Alfa Romeo 4C – Straßenrennwagen für den mittleren Geldbeutel
Er ist schon ein Hingucker. der Alfa Romeo 4C will purer Sportler, will ein kleiner großer Rennwagen sein. Seit März ist er bestellbar. Die erste limitierte Edition war schnell vergriffen. 3.500 von diesen kompromisslosen Kleinrennern können die Italiener nach Auskunft der Alfa-Verantwortlichen pro Jahr bauen. Rund 300 davon sind für deutsche Alfisti vorbehalten.
Herzstück des 4C ist sein Alu-Mittelmotor mit Heckantrieb dessen Kraft über ein tadelloses 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe auf die Hinterräder übertragen wird. Aus 1.750 ccm zieht er maximal 240 PS (177 kW) und 350 Newtonmeter. Dieser doppelt aufgeladene Motor beschleunigt den 4c in nur 4,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Solche Werte erreichen im Allgemeinen nur hochpreisige Luxus-Sportwagen. Bei knapp unter 260 Stundenkilometer ist erst Schluss mit lustig. Wie das die Italiener schaffen? Relativ einfach. Der feurige 4C bringt nur 895 Kilogramm auf die Waage. Sein Leistungsgewicht wird mit weniger als 4 Kilo je PS angegeben, Die Fahrzeugstruktur besteht aus einer Kunststoff-Karosserie mit Elementen aus sogenannten „Low Density SMC“ und einem in Italien gebackenen Carbon-Monocoque. Das deutet alles auf Rennwagen hin und erinnert optisch stark an den großen Bruder 8C.
Nach dem Platz nehmen wird es schlichter. Der Innenraum wirkt fast „handmade“ Auch hier wurde erkennbar alles Überflüssige weg gelassen. Selbst eine Klimaanlage gibt es nur auf Wunsch jedoch ohne Aufpreis. Die Sportsitze wurden passagenau eingebettet, geben perfekten Halt, sind aber begrenzt bequem. Eine Reifendruckkontrolle und auch ESP sind aber an Bord.
Aber jetzt geht es mit dem 4C auf den Hockenheimring. Gespannt, wie sich der kleine Rennwagen hier bewährt, drücke ich den Start-Knopf. Was für ein geiler Sound, den dieser Vierzylinder produziert, schwer zu beschreiben, aber mit Suchtpotenzial. Ich wähle den Automatik-Modus, Das DSG kann das eh besser, als die meisten Menschen. Die ersten Runden noch mit Zurückhaltung, Wagen und Strecke sind ja noch nicht vertraut. Schon dabei deutet diese Rennmaschine an, was in ihr steckt. Jetzt geht´s aber richtig zur Sache. Unglaublich leicht lenkt der C4 ein, wendig und mühelos lässt sich der Alfa in die Kurven werfen. Gleichzeitig wirkt er durch sein geringes Gewicht kraftvoll wie seine großen Brüder, von denen die meisten jedoch nicht so kurven-gierig sind, wie der Kleine. Der 4C folgt auf´s Wort und gibt das gute Gefühl, auch in Grenzsituationen beherrschbar zu bleiben. Das macht Runde für Runde unglaublich viel Spaß. Ich kann kaum genug kriegen. Ob ich mit dem 4C auch ins Büro fahren Würde? Kaum! Da fehlt es doch an Komfort. Aber dafür wurde der 4C ja nicht konzipiert.
Sie fragen sich, was der kleine Renner kostet? 50.500 Euro. Und die Zutatenliste fällt angenehm kurz aus. Wer den 4C heute bestellt muss wohl über ein Jahr auf das heiße Stück warten. Vorfreude soll ja die beste Freude sein.
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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Hallo Dr. Friedbert Weizenecker,
Danke für den ausführlichen Bericht!
Schnittig sieht er auf jeden Fall schon mal aus 🙂 Für 50500€ und nur 240 PS würde ich ihn mir aber nicht unbedingt kaufen..
Allerdings würde ich bei einer Testfahrt auf der Rennstrecke nicht Nein sagen 🙂
Beste Grüße
Arthur