Aston Martin DBS Superleggera (2021) – Schön, dass es so was (noch) gibt
Aston Martin DBS Superleggera: Schön, dass es so was (noch) gibt
Aston Martin ist eine englische Traditionsmarke. Im Jahr 1915 entstand der erste Aston Martin. 1947 hat David Brown die Firma übernommen. Noch heute finden sich seine Initialen in den Modellbezeichnungen. In den 70ern übernahm Ford zunächst die Mehrheit, später das gesamte Unternehmen. Heute ist Aston Martin an der Börse gelistet. Anfang 2020 hat ein Konsortium um den kanadischen Geschäftsmann Lawrence Stroll 182 Millionen Pfund in Aston Martin investiert. Auch Daimler Benz hat sich an Aston beteiligt und seine Anteile zuletzt weiter aufgestockt und aktuell bis zu 20 Prozent der Anteile besitzen. Auch Mercedes Formel 1 Teamchef Toto Wolff und der neue Aston Martin Fahrer Sebastian Vettel haben jüngst Aktienpakete erworben. Zuletzt hat Aston Jahr für Jahr Verluste erwirtschaftet. Durch das Engagement der Daimler-Gruppe hoffen Aktionäre und die zahlreichen Fans der Marke auf schnelle Besserung.
Pures Vergnügen
Auch Der-Autotester ist Fan der Marke. Das für Supersportwagen im Vergleich zurückhaltende Design und der kraftvolle Klang der Motoren macht den Charme der Aston Martin Modelle aus. Heute stellen wir den Aston Martin DBS Superleggera vor. Das 1.845 Kilo schwere SuperCar wird von einem 5,2 Liter V12 Twin-Turbo-Aggregat dynamisch in Bewegung gesetzt. Ein aus carbon gefertigtes Transaxle-Getriebe überträgt die Leistung von 725 PS über eine 8-Gang-Automatik ausschließlich an die 21-Zoll-Hinterräder. Das Drehmoment von 900 Newtonmetern ist das höchste eines Straßen-Modells, das je von Aston gebaut worden ist.
In nur 3,4 Sekunden beschleunigt der Superleggera aus dem Stand auf Tempo 100. Erst bei 340 Stundenkilometern endet die brachiale Tempohatz. Damit die Kraft auf der Straße ankommt, erzeugt der Superleggera einen Abtrieb von bis zu 180 Kilogramm. Um das pfeil-schnelle Teil sicher und rapide abbremsen zu können werden 410 mm Carbon Bremsscheiben genutzt. Durch seine nahezu perfekte Gewichtsverteilung von 51 zu 49, den tiefen Schwerpunkt und das bestens abgestimmte Fahrwerk zieht der Superleggera wie auf Schienen selbst durch schnell gefahrene Kurven. Freude pur!
Unglaubliche 900 Newtonmeter Drehmoment
Das 4,71 Meter lange Chassis des Superleggera wird aus Alu und einem Carbon-Verbund hergestellt, damit Gewicht gespart wird. Auch wenn 1.845 Kilo am Ende im Vergleich keine Benchmark sind. Selbstredend ist der DBS Superleggera kein Auto für die Stadt. Allein sein Wendekreis von 12,40 Meter macht ihn dort nicht wirklich wendig. Auch wenn die Passanten diesen mindestens 280.000 Euro teueren Aston hier in Ruhe bestaunen können. Unser Testwagen kostet übrigens runde 350.000 Euro. Quasi ein fahrendes Reihenhäuschen.
Der klassisch gestaltete Innenraum des Superleggera strotzt nur so von Leder und seinen Applikationen. Kaum eine Ecke, in der nicht aufwendig Nähte gesetzt sind und Formen fein ausgearbeitet worden sind. Die Voll-Leder-Ausstattung gehört zum Serienumfang. Die Sitze geben besten Halt, ohne zu hart zu sein. Schalensitze würden in meinen Augen nicht zu diesem GT passen. Das Display hinter dem Lenkrad stellt ihre Infos digital bereit. Ein 8-Zoll-Screen in der Mitte des A-Bretts dient für das Navi und die Kommunikation. Wer mal keinen Nerv auf den betörenden Motoren-Sound aus den 4-Titan-Endrohren hat, bekommt mit der serienmäßigen B&O Anlage fein was auf die Ohren.
Ein teures Vergnügen
Fazit:
Schade, dass ich keine 280.000 Euro überflüssig habe. Der Aston Martin DBS Superleggera wäre genau meins. Klassisches SuperCar Design, mächtig viel Hubraum und überbordende Kraft kommen hier bestens abgestimmt zusammen. Ich würde ihn wohl nicht jeden Tag bewegen. Aber so mancher sonnige Sonntagvormittag würde ihm gehören. Für dieses Vergnügen würde man den Testverbrauch von grob 20 Litern hinnehmen (Norm-Wert nach WLTP: 14 Liter je 100 km). Es war bekanntlich schon immer etwas teurer ….
Technische Daten:
Aston Martin DBS Superleggera
Maße (Länge x Breite x Höhe in m): 4,71 x 1,96) x 1,29
Radstand (m): 2,81
Motor: V12-Ottomotor, Bi-Turbo, Direkteinspritzung, 5204 ccm
Antrieb: Hinterradantrieb
Leistung 533 kW / 725 PS bei 6500 U/min
Maximales Drehmoment: 900 Nm bei 1800 –5000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 340 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 3,4 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch: 12,3 l/ 100km
Leergewicht: max. 1845 kg (trocken)
Kofferraumvolumen: 270 Liter
Reifengröße: 265/35 ZR 21 (vorn), 305/30 ZR 21 (hinten)
Basispreis: ab 280 000 Euro Testwagenpreis: runde 350 000 Euro
Ähnliche Beiträge
Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
Ähnliche Beiträge
3. Januar 2020
Die wertvollsten Automarken: Porsche legt am meisten zu
Unter den Automarken hat Porsche im Jahr 2019 mit +9 Prozent am meisten zugelegt. Kia zählt mit -7 Prozent zu den…
3. Dezember 2019
Schaeffler schickt den Bio-Hybrid auf Testfahrt
Schaeffler hat seinen Bio-Hybrid bei Anwendungserprobungen auf Deutschlands Fahrradwegen und Straßen getestet. Die…
3. September 2018
Und raus bist Du – WLTP beendet die Förderung vieler Plug-in-Hybride
Der seit Anfang September verbindliche neue Verbrauchstest WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicle Test Procedure) hat…