Toyota Supra GR Coupe – Underground?
Auf die regelmäßig für die Playstation erscheinende, mehr oder minder gute Rennsport-Serie kann ich mittlerweile verzichten. Schade eigentlich. Denn gerade durch „Need for Speed“ habe ich die Supra schon in meiner Kindheit kennen und lieben gelernt. Genauso lange wie ich gebraucht habe um wirklich erwachsen zu werden, mussten die Supra-Fans auf die Neue warten. Doch nun gibt es das neue Toyota Supra GR Coupe. Dabei steht das GR für „Gazoo Racing“. GR ist ein Team von Motorsport-Spezialisten bei Toyota.
In zusammen Arbeit mit BMW ist die 5. Generation entstanden. Ob sich das Warten gelohnt hat? Seit gespannt, wir werden heute mit Euch die neue Supra unter die Lupe nehmen.
Eine Legende kehrt zurück
Ihr Design ist klassisch und dennoch modern. Die neue Supra erscheint nun deutlich aggressiver. Mit Double-Bubble-Dach, die lang gezogene Front und das wunderschön geformte Heck prägen ihre Optik. Das Design überzeugt und sticht aus der Automobilen Masse heraus. Schade, dass die Lufteinlässe an Front, Motorhaube und Heck nur Show sind. Die an BMW erinnernden 19-Zoll-Felgen passen gut zum Gesamtbild.
Bayrisches Herz im japanischen Kleid
Durch die Supra fühle ich mich in meine Kindheit zurück versetzt. Ich habe mir so oft gewünscht, „Need for Speed“ zocken zu können. Aber es war nicht leicht, meinen großen Bruder von der Playstation zu locken. Andererseits habe ich von ihm das Spielen gelernt. So auch den ein oder anderen Handling Trick. Wer liebte die Underground-Serie nicht? Jedenfalls ist hier meine Liebe zur Supra entstanden.
6-Zylinder ein Muss
Toyota hatte bei der Entwicklung der neuen Supra jedoch ein Problem. Es gibt keinen 6-Zylinder im Regal der Japaner. Eine Supra aus dem Boden zu stampfen, ohne Sechszylinder im Portfolio? Nicht denkbar! So entstand die neue Supra in Zusammenarbeit mit BMW. Die Basis stammt also aus Bayern, des Kleid ist japanisch. Nun steht die Supra vor mir. Das „White Metallic“ passt bestens. Irgendwie sieht das aus, wie in der Grundeinstellung vor dem Tuning in „Need for Speed“ Underground. Oder geht hier die Fantasie mit mir durch?
Der Reihen 6-Zylinder mit Turbo-Aufladung, 340 PS Leistung und 500 Newtonmeter Drehmoment ist der gleiche, wie im aktuellen BMW Z4. Auch in der Supra macht er eine tadellose Figur. In meinen Augen ist Abstimmung von Toyota sogar etwas sportlicher ausgefallen. Den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 schafft die Supra sogar ein bisschen schneller. Nur 4,3 Sekunden benötigt sie für diesen Spurt. Das auch die Größenverhältnisse nahezu identisch sind mit dem Z4 verwundert kaum. Und natürlich fordert der Heckantrieb den Fahrer bei nasser Fahrbahn heraus. Auf trockenem Geläuf bleibt die Supra bis in den Grenzbereich hinein gut kontrollierbar. Sie liegt satt und sportlich auf der Straße. Die Brembo-Brems-Anlage verzögert so beeindruckend, wie der 6-Zylinder beschleunigt. Der Motorsound begeistert. Er erinnert indes stärker an BMW als Toyota. Was ja nicht schlecht sein muss. Die 8-Gang-Automatik funktioniert – wie erwartet – hervorragend, schaltet schnell und sauber durch. Der richtig gute Grip entsteht durch den kurzen Radstand, die breiten Reifen und der Gewichtsverteilung von 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse. Ein absoluter Traum auf kurvenreichen Straßen. Dabei überrascht der Verbrauch positiv. Auf unseren sportlich gehaltenen Testfahrten zeigte der Bordcomputer im Schnitt nur einen Verbrauch von 8,1 Litern an.
Verbrauch überrascht positiv
Im Innenraum erinnert Vieles an den Z4. Die Schalter und das iDrive-System wurden direkt von BMW übernommen. Wie bei den Bayern ist auch in der Toyota-Variante alles hervorragend verarbeitet. Die verwendeten Materialien wurden sinn- und geschmackvoll kombiniert. Die Kombi-Instrumente sind von Toyota entworfen worden. Mich haben sie überzeugt. Die Ledersitze wurden natürlich sportlich ausgeführt, sind der trotzdem bequem und geben guten Seitenhalt. Die Assistenzsysteme, unter anderem ein adaptiver Tempomat der den Spurhalteassistent nutzt, verleihen der Supra in Kombination mit den Sitzen Langstreckentauglichkeit. Ein Head-up-Display, adaptive LED-Scheinwerfer, eine Rückfahrkamera, ein Navigationssystem, sowie Keyless-Go sind ebenso an Bord. Für akustische Unterhaltung sorgt neben dem Motorsound ein JBL-Soundsystem sowie ein 8,8-Zoll-Touchscreen. Mit der Bedienung kommt man auch ohne Handbuch bestens klar. Auch das Smartphone lässt sich dank des Toyota „Touch&Go“ Multimediasystems problemlos einbinden. Der kleine Kofferraum lässt sich per Fernbedienung oder über einen Knopf im Innenraum öffnen. Mit 290 Litern Kofferraum-Volumen kommt man zu zweit gut übers Wochenende. Mehr aber auch nicht.
Fazit:
Wieder im Hier und Jetzt angekommen, bin ich zusammen mit meinem Bruder eine Runde gefahren. Diesmal saß ich hinterm richtigen Steuer und Jan konnte mir nicht einfach die Steuerung aus der Hand nehmen. So wurde Ihm ganz schön warm und ich konnte wieder, diesmal in „Reality“ den ein oder anderen Handling Trick lernen. Bei der Supra sind wir uns nach wie vor einig. Wir finden Sie super schön und sie hat sich neu erfunden. Auch ohne Kotflügelverbreiterung, großem Spoiler und in Standard-Lackierung ist sie ein Traum. Wer sich mehr Eigenständigkeit von Toyota gewünscht hat, hätte wohl noch ein paar Jahre auf die Supra warten müssen. Also freuen wir uns.Denn wir haben einen tollen Sportwagen im modernem Design bekommen, der mir aus jeder Perspektive gefällt und jede Menge Rennsport-Gene in sich trägt. Für 62.900€ sind schon zahlreiche Extras enthalten. Für mich ein Favorit im Segment.
Technische Daten.
Toyota GR Supra 3.0 Automatik
Motor: Reihensechszylinder,
Hubraum: 2.998 cm³
Leistung: 250 kW/340 PS
Drehmoment: 500 Nm bei 1600 U/min
Beschleunigung: 4,3 s von 0-100 km/h,
Top-Speed: 250 km/h (abgeregelt)
Verbrauch: 7,5 l Super/100 km, kombiniert,
CO2-Ausstoß: 170 g/km
Maße (L/B/H): 4,38/1,86/1,30 m
Gewicht/Zuladung: 1.570/245 kg
Preis: ab 62.900 Euro
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