Der Kia Niro PHEV
Der Kira Niro ist ein SUV aus dem sogenannten C-Segment. Innerhalb der Kia Modellpalette kann man ihn zwischen Stonic und Sportage einordnen. Die zweite Generation des Niro ist mit reinem E-Antrieb, als Hybrider und auch mit Plug-in-Hybrid-Antrieb (PHEV) zu haben. Wir hatten den PHEV-Niro in der Spirit Ausstattungslinie auf Winterreifen nun im Alltagstest.
Das Design den neuen Niro wird geprägt von der Front mit dem sogenannten Tiger-Face-Design. Die A-Säule beginnt nun etwas weiter hinten, das verleiht dem neuen Niro einen sportlichen Auftritt. Auffällig ist auch die breite C-Säule, die farblich abgesetzt werden kann (siehe Foto). In Kombination mit dem dunklen Metallic-Blau des Testwagens gefällt mir das nicht so, denn das Heck wirkt so schwerer, ganz ähnlich wie beim VW ID.3. Die LED-Heckleuchten erinnern durch ihre form und vertikale Anbringung an Volvo, beim Niro sind aber optisch durch die horizontal verlaufende LED-Bremslichtleiste verbunden. Die Außenlänge des Niro misst 4,42 Meter, die Höhe liegt bei 1,54 Meter und die Breite bei 1,82 Meter. Der Radstand des Niro misst 2,72 Meter.
Innenraum mit recycelten Materialien
Im Niro-Innenraum werden recycelte Fasern für den Dachhimmel des Fahrzeugs verwendet. Die Türverkleidungen werden mit Farben ohne Benzol, Toluol und Xylol versehen. Für die Bio-Kunstledersitzbezüge (wie im Testwagen verbaut, Spirit-Ausstattung) werden Fasern unter anderem aus Eukalyptusblättern verwendet. Lederbezüge von Tieren gibt es für den Niro nicht mehr. Die Qualitätsanmutung ist – wie immer bei Kia – gut, auch wenn sie nicht ganz an den Sportage heranreicht. Neben dem großen Infotainment-System gibt es für den Niro selbstredend moderne Fahrer-Assistenzsysteme, ein vollwertiges Head-up-Display sowie eine Einparkhilfe, mit der man per Fernbedienung (man steht außerhalb des Autos) vorwärts und rückwärts ei- und ausparken kann. Mit der bereits aus anderen Modellen bekannten, intelligenten elektrischer Heckklappe kann man diese ohne Verrenkungen auf beiden Beinen stehend öffnen.
Europäisch abgestimmtes Fahrwerk
Das Niro-Fahrwerk ist bestens abgestimmt, weder zu hart, noch zu weich. Die erhöhte Sitzposition auf den wirklich guten Sitzen erlaubt ein ergonomisch günstiges Ein- und Aussteigen. Die Platzverhältnisse in der ersten und zweiten Sitzreihe sind klassen-typisch. Beim Kofferraumvolumen darf man nicht zu viel erwarten.
Der PHEV-Antrieb
Als Plug-in-Hybrider (PHEV) stellt der Niro eine Leistung von 183 PS und ein Drehmoment von 203 Newtonmetern bereit. Der Fahrer kann wählen, ob man überwiegend elektrisch oder im automatischen Hybrid-Modus in Fahrt gebracht wird. Eine 11,1 kWh Batterie speichert den Strom, für eine kombinierte Reichweite von bis zu 65 Kilometern. Geladen werden kann zwar nicht an einer Schnell-Ladestation, aber eine Ladeleistung von 3,7 kW ist möglich, damit ist der Akku-Satz in etwa 3 Stunden voll. An der Haushaltssteckdose kann mit 2,3 kW geladen werden. Die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 gibt Kia mit 9,8 Sekunden an. Maximal sind 161 Stundenkilometer möglich.
Mit seinen Fahrleistungen kann man diesen Niro ausreichend dynamisch bewegen. Manchmal dreht der PHEV-Niro mit seinem 6-Gang DCT-Getriebe im Hybrid-Modus etwas hoch, aber auch daran gewöhnt man sich bald. Wir haben wir diesen Niro mit seiner unkomplizierten Art sehr gern gefahren. Mit seiner guten rein elektrischen Reichweite können die meisten von uns ihren Alltagsverkehr meistern. Für längere Fahrten steht dann der Verbrenner bereit. Daher aus meiner Sicht eine gute Übergangslösung, bis reine E-Antriebe eine ausreichende Reichweite zum akzeptablen Preis bieten.
Das Fahrwerk des Niro ist bestens abgestimmt, weder zu hart, noch zu weich. Die erhöhte Sitzposition auf den wirklich guten Sitzen erlaubt ein ergonomisch günstiges Ein- und Aussteigen. Die Platzverhältnisse in der ersten und zweiten Sitzreihe stehen dem Sportage kaum nach. Lediglich beim Kofferraumvolumen ist der Sportage deutlich besser (siehe dazu unser Video). Assistenz-Systeme sind in unserem Testwagen (Spirit) ausreichend und in guter Qualität vorhanden.
Preise und Förderung
Die Preise für den neuen Niro mit Hybrid-Antrieb starten bei 32.790 Euro. Als PHEV kostet er ab 38.690 Euro. Unser Testwagen in der höchsten Ausstattungsstufe (Spirit) bringt es auf mindetsens 44.000 Euro. Wer Geld sparen möchte, sollte darauf achten, welche Ausstattungsmerkmale ihm wichtig sind. Mit der Qualität der Kia-Produkte sind auch ihre Preise gestiegen. Allein in 2023 wurde der Preis des Kia Niro PHEV um 2.000 Euro erhöht. Nicht vergessen sollte man jedoch, dass Kia eine 7-Jahres-Garantie inklusive bietet.
Fazit
Für die meisten Nutzer dürfte der Kia Niro was sein Raumangebot betrifft, kaum schlechter geeignet sein, als der um rund 8.000 Euro teurerer Sportage. Uns hat der Niro mit seinem PHEV-Antrieb überzeugt. Er verbindet die Reichweite eines Verbrenner-Antriebs mit der Möglichkeit, wohl 80 bis 90 Prozent der üblicherweise pro Tag gefahrenen Kilometer rein elektrisch, will sagen leise und lokal abgasfrei unterwegs sein zu können. Wer beim Arbeitgeber oder beim Supermarkt das ohne zu bezahlen Laden kann, der fährt dazu noch ohne Stromkosten. Wer auf die hohe Reichweite eines PHEV verzichten kann, für den wäre der rein elektrisch angetriebene Niro EV wohl der Favorit. Er kostet ab 45.690 Euro.
Wichtige Daten
1.6 GDI Plug-in Hybrid (Benzin , Automatik); 134,6 KW (183 PS)
Preis: ab 44.090 Euro
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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