Audi investiert in den Q3 – kann das kompakte SUV davon profitieren?
Das am stärksten wachsende Segment im Automarkt ist das der kompakten SUVs. Das gilt auch im Premium-Segment. BMW X1, Mercedes GLA und auch Audis Q3 laufen wie geschnitten Brot. Woran das liegt? Lässt sich leicht zusammenfassen: Noch bezahlbar. Kompakte Außenmaße. Erhöhte Sitzposition. Ordentlicher Gepäckraum. Eine Optik, die nicht bieder wie ein klassischer Kombi daher kommt und auch auf den Straßen der Stadt nach Freiheit und Abenteuer riecht. Diese Mischung ist offensichtlich das richtige Gift für Paare und Klein-Familien. Nicht zuletzt die sogenannten „Empty-Nesters“, die nicht mehr jeden Euro umdrehen müssen, lieben die Kompakt-SUVs in Premium Qualität.
Audi erzielt hohe Zuwächse mit dem Q3
Unfassbare Zuwächse erzielt Audi aktuell in Deutschland mit seinem Q3. Im laufenden Jahr sind die Verkäufe um runde 30 Prozent gestiegen. Was für eine Zahl in einem eigentlich stagnierenden Gesamtmarkt. Also vieles richtig gemacht. Aber weil sich auch das Gute noch verbessern lässt und die Konkurrenz bekanntlich nicht schläft, haben die Ingolstädter den seit 2009 angebotenen Q3 nun technisch und optisch überarbeitet.
Optik ohne Eingriffe beim Blech renoviert
Der Singleframe-Grill des Q3 reicht fortan optisch bis an die Scheinwerfer heran. Am Blech haben die Ingenieure indes nichts verändert. Eine über das Blech gezogene Aluschale lässt die Front des Audi Q3 sichtlich verändert daher kommen. Xenon Schweinwerfer gehören nun zum Serienumfang. LED Strahler kosten Aufpreis. Am Heck wurden die optionalen LED-Lichter optisch überarbeitet. Auch der Q3 kann fortan mit den dynamischen Blinkern ausgestattet werden, die es nachfolgenden Verkehrsteilnehmern erleichtern soll, frühzeitig die Abbiegerichtung zu erkennen. Das MMI Navi Plus System kann nun auch google maps und google streetview. Und wer sich für die Verkehrszeichenerkennung entschieden hat, bekommt nun auch Schilder angezeigt, die auf Überholverbote hinweisen. Wer keine Lust hat, die Gepäckraumklappe von Hand zu schließen, kann das nun auch beim Q3 gegen Mehrpreis auf Knopfdruck erledigen lassen. Schon in der Serienausstattung ist die praktische, ausziehbare Gepäckraumabdeckung jetzt enthalten.
Fortschritt unter der Motorhaube
Audi sagt, alle Motoren für den Q3, die nun sämtlich die Euro-6-Nom erfüllen, wurden überarbeitet. Das führt zu Leistungssteigerungen um bis zu 10 Prozent. Während die Norm-Verbrauchswerte gleichzeitig um durchschnittlich 17 Prozent gesunken sind. Wie schon in anderen Modellreihen gibt es nun auch den Audi Q3 in den besonders effizienten „Ultra“ Varianten.
Der 1,4 Liter „Ultra“ TFSI-Benziner wartet mit einer Technik auf, die bisher aus höheren Klassen bekannt ist. Der Zylinderabschaltung (cod = cylinder on demand). Bei ihr werden die beiden mittleren Zylinder automatisch neutralisiert, wenn eine geringere Leistung abgerufen wird. Die Zylinderabschaltung läuft für den Fahrer unmerklich ab. Diese Maschine leistet im Q3 maximal 150 PS (110 kW) und wird mit einem Norm-Verbrauch von 5,6 Litern auf 100 Kilometer angegeben. Das für unsere Breiten spannendste Aggregat dürfte trotzdem der 2.0 Liter Diesel „Ultra“ mit TDI-Technologie sein, der mit den günstigen Verbrauchswerten aufwartet. Besonders gut passt sie zum Q3 aus meiner Sicht in der Leistungsstufe mit 110 kW (150 PS). Hier verbraucht der 4-Zylinder nur 4,4 Liter auf 100 Kilometer (Norm-Mix-Wert). Dabei fühlt sich dieser schon von unten heraus spritzige Diesel keineswegs wie ein Sparauto an. In 9,6 Sekunden ist er auf 100. Schluss ist erst bei Tempo 204. Audi kombiniert diesen 150 PS Diesel zunächst ausschließlich mit einem manuellen 6-Gang-Getriebe. Erst im 1. Quartal soll die Kombinationsmöglichkeit mit der S tronic bestellbar sein. Die Leistungsstufe mit 184 PS kann schon heute optional auch mit der wunderbaren 7-Gang-S tronic mit Segelfunktion geordert werden. Wenn im Fahrdynamiksystem „drive select“ (Serie bei den Linien Sport und Design) der Modus „efficiency“ eingestellt ist, wechselt die S tronic im Schubbetrieb in den Freilaufmodus (Segeln) und lässt so den Motor im Leerlauf kraftstoffsparend drehen. Mein Tipp: Wer sich den Aufpreis von 1.950 Euro nicht scheut, ist mit diesem Doppelkupplungsgetriebe bestens bedient. Weiterhin ist der Q3 alternativ zum reinen Vorderradantrieb auch als Quattro mit Antrieb an allen 4 Rädern erhältlich.
Markteinführung im Februar
Im Februar 2015 werden die ersten überarbeiteten Q3 Modelle zu den Händlern kommen. Bestellt werden kann indes heute schon. Wer mindestens 29.600 Euro aufbringen kann, darf beim Q3 einsteigen. Die meisten Q3 werden wohl kaum unter 40.000 Euro aus dem Audi-Zentrum rollen. Zu verlockend scheinen höhere Leistungswerte und Ausstattungsoptionen für Sicherheit und Komfort. Ach ja. Zu meiner Ausgangsfrage: Ja, aus meiner Sicht hat sich der Aufwand, den Audi hier getrieben hat gelohnt.
Übrigens: Auch das Spitzenmodell RSQ3 profitiert vom Facelift und leistet ab Februar 30 PS mehr. Der Vorverkauf für diesen Sportwagen mit erhöhter Sitzposition und ausreichend Platz beginnt im Dezember. Zum RSQ3 findet Ihr hier in Kürze weitere Details …
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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