Renault sieht keine Alternative zur Ausweitung der E-Mobilität

8 rein elektrische E-Autos von Renault bis 2022

Renault hat in Berlin über seine aktuellen und künftigen Aktivitäten bei der Elektro-Mobilität gesprochen. Dazu kam Renault Vorstandsmitglied Gilles Normand aus Paris an die Spree um den anwesenden Medienvertreten die Fakten aus erster Quelle zu vermitteln. Renault Deutschland Chef Uwe Hochgeschurtz führte die Strategie mit dem Blick auf den deutschen Markt aus. 

Renault sieht keine Alternative zur Ausweitung der E-Mobilität

Vorab statistische Zahlen: In 2019 werden weltweit wohl 1,8 Millionen reine E-Fahrzeuge verkauft. Das entspricht einem geringen Marktanteil von nur 2 Prozent. Gegenüber 2018 ist das jedoch ein Plus von 40 Prozent. In Europa erreichen die E-Autos aktuell einen Marktanteil von etwa 7 Prozent. Für das Jahr 2025 wird von Experten ein Marktanteil von 21 Prozent erwartet. In Deutschland werden 2019 etwa 10.000 E-Autos verkauft, das entspricht einem Marktanteil von etwa 16 Prozent. Im Jahr 2018 hat Renault in Europa 39.469 E-Autos verkauft, in 2019 soll dieser Wert um etwa 40 Prozent steigen. In Deutschland hat der französische Hersteller im vergangenen Jahr 7.460 E-Mobile an den Mann oder die Frau gebracht. 2019 seien es bisher (bis Ende Oktober) 9.650. Den Großteil dieser Umsätze entfalle auf den Zoe mit 6.360 verkauften Einheiten in 2018 und 8.330 Autos in 2019 (bis Ende Oktober). Damit sei der Zoe hierzulande das meistverkaufte reine E-Auto – noch vor dem BMW i3 (7.950 Einheiten) und dem Tesla Modell 3 (7.900 Einheiten).   

Renault sieht keine Alternative zur Ausweitung der E-Mobilität
von Links: Gilles Normand, Uwe Hochgeschurtz

Modulare Plattform für die künftigen E-Autos

Soweit die Bestandsaufnahme: Doch was plant Renault für die Zukunft? Gilles Normand erklärt dazu, dass ein wesentlicher Punkt der Renault-Strategie die Beschleunigung der Kostenreduzierung sei, um die E-Autos günstiger anbieten zu können. Zudem müsse die Reichweite weiter wachsen, um auch für längere Strecken gewappnet zu sein. Selbstredend möchte Renault seine Marktführerschaft verteidigen und neben den Autos auch Energie und Dienstleistungen um die Mobilität herum anbieten, um den Kunden das Leben leichter zu machen. Nur mit der E-Mobilität könne das von der Mehrheit und damit auch von der Politik gewünschte Ziel der Reduzierung der CO2-Emissionen aus der Mobilität erreicht werden. Dazu müssten aber auch die Rahmenbedingungen verbessert werden. Die beschlossene Erhöhung der Förderung beim Kauf eines reinen E-Mobils auf 6.000 Euro sei ein guter Schritt in diese Richtung, so Uwe Hochgeschurtz. Auch sei einen weitere Verbesserung der steuerlichen Vorteile bei der Versteuerung geldwerter Vorteile von aktuell 0,5 Prozent auf dann 0,25 Prozent politischer Konsens. Daneben müsse die Lade-Infrastruktur ausgebaut werden. Aktuell zähle man bundesweit nur 20.000 Stationen, weitere 55.000 sollen kurz-bis mittelfristig entstehen. Es sei aber auch notwendig, so Hochgeschurtz weiter, dass Bürokratie abgebaut werde und Prozesse beschleunigt werden.

Renault sieht keine Alternative zur Ausweitung der E-Mobilität

Renault möchte keine CO2 Zertifikate handeln

Renault Vorstandsmitglied Gilles Normand erläuterte Details zur kommenden EV-Generation, die gemeinsam mit Nissan und Mitsubishi entwickelt werde. Diese Modulare Plattform erlaube es, Fahrzeuge in Höhe, Breite und Länge variabel wachsen zu lassen. Die Akku-Zellen würden unter dem Fahrzeugboden verbaut, so dass man mehr Nutzraum zur Verfügung habe. Auch SUVs und Crossover-Modelle mit reinem E-Antrieb seien möglich und zu erwarten. Neue Motoren und Akkus sollen sicher stellen, dass Nutzer von E-Fahrzeugen keine Nachteile mehr gegenüber Verbrenner-Modellen hätten. Man strebe Reichweite oberhalb von 500 Kilometern an. Dazu Schnell-Lade-Möglichkeiten mit denen man eine Reichweite von bis zu 150 Kilometer in nur 15 Minuten laden kann. Welche Modelle zu welchem Zeitpunkt konkret folgen werden, wollte Normand noch nicht verraten. Jedoch sollen bis 2022 acht neue reine E-Autos von Renault auf den Markt kommen.

Renault sieht keine Alternative zur Ausweitung der E-Mobilität

E-Mobilität künftig ohne Nachteile gegenüber Verbrennern

Auf Nachfrage, welche Bedeutung Wasserstoff in Kombination mit der Brennstoffzelle als Alternative zur Akku-Variante bekommen könnte, zeigt sich Gilles Normand skeptisch. Diese Technologie benötige hohe Investitionen und sei vor allem für längere Reichweite sinnvoll. Ihr Einsatz biete sich für Schiffe und Nutzfahrzeuge an und sei hier komplementär einsetzbar. Zudem müsse sichergestellt werden, dass die Produktion des Wasserstoffs CO2-neutral erfolge, das sei heute noch nicht überwiegend so. Es werde in seinen Augen noch mindestens eine Dekade vergehen, bis wir diese Technologie breiter auf der Straße finden werden.

Martin Zimmermann, Gilles Normand, Uwe Hochgeschurtz

Uwe Hochgeschurtz formulierte abschliessend, dass die Erreichung der politisch vorgegebenen Flotten-Emissionswerte von 95 Gramm CO2 nur auch den deutlich höheren Anteil an E-Mobilität möglich werde. Hersteller die diesen Wert nicht erreichen, könnten CO2-Zertifikate auf dem Markt erwerben. Deren Kosten müssten jedoch in die Kalkulation einfließen, was die Preise der Autos erhöhen würde. Renault strebe jedoch an und gehe davon aus, auf den Kauf solcher Zertifikate durch den ausreichenden Absatz von E-Modellen verzichten zu können.

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