV)
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