Deutschland hat derzeit mit 48,25 Millionen Fahrzeugen den höchsten Wert an zugelassenen Pkw aller Zeiten[1] – das macht deutlich, wie wichtig das Auto als Verkehrsmittel hier­zulande ist. Doch wenn man geschlechter- und altersspezifische Muster be­trachtet, wird schnell klar: Das Park- und Fahrverhalten der Deutschen un­terscheidet sich merklich. Knapp 9 von 10 Männern (86,5 Prozent) halten sich für begabte Einparker, ein Viertel der Frauen (23,5 Prozent) hingegen hat diesbezüglich Zweifel an den eigenen Fähigkeiten. Das ergab eine re­präsentative Umfrage* im Auftrag von mobile.de. Und auch in Bezug auf die Fehlertoleranz gegenüber an­deren Fahrern und das Verhalten im Auto zeigt sich: Männer sind anders – und Frauen auch.

Durchschnittlich etwas mehr als 14.200 Kilometer – diese Strecke legen die Deut­schen eigenen Angaben zufolge pro Jahr mit dem Auto zurück. Dabei gibt es ver­schiedene Wege, die Fahrzeit zu überbrücken – insbesondere, wenn man alleine un­terwegs ist. So hören 80,1 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer hierzulande Musik, Ra­dio oder Podcasts, ein Drittel (34 Prozent) nutzt die Zeit und singt (mit). Wer sich un­beobachtet fühlt, lässt aber nicht nur der eigenen Stimme freien Lauf: Auch Flatulen­zen werden von jeder achten Frau (11,9 Prozent) und sogar knapp einem Fünftel der Männer (17,9 Prozent) im Auto nicht zurückgehalten.

Weitere Verhaltensweisen der Deutschen beim Fahren:
• Essen und Trinken – 20,9 Prozent
• Fluchen – 18,9 Prozent
• Telefonieren – 15,0 Prozent
• Pupsen oder Popeln – 14,9 Prozent
• Selbstgespräche – 13,6 Prozent

Besonders interessant: Frauen führen die Fluch-Statistik an. Mehr als jede Fünfte (21,3 Prozent) pöbelt häufig, während nur 16,4 Prozent der Männer die Stimme ge­genüber anderen Verkehrsteilnehmern erheben.

„Mut zur Lücke“ – mit dem Po voran
Eine der größten Sorgen vieler Führerscheinprüflinge ist das Einparken – vor allem der seitliche Weg in die gewählte Lücke stellt viele vor eine Herausforderung. Das mag auch ein Grund dafür sein, dass nur 8,2 Prozent der deutschen Autofahrer diese Variante generell bevorzugen. Mehr als die Hälfte der Männer (51,2 Pro­zent) parkt generell vor­wie­gend rück­wärts ein, 46,7 Prozent der Frauen hingegen lieber vor­wärts. Die präferierte Parkrichtung ist auch eine Frage des Alters: Je älter die Fahrer werden, desto eher rangieren sie mit dem Heck voran. Während 35,8 Prozent der 18- bis 30-Jährigen gerne rückwärts einparken, sind es bei den über 60-Jährigen 52,4 Prozent. Anteilig die meisten Fans hat das seitliche Einparken unter den Führer­schein-Frischlingen bis 30 (13,1 Prozent). Grundsätzlich halten sich 79,8 Prozent der Deutschen für begabt, wenn es um die Navigation in den Stand geht.

Frauen fluchen und Männer pupsen in ihren Autos

Unabhängig von der Richtung machen Männer und Frauen aber auch einen Unter­schied in der Auswahl ihrer Parkposition: Mehr als zwei Drittel der Damen (69,9 Pro­zent) gibt an, stets regelkonform zu stehen. Die Herren der Schöpfung sind mit 35,1 Prozent hingegen durchaus risikobereit und nehmen für den perfekten Park­platz auch ein Knöllchen in Kauf.

Tiefenentspannt vs. Punkte in Flensburg
Während 73,7 Prozent der Befragten ange­ben, auf Autobahnen und Schnellstraßen regelkonform zu fahren und die linke Spur nur zum Überholen zu nutzen, outen sich 7,6 Prozent der Männer und 5 Prozent der Frauen als Geschwindigkeits-Fans – sie bevorzugen die linke Spur. Jeder Zehnte (10,1 Prozent) hingegen ist lieber gemütlich unterwegs und bleibt ausschließlich auf der rechten Spur. Auch was das Frust-Poten­tial angeht beschreiben sich die deutschen Autofahrer als überwiegend oder sogar total entspannt (86,3 Prozent). Die Mehrheit der Männer (57,2 Prozent) und der Frauen (56,8 Prozent) regt sich nur selten auf, dann aber aufgrund einer Provokation anderer Verkehrsteilnehmer.

Dieser Selbsteinschätzung steht die Zahl der „Punkte in Flensburg“ entgegen: Knapp ein Drittel der Frauen (32,9 Prozent) und sogar fast die Hälfte der Männer (47,8 Pro­zent) haben oder hatten bereits Punkte im Fahreig­nungsregister des Kraftfahrt-Bun­desamtes. Bei jeder zehnten Frau (10,5 Prozent) und jedem fünften Mann (17,4 Pro­zent) sind diese sogar noch „aktiv“. In dieser Hinsicht scheinen deutsche Autofahrer aber im Alter ruhiger zu werden: Bei den über 60-Jährigen haben nur noch 10,7 Pro­zent aktuell Punkte, bei den 18- bis 30-Jährigen sind es hingegen „sportliche“ 17,1 Prozent.

  • Umfragebedingungen
    An der Umfrage der puls Marktforschung GmbH haben im März 2021 haben 4.215 Menschen ab 18 Jahren teilgenommen.
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