Im Main er- und aufgefrischt – Der Fiat 500
Ist er nicht einfach süß? Das können die Italiener einfach. Design entwerfen, das uns emotional berührt. Und genau das gelang Fiat mit dem Fiat 500, der inzwischen seit 2007 zahlreiche Freunde und vor allem viele Freundinnen findet. So wurde aus dem Klassiker bald ein Retro-Klassiker.
Meist werden Auto-Modelle spätestens nach 4 Jahren überarbeitet. Nicht so beim Cinquecento. Warum auch? Lief doch bestens. Nach 8 Jahren war es aber doch an der Zeit, den Neo-Klassiker behutsam zu überarbeiten und technische Innovationen einzubringen.
Ganz behutsam wurde das Design verändert. Gut so! Denn schließlich war und ist insbesondere sein Aussehen verantwortlich für seinen Erfolg. Neu ist der sogenannte Schnurrbart, eine horizontale Linie zwischen Nummernschild und Fiat-Emblem. Die LED-Tagfahrleuchten an der Front zeigen nun die durchtrennte Null des “500”-Schriftzugs. Damit ist der Kleine auch bei Dunkelheit sofort erkennbar. Der neue dreidimensionale Frontgrill (ab der Ausstattungslinie “Lounge”) wirkt besonders chic. Am Heck erkennt man den Neuen an den ringförmigen Rückleuchten. Noch mehr Möglichkeiten zur Individualisierung erhalten die Käufer mit der “Second Skin”. Für einen Aufpreis ab 300 Euro kann das Fahrzeug mit einer Folierung auf den persönlichen Geschmack der Käuferin hin verändert werden. Die Folie wird ab Werk aufgebracht und kann jederzeit entfernt oder erneuert werden.
Neues Infotainment mit Smartphone-Integration
Auch Innen hat sich etwas getan. So gibt es im Fiat 500 nun ein geschlossenes Handschuhfach. Zudem wurde das Infotainment-System aufgewertet. Das neue System “Uconnect” verfügt in der Top-Ausstattungslinie über einen 5-Zoll Touchscreen mit Navigationssystem. Auf dem relativ kleinen Bildschirm ist bei direkter Sonneneinstrahlung leider kaum mehr etwas zu erkennen. Gegen Mehrpreis kann ein 7-Zoll-Display als zentrales Kombi-Instrument bestellt werden. Mit der App “Uconnect Live” können Smartphones mit dem Kommunikationssystem des Autos gekoppelt werden. Dadurch stehen Dienste wie das Online-Radio “TuneIn” und die Musik-Streaming-App “Deezer“ zur Verfügung. Auch Facebook und Twitter können darüber bedient werden.
Drei Motoren stehen zum Marktstart des neuen Fiat 500 zur Wahl. Ein klassischer Vierzylinder-Benziner leistet 69 PS. Ganz nach dem Vorbild des legendären 500er von 1957 lässt sich auch der Neue als Zwei-Zylinder bestellen. Die zwei Verbrennungsräume leisteten damals nur 13,5 PS, heute sind es wahlweise 85 oder 105. Das knatternde Aggregat passt wunderbar zum putzigen Cinquecento. Für einen akzeptablen Vortrieb sollte man sich allerdings stets zwischen 2000 und 5000 Umdrehungen bewegen. Dafür muss man mit dem manuellen 6-Gang-Getriebe fleißig schalten.
Zur Presse-Vorstellung des neuen Fiat 500 haben sich die Fiat-Verantwortlichen einen Eye-Catcher einfallen lassen. Auf einem Jet-Ski montiert zog der aufgefrischte Fiat nicht nur die Augen der Journalisten auf sich.
Preise sind gleich geblieben
Die Preise des überarbeiteten Fiat 500 blieben gegenüber dem Vorgänger gleich. Ab 12.250 Euro ist die geschlossene Variante zu haben, der offene 500C startet bei 14.750 Euro. Für die Top-Ausstattungslinie “Lounge” müssen 2.400 Euro extra bezahlt werden. Mit dem Update wurde die Technik des Fiat 500 auf den neusten Stand gebracht und sein Design nur dezent aufgefrischt. Gut so. Denn sein knuffiges Aussehen ist es, was die Kunden zu Fiat zieht. Wie bei den Menschen scheint man auch bei einem Auto bereit zu sein, für Schönheit die ein oder andere Schwäche zu übersehen.
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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