Der Raumgleiter fürs Volk jetzt mit neuster Technik
Update für den VW Sharan
Wie die Zeit doch vergeht. Pünktlich zu seinem 20. (!) Geburtstag überarbeitet VW den Sharan. Der große Van wurde zuletzt vor fünf Jahren aktualisiert. Seitdem hat sich vor allem bei den Assistenzsystemen und beim Infotainment einiges getan. So war es an der Zeit, diese Innovationen auch im Sharan anzubieten. Man könnte meinen wegen der hohen Absatzzahlen an SUVs werden weniger Vans verkauft. Das Kraftfahrt-Bundesamt kann das aber nicht bestätigen. Denn in Deutschland wurden von Januar bis Mai 11,9 Prozent mehr Sharan als im Vorjahreszeitraum verkauft. Auch der erfolgreiche Markteinstieg von BMW mit dem 2er Active Tourer und dem Gran Tourer zeigt, dass die Vorzüge von Vans noch immer gefragt sind.
Viel Platz für Kind und Kegel
Größe und Form des Sharan sorgen für viel Nutzraum. Schon auf den Vordersitzen spürt man das. Breite Sitze mit robusten Armlehnen und viel Luft über dem Kopf geben ein gutes Raumgefühl. Auch auf den Sitzen der 2. Reihe fühlt man sich nicht eingeengt, selbst Erwachsene können sich im Fond über viel Beinfreiheit freuen. Die Einzelsitze der 2. Sitzreihe sind übrigens in Längsrichtung verschiebbar. Ihre Lehnen lassen sich in um bis zu 20 Grad in ihrer Neigung verstellen. Wie die beiden Sitze der 3. Reihe können sie per Klappmechanismus im Fahrzeugboden versenkt werden. Dann steht ein maximales Ladevolumen von 2.430 Litern zur Verfügung. Seine Familientauglichkeit betont der Sharan mit zwei integrierten Kindersitzen in der zweiten Sitzreihe. Ein Campingurlaub mit der ganzen Familie sollte mit dem Sharan ein Kinderspiel werden. Zumindest, was die Fahrt betrifft.
Dieselantriebe gefragt
Einstiegsaggregat ist der 1,4-Liter-Benzinmotor mit einer Leistung von 150 PS. Darüber ist ein 220 PS Benziner angesiedelt. Die meisten Sharan-Käufer greifen hierzulande bisher und wohl auch in Zukunft zu einem der drei Dieselmotoren, die aus 2 Litern Hubraum 115, 150 oder 184 PS schöpfen. Auf meinen Testfahrten war „Der-Autotester.de“ mit dem 150 PS starken Selbstzünder unterwegs. Er treibt den über 1,7 Tonnen schweren Van mit Leichtigkeit vorwärts. Dieser Diesel kann alternativ zum Fronantrieb auch als Allradler bestellt werden. Volkswagen gibt den kombinierten Normverbrauch für den 150-PS-Diesel mit 5 bis 5,1 Liter je 100 Kilometer an. Auf unseren Testfahrten sind wir im Durchschnitt mit 6,8 Liter auf 100 Kilometer ausgekommen.
Sicherer unterwegs
Zahlreiche moderne Assistenzsysteme können nun auch für den Sharan bestellt werden. Die schlauen Helfer machen die Fahrt nicht nur komfortabler, sondern auch sicherer. Mit der automatischen Distanzregelung wird der Tempomat endlich intelligent. Statt stur nur eine bestimmte Geschwindigkeit zu fahren, hält der Van dann einen definierten Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Die Regelung beschleunigt und bremst selbstständig, sogar bis zum Stillstand.
Der Totwinkel-Assistent warnt nicht nur vor Zusammenstößen beim Spurwechsel, er weist beim Ausparken auch auf herannahende Fahrzeuge hin. Das Parklenksystem trifft immer den richtigen Winkel, um quer oder seitwärts einzuparken. Selbst beim seitlichen Ausparken unterstützt das System den Fahrer.
Hilfreich finde ich auch den aktiven Spurhalteassistenten. Wenn das Auto droht von der Spur abzukommen, lenkt der Assistent dagegen. Freihändiges Fahren ist vom System jedoch nicht erwünscht, denn nach 7 Sekunden wird der Fahrer aufgefordert die Lenkung wieder zu übernehmen. Vor einer drohenden Kollision warnt das Umfeldbeobachtungssystem. Unter 30 Stundenkilometern bremst der City-Notbremsassistent nötigenfalls mit einer Vollbremsung ab, um einen Unfall zu vermeiden. All diese Assistenzsysteme sind aufpreispflichtig.
Infotainment bindet Smartphones easy ein
Der VW Sharan hat ab sofort den Volkswagen-Infotainmentbaukasten der zweiten Generation an Bord. Mit dem optionalen Paket “App-Connect” können Smartphones über Apple CarPlay, Android Auto oder MirrorLink mit dem Fahrzeug gekoppelt werden. So kann zum Beispiel Spotify oder Google Maps auf dem Touchscreen (5 oder 6,5 Zoll) dargestellt und dort auch bedient werden, während das Smartphone unberührt in der Mittelkonsole liegt. In dem neuen Infotainmentsystem sind nun auch die Volkswagen Online-Dienste enthalten, die unter anderem über aktuelle Staumeldungen und Benzinpreise informieren.
Optisch kaum verändert
Optisch kommt der Sharan jedoch wenig verändert zu den Kunden. Auffällig allein: Die neue LED-Rückleuchten. Zudem haben die Wolfsburger zwei neue Farben und neue 16-Zoll-Leichtmetallfelgen im Programm. Auch die Preise wurden nur leicht verändert.
So beginnen die Preise des VW Sharan bei 32.000 Euro für den 150 PS starken 1,4-Liter-Benziner. Das Vorgängermodell startete 525 Euro darunter. Den 115 PS starken Diesel gibt es im Sharan ab 33.475 Euro. Der 150 PS Selbstzünder ist ab 34.950 Euro zu haben. Für den Sharan mit dem 184 PS starken Diesel müssen mindestens 39.250 Euro auf den Tisch des Hauses geblättert werden.
Fazit
Volkswagen hat mit dem Update die Assistenten, Motoren und das Infotainment auf den neusten Stand gebracht. Durch die Vielzahl an Assistenzsysteme sind Familien nun noch sicherer im Sharan unterwegs. Bleibt nur die Frage offen, ob sich junge Familien am Ende auch noch die aufpreispflichtige Sicherheitstechnik leisten können.
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Bastian Meger
Als Wirtschaftsingenieur würde ich mich als Quereinsteiger in Sachen Auto-Journalismus bezeichnen. Durch meine Online-Affinität trage ich zur technischen Umsetzung und zum Marketing des Automagazins bei. Neben kräftigen Motoren und gutem Design faszinieren mich innovative Kommunikations- und Assistenzsysteme.
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