Das US-Unternehmen Ampaire will in zwei Jahren ein elektrifiziertes Regionalflugzeug für den kommerziellen Betrieb zugelassen bekommen. Die Eco Caravan ist eine neunsitzige Passagiermaschine mit einem Hybridantrieb und basiert auf einer Cessna Grand Caravan. Das Parallelsystem kombiniert einen 550 PS (405 kW) starken V12 des Herstellers Red Aircraft mit einem Elektromotor, der rund 300 PS Zusatzleistung beim Starten liefert und während des Flugs den Verbrenner entlastet.

Die Akkus sind in der zusätzlichen Rumpfverkleidung untergebracht, so dass die Transportkapazität des Flugzeugs erhalten bleibt. Sie können während des Flugs vom V12 auch nachgeladen werden. Ampaire will mit Air France Industries KLM Engineering and Maintenance als Partner zusammenarbeiten und soll von einem Finanzier bereits die Option auf bis zu 50 Eco Caravan erhalten haben. 

Der Jungfernflug fand in der Nähe von Los Angeles statt und dauerte etwas über eine halbe Stunde. Dabei wurde vor allem das Antriebssystem getestet und eine Höhe von 3500 Fuß (über 1000 Meter) erreicht. Das Hybridsystem der Ampaire Eco Caravan senkt den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen um bis zu 70 Prozent. Bei Verwendung von nachhaltigem Flugbenzin sind die Emissionen nahezu null. Die Betriebskosten werden je nach Streckenstruktur der Fluggesellschaft um 25 bis 40 Prozent gesenkt. Die Kosten pro Meile, gemessen pro verfügbarem Sitzplatz, ähnelten denen von Autos, heißt es. Die Reichweite beträgt über 1000 Meilen (über 1600 Kilometer).

„Die Luftfahrt ist der am schwersten zu dekarbonisierende Industriezweig“, sagte Kevin Noertker, CEO von Ampaire. „Vollelektrische Flugzeuge haben aufgrund des Gewichts und der Energiekapazität der Batterien der gegenwärtigen Generation eine begrenzte Reichweite. Hybrid-elektrische Flugzeuge hingegen können es bei der Reichweite und Einsatzfähigkeit mit den heutigen Flugzeugen aufnehmen.“ (aum)

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