Mercedes‑Benz hat einen Rekordauftrag für den elektrischen Stadtbus eCitaro erhalten. Der Großauftrag kommt von der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH (kurz ESWE Verkehr) aus der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Mercedes‑Benz liefert nicht nur die Elektrobusse, sondern übernimmt auch den Umbau des Betriebshofs, die Auslegung und Errichtung der Lade-Infrastruktur sowie das Lademanagement. Wiesbaden stellt mit dem Auftrag innerhalb von kurzer Zeit ein Fünftel seines Omnibusfuhrparks auf Elektromobilität um.

Die hessische Landeshauptstadt wird die ersten zehn eCitaro des Auftrags noch in diesem Jahr erhalten, die weiteren Omnibusse folgen im kommenden Jahr.

Die ersten 15 eCitaro für Wiesbaden erhalten Lithium-Ionen-Batterien der aktuellen Generation. Es handelt sich um Batterien mit NMC-Technologie (Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid-Zellen). Jeder eCitaro verfügt über zwölf Batteriepakete mit einer Gesamtkapazität von 292 kWh.

Die weiteren 41 eCitaro werden mit Feststoffbatterien ausgestattet sein. Feststoffbatterien zeichnen sich durch eine sehr hohe Energiedichte aus. Sieben Batteriepakete stehen in diesem Fall für eine enorme Batteriekapazität von 441 kWh. Damit legt der eCitaro selbst unter der besonders schweren Randbedingung des rein elektrischen Heizens im Winter mehr als 200 km nach SORT 2 zurück. Alle 56 Omnibusse werden per Stecker im Depot geladen.

Elektrobus und Infrastruktur aus einer Hand

Als Besonderheit übernimmt Mercedes‑Benz im Rahmen dieses Auftrags die Generalunternehmerschaft als Lieferant des Gesamtsystems einschließlich Baumaßnahmen für die Infrastruktur – eine Premiere in Deutschland. In diesem Rahmen wird der bestehende Betriebshof umgeplant, umgebaut und schrittweise mit Ladesäulen für die Omnibusse ausgestattet. Die Aufgaben umfassen sogar die Errichtung der Trafostation zur Umformung des Stroms von Mittel- auf Niederspannung sowie die Kabelverlegung auf dem Gelände.

Foto: Daimler