Hymer Group für mehr Stellplätze und Führerschein-Sonderregelung für Reisemobile
Die Caravaning-Branche boomt weiter. Die Nachfrage nach Reisemobilen und Wohnwagen erlebt auch durch Corona einen steilen Aufschwung. In Europa verzeichnet der Gesamtmarkt für Reisemobile und Camper Vans im vergangenen Geschäftsjahr ein Plus von 20,8 Prozent. So konnte auch die Erwin Hymer Group ihren Umsatz zum Vorjahresergebnis um 23 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro steigern, erklärt der Reisemobilhersteller bei seiner heutigen digitalen Pressekonferenz. Die Fahrzeugauslieferungen erreichten mit 65.000 Einheiten eine neue Bestmarke. Vor allem bei den Camper Vans gelang ein beeindruckendes Wachstum um 60 Prozent auf rund 21.000 Einheiten. Der Absatz der klassischen Reisemobile wuchs um 10 Prozent auf 30.000 Fahrzeuge.
Der Umsatz lag in diesem Zeitraum bei 2,7 Milliarden Euro und damit um 500 Millionen Euro über dem des Vorjahres. Mit 8.883 Mitarbeitern waren Ende Juli 2021 so viele Menschen bei der Erwin Hymer Group beschäftigt wie nie zuvor – 1.534 mehr als im Vorjahr.
Ein noch besseres Ergebnis verhinderten die anhaltenden Engpässe und Preissteigerungen bei Rohstoffen und Material sowie Probleme im Transport- und Logistiksektor, die auch die Caravan-Branche treffen. Verzögerungen werden bei der Lieferung von Fahrgestellen noch weit in das Jahr 2022 reichen, so die Hymer Group. Dies wirke sich kurz- und mittelfristig auf die Fertigung an den EHG-Standorten aus, so dass es in den kommenden Monaten immer wieder zu Kurzarbeit und Produktionsstopps kommen kann.
Die Pandemie habe die Entwicklung hin zum Reisemobil-Urlaub beschleunigt. Laut der Masterstudie „Caravans und Reisemobile“ befassen sich allein in Deutschland mittlerweile fast 20 Millionen Menschen mit dem Thema Caravaning. Der Bestand an Freizeitfahrzeugen werde nach immer neuen Zulassungsrekorden in diesem Jahr erstmals die 1,5-Millionen-Marke übersteigen.
CEO Martin Brandt wünscht sich von der neuen Bundesregierung eine Führerschein-Sonderregelungen für die Fahrer von Wohnmobilen. „Eine Anhebung der Gewichtsgrenze von 3,5 auf 4,25 Tonnen würde der Elektrifizierung von Reisemobilen einen enormen Schwung verleihen. Emissionsfreie Fahrzeuge sind innerhalb der geltenden Grenzen aufgrund des Mehrgewichts von Batterien kaum zu realisieren.“ Ein weiterer Wunsch bezieht sich auf eine stärkere Förderung des regionalen Tourismus. Der stetig ansteigende Fahrzeugbestand und der verstärkte Wunsch, Ziele in Deutschland anzusteuern, erfordert dringend mehr Stellplatzkapazitäten. Martin Brandt: „Im vergangenen Jahr sind in Deutschland zu den gut 3.000 Campingplätzen nur sechs neue Stellplätze hinzugekommen. Die gesamte Stellplatzfläche ist derzeit sogar leicht rückläufig. Hier brauchen wir unbürokratische und schnelle Genehmigungsverfahren. Mehr Stellplätze sind ein aktives Instrument zur regionalen Wirtschaftsförderung und zur Ankurbelung des Tourismus in Deutschland.“
Die Erwin Hymer Group
Zur Erwin Hymer Group gehören die Reisemobil- und Caravanmarken Buccaneer, Bürstner, Carado, Crosscamp, Compass, Dethleffs, Elddis, Eriba, Etrusco, Hymer, Laika, LMC, Niesmann+Bischoff, Sunlight und Xplore, die Reisemobilvermietungen McRent und rent easy, der Fahrwerkspezialist Goldschmitt, der Zubehörspezialist Movera sowie das Reiseportal freeontour.
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Cornelia Weizenecker
Ich bin die Frau bei Der-Autotester.de. Autos sehe ich nicht durch die rosarote Brille. Von heißen Kisten bleibe ich (meist) unbeeindruckt. „Hauptsache es fährt“, lasse ich aber auch nicht durchgehen. Ganz im Gegenteil. Ein Auto muss für mich vor allem alltagstauglich, umweltschonend und bezahlbar sein. Nur bei Cabrios und Oldtimern kann ich schwach werden. Elektroautos bringen mich zum Strahlen.
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