Sunlight 2019: Mut zum Adventure Van?
Die Zeiten damals waren hart in der Reisemobilbranche. Deshalb gründete Dethleffs unter der Ägide des damaligen Geschäftsführers Thomas Fritz ein Tochterunternehmen, das zum Bollwerk gegen die aus Italien heranschwappende Welle von Billigprodukten entwickelt werden sollte. 2004 wurde die neue Marke Sunlight geboren, die Produktion vom Stammwerk Isny übernommen. Günstige Preise erwiesen sich als das, worauf Deutschlands Camper am ehesten reagieren. Der Erfolg führte dazu, dass nur zwei Jahre später die Sunlight-Fertigung in eine eigens hierfür errichtete neue Fabrik verlegt wurde, die man sich mit der ebenfalls gerade gegründeten Marke Carado teilte. Das Capron-Werk bei Neustadt in Sachsen hat seitdem stolze 50 000 Reisemobile gebaut, die Absatzkurve zeigt weiter nach oben.
Für die kommende Saison tritt der junge Hersteller ordentlich auf die Tube. Man sieht sich als sportliche Marke, richtet sich vor allem an jüngere Kundschaft und Aktivurlauber. Mountainbiker, Freeclimber und Wakeboarder gehören unbedingt zur Zielgruppe, für die stellt Sunlight jetzt ein Show-Car auf die Beine. Der Adventure Van nimmt einen Fiat Ducato 4×4 als Basis und sei nichts für Langweiler, heißt es. Den Dachgepäckträger erreicht man nicht über eine Leiter, sondern über Klettergriffe am Heck. Oben trifft der Freeclimber auf eine rutschsichere Gfk-Gangway und eine Hängematte, die an zwei Teleskopstangen aufgespannt wird. Relaxen direkt unterm Himmel. Eine weitere Idee ist die Seilwinde auf dem Dach, deren 500 Meter langes Seil Surfern oder Wakeboard einen Antrieb beschert. Rausschwimmen und dann von der Leine gezupft zurück zum Strand.
Der Adventure Van hat gleich zwei seitliche Schiebetüren, an Bord gibt es außerdem ein MTB-Fach und eine tragbare Sprungrampe für Mountainbikes. Ein Bike-Montageständer an der Innenseite der Hecktür unterstützt Bastler und Schrauber, ein Außenwasseranschluss erleichtert die Reinigung des Sportgeräts. Fürs Übernachten gibt es zwei längs angeordnete Liegen, die ausgeklappt zum 180 mal 145 Zentimeter großen Doppelbett werden. Zwei aufblasbare Bettmatratzen schaffen auf die Sideboards gelegt weitere Schlafplätze. Eine Außenbord-Duschwanne mit Sichtschutz gehört zur Ausrüstung ebenso wie eine Verbrenner-Toilette. Statt Dachschränken nimmt ein Netz unterm Dach die Abenteuerausrüstung auf, zwei auch von außen erreichbare mobile Kühltruhen halten die Vorräte frisch. Noch ist an eine Realisierung des Konzepts in einer Serienfertigung nicht gedacht. „Aber wir analysieren die Reaktionen potenzieller Kunden genau, wenn wir den Adventure Van jetzt auf einer Deutschlandtour und vor allem auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf vorstellen. Wenn das Echo laut genug ist, werden wir den Mut haben, den Adventure Van auch anzubieten“, sagt Stefan Riedlinger, Teamleiter Marketing bei Sunlight.
Jetzt schon kaufen kann man die „Jubiläumsedition“ zum 15. Geburtstag. Als T 68 und T 69l kommen zwei teilintegrierte Mobile mit schwarzen Fahrhäusern, Leichtmetallrädern, Fahrradträgern, Markisen, Sat-TV und Navigationssystemen. Polsterbezüge in einer Echtleder-Alcantara-Kombination komplettieren die Extraausstattung der XV-Modelle, die Sunlight auf Fiat Ducato für 58 600 Euro anbietet. Die Vans der Cliff-Baureihe bekommen diese exklusive Ausstattung in identischer Form und kosten dann je nach Modell zwischen 42 000 und 45 000 Euro.
Die übrigen Neuerungen bewegen sich in engen Grenzen. Die Dichtigkeitsgarantie wird auf sieben Jahre verlängert, beim kleinsten Van, dem Cliff 540, wird der Hängekleiderschrank zugunsten eines auf 90 Liter vergrößerten Kühlschranks gestrichen. An Bord sind künftig zwei Isofix-Befestigungspunkte und zwei USB-Steckdosen zum Laden von Smartphones und Tablets. ampnet
Fotos: Sunlight
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