Kia Stonic – der Schönling unter den City-SUVs

Kaum jemand will mehr ein Auto von der Stange. Das Besondere soll es sein. Mit ganz persönlichen Merkmalen. Eine erhöhte Sitzposition finden zudem viele vorteilhaft. Wenn das mobile Vergnügen dann noch cool aussieht und zumindest nach Freiheit und Abenteuer riecht, steht dem Verkaufserfolg kaum noch etwas im Weg. Weil sie diese Attribute erfüllen, sind die Kompakten City-SUVs seit geraumer Zeit ausgesprochen erfolgreich. Konnten im Jahr 2012 noch 36.000 Stück dieser Spezies (B-SUVs) in Europa verkauft, sollen es nach aktuelle Prognosen bis 2022 schon kaum vorstellbare 326.000 sein. Besonders gefragt sind bislang Renault mit dem Capture und Mazda mit seinem CX-3. Seit kurzem ist Opel mit dem Crossland X auf der Bühne.der-AutotesterNun möchte auch der koreanische Hersteller Kia ein ordentliches Stück des leckeren Absatz-Kuchens abschneiden und bringt am 30. September mit dem Stonic, das in meinen Augen bislang schönste Auto in diesem Segment auf den Markt.der-AutotesterDer Stonic basiert technisch auf dem Kia Rio, möchte aber mehr sein, als ein zuverlässiger Kleinwagen. So erinnert der Stonic kaum an den guten, aber braven Bruder. Seine Dachreling lässt den Stonic stattlicher wirken und gibt ihm den nötigen SUV-Touch. Mit seiner Bodenfreiheit von 18 Zentimetern ist der smarte Koreaner 1,50 Meter hoch. Das macht nicht nur den Einstieg bequem, man hat auch eine bessere Übersicht über das Geschehen vor dem Auto. Und die Kopffreiheit profitiert zudem. Auch das Gepäckfach des 4,14 Meter langen, in Korea gebauten Stonic fällt mit 352 bis 1.155 Litern im Klassenvergleich groß aus. Vorn sitzt man bequem. In der zweiten Reihe wird’s für Erwachsene klassentypisch eng.

Wie so oft bei Kia erinnern das Armaturenbrett und die intuitive Bedienung stark an VW. Das ist beileibe keine Kritik. Nicht gefallen hat uns indes die ausschließliche Verwendung von Hartplastik am Armaturenbrett. Hier wäre geschäumter Kunststoff angenehmer und im Fall eines Auffahrunfalls insassenfreundlicher.

Nur klassische Verbrenner im Angebot

Als Antriebe bietet Kia für den Stonic aktuell nur klassische Verbrenner an. Basis-Motor ist der 84 PS leistende 1,2 Liter Benziner. So angetrieben kostet der schicke City-SUV mindestens 15.790 Euro. 99 PS leistet der 1,4 Liter Benziner, der mit mindestens 17.390 Euro bezahlt sein will. Modernste Aggregat ist der 120 PS starke 1,0 Liter 3-Zylinder, der allerdings erst ab 18.390 Euro vom Hof des Kia-Händlers rollt. Bis zu 110 PS bringt der einzige Diesel im Stonic auf die Straße. Er kostet ab 20.090 Euro. Wir haben auf unseren ersten Testfahrten diesen Diesel unter die Lupe genommen, der den Kompakt-SUV kraftvoll vorwärts bringt. In 11,3 Sekunden erreichen wir aus dem Stand Tempo 100.

Bei 180 Stundenkilometern ist Schluss mit lustig. Kia gibt als kombinierten Normverbrauch für den Selbstzünder 4,2 Liter je 100 Kilometer an. Auf unseren dynamisch absolvierten Testfahrten lagen wir rund einen Liter darüber. Positiv aufgefallen sind uns auch das direkte Lenkgefühl und die sportliche Abstimmung des Fahrwerks. Das 6-Gang-Schaltgetriebe lässt sich wunderbar leicht schalten. Aktuell ist für den Stonic kein Automatikgetriebe verfügbar. Erst im Sommer 2018 soll es alternativ und gegen Aufpreis ein Doppelkupplungsgetriebe geben. Den Stonic gibt es ausschließlich mit Vorderrad-Antrieb.

Umfangreiche Ausstattung ab 15.790 Euro

Stolz ist man bei Kia auf die reichhaltige Serienausstattung des Stonic. So sind unter anderem Apple Carplay und Android Auto zu Einbindung von Smartphones in das System des Autos beinhaltet. Und auch die Kids auf den Rücksitzen können ihr Handys an einem USB-Anschluss am Glühen halten. Auch die üblichen Assistenzsysteme sind für den Kia Stonic im Sortiment. Sogar ein Querverkehrswarner kann für zusätzliche Sicherheit sorgen.

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Fazit

Der Kia Stonic ist ein weiterer großer Design-Wurf des Teams um den deutschen Designer Peter Schreier. Der Stonic sieht einfach gut aus. Und mit einer Auswahl aus 20 Farb-Kombinationen und sich abhebenden Dachfarben bleibt viel Spielraum für den persönlichen Geschmack. Der Stonic lässt sich leicht und locker bewegen. Sein klarer Karosserieaufbau unterstützt den guten Überblick. Leider gibt es zum Marktstart noch keinen Hybrid-Antrieb für das hübsche Auto. Ich sage diesem bezahlbaren, praktischen Trend-Auto mit seinen 7 Jahren Garantie (wie bei jedem Kia) eine erfolgreiche Zukunft voraus.

Technische Daten:

Kia Stonic – 1.6 Liter – Diesel

Länge x Breite x Höhe (m): 4,14 x 1,76 x 1,52
Radstand (m): 2,58
Motor: 1,6 Liter Diesel, Turbo,

Leistung: 81 kW/110 PS
Max. Drehmoment: 260 Nm bei 1.500-2.750 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 11,3 Sek.
Verbrauch : 4,2 Liter
Effizienzklasse: A
CO2-Emissionen: 109 g/km (Euro 6)
Leergewicht / Zuladung: min. 1185 kg / max. 455 kg
Kofferraumvolumen: 352–1155 Liter
Böschungswinkel: 15,4 Grad (v.) / 30,4 Grad (h.)
Bodenfreiheit: 183 mm
Max. Anhängelast: 1110 kg
Wendekreis: 10,4 m
Bereifung: 205/55 R17 95V
Preis: ab 20.090 Euro

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