Mitsubishi Eclipse Cross PHEV (2021) – Wer häufig rekuperiert spart Treibstoff
Mitsubishi Eclipse Cross mit Plug-in-Hybrid-Antrieb (2021)
Erst vor rund 3 Jahren (2018) ist der Mitsubishi Ecplise Cross auf den Markt gekommen. An seinem Heck-Design mit der geteilten Scheibe entzweiten sich jedoch die Geister. Vermutlich ein wesentlicher Grund, warum die Japaner das Crossover SUV schon jetzt überarbeitet haben und mit einem modernen Antrieb ins Rennen schicken. Und ich bekenne gern, dass er mit jetzt deutlich besser gefällt.
Schwer zu sagen – der reale Verbrauch
Der Mitsubishi Eclipse Cross kommt mit einem 188 PS leistenden Plug-in-Hybrid-Antrieb, der neben einem 2,4 Liter Benziner, zwei E-Motoren an Vorder- und Hinterachse nutzt. Bis zu 61 Kilometer (NEFZ) weit soll man rein elektrisch angetrieben kommen, auf unseren ersten Testfahrten haben wir runde 40 Kilometer geschafft. Mitsubishi gibt einen Verbrauch von 1,7 Liter Benzin und 19,3 Kilowattstunden je 100 Kilometer an. Wobei wir es nicht auf eine Verbrauchsoptimierung ausgelegt hatten. Dem Benziner steht ein 43-Liter-Tank zur Verfügung. Nun werdet ihr mich fragen, welche Reichweite man damit tatsächlich erreichen kann? Diese Frage ist schwer pauschal zu beantworten, weil sie sehr stark von der an den Tag gelegten Fahrdynamik abhängt. Ich würde nach unseren ein-tägigen Testfahrten wagen zu sagen, dass man bei starker Nutzung des Verbrenners mit 10 bis 12 Liter Benzin je 100 Kilometer rechnen sollte. Hier würde ein Dauertest sicher mehr Aufschluss und Aussagekraft bringen.
Im Alltag sollten runde 40 Kilometer rein elektrisch zu schaffen sein
Der Benziner kann übrigens auch dafür genutzt werden, die Akkus zu laden, um später mit Strom fahren zu können. Ganz entscheidend für einen Plug-in-Hybriden ist das Vorhandensein einer Schnell-Lademöglichkeit (CHAdeMo), denn im anderen Fall wird man den E-Antrieb einfach nicht oder nur selten nutzen, weil man nicht den Nerv hat, für 40 Kilometer Reichweite stundenlang zu laden. Hier ist der Eclipse jedoch bestens aufgestellt. In nur 25 Minuten kann man ihn mit 80 Prozent der Reichweite laden. Also während eines Einkaufs. Was dem Schwaben im Badener natürlich besonders viel Spaß bereitet, wenn Aldi, IKEA, Lidl und Co das Laden kostenfrei zur Verfügung stellen. An einer Wallbox schafft man das komplette Laden in ca. 4 Stunden, an einer Haushaltssteckdose braucht es runde 6 Stunden.
Der Plug-in-Hybrid-Antrieb
Mit seinen 188 PS Systemleistung ist man im gut 2 Tonnen schweren Eclipse Cross ausreichend dynamisch motorisiert. Zu dieser Leistung trägt der quer eingebaute 4-Zylinder-Benziner 98 PS bei, der E-Motor vorn, steuert 82 PS zu und der hinten 95 PS. Ein Sportwagen möchte und kann er natürlich nicht sein. Schön auch, dass dieses Auto schon in seiner Basis-Ausstattung an allen 4 Rädern antrieben werden kann (einer von 5 Fahr-Modi), das erhöht die Sicherheit auf schwierigem Untergrund deutlich. Eine kleine Einschränkung meiner Begeisterung wird durch die Höchstgeschwindigkeit von nur 162 Stundenkilometern verursacht. Da wären 180 doch auch drin gewesen. Aber ja, tatsächlich kann man solche Geschwindigkeiten auf unseren Autobahnen nur selten fahren. Im EV-Modus sind nur 135 Stundenkilometer möglich.
Den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 schafft der 5-Sitzer mit dem Direktantrieb (man muss nicht schalten) in 10,9 Sekunden. Mehrere Stufen lassen dem Fahrer die Wahl, wie stark sein Eclipse rekuperiert bzw. Energie zurück gewinnt. Es macht Spaß herauszufinden, welche Stufe einem am besten gefällt. Wenn man die höchste Stufe wählt, kann ein vorausschauender Fahrer oft auf das Bremsen verzichten, weil die Verzögerung so stark ist. Wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man mit diesem modernen Plug-in-Hybriden besonders sparsam unterwegs sein. Wichtig für Viele: Anhänger bis zu 1,5 Tonnen kann dieser 4,54 Meter lange (14 Zentimeter mehr als beim Vorgänger), 1,68 Meter hohe und 1,80 Meter breite (ohne Spiegel) Mitsubishi ziehen (gebremst). Dachlasten von 50 Kilo und Stützlasten bis 75 Kilo sind erlaubt. Mit seinem Wendekreis von 10,6 Metern kommt man selten mit nur einem vollen Lenkeinschlag auf die Gegenfahrbahn.
Hoher Nutzwert
Der Mitsubishi Eclipse Cross wird zwar als Crossover beschrieben, aber sein Heck ist nur angedeutet coupehaft. Das kommt der Kopffreiheit hinten zugute, wo selbst Menschen mit einer Größe von 185 Meter bequem sitzen können, auch weil der Fußraum im Segment-Vergleich relativ groß ist. Viel Platz und Raum spendiert der Japaner auch dem Gepäck bzw. der Ladung. Je nach Stellung der Rücksitzlehnen stehen 359 bis 1.108 Liter bereit. Die Öffnung des Kofferraums ist so groß, dass selbst Kühlschränke hier verschwinden können. Schon in der Basis-Ausstattung kommt der Ecplise mit angenehmen und in meinen Augen schönen Sitzbezügen auf den ergonomisch guten Sitzen. Apropos Basis. Im Video habe ich ausführlich beschrieben, welche Ausstattungsmerkmale man mit welcher Linie bekommt.
Und wenn man betrachtet, was man alles schon in der Version für 30.890 Euro bekommt, muss sich da mancher konventionell angetriebene Kompaktwagen in Acht nehmen muss. Mitsubishi gewährt diesem Plug-in-Hybriden 4.500 Euro E-Bonus, wozu noch die 4.500 Euro staatlicher Innovationsprämie kommen (Listenpreis 39.890 Euro). Für 30.000 Euro bekommt man selten mehr automobilen Nutzwert. Nicht zu vergessen, die 5-Jahres-Garantie (bis zu 100.000 Kilometer) und die 8 Jahre währende Garantie auf den Akku-Satz. Falls ihr mich fragt, ich würde die Intro-Variante (Sondermodell zur Markt-Einführung) wählen, denn sie bietet für 36.390 Euro nahezu alles, was man sich für Komfort und Sicherheit von einem modernen Automobil wünschen kann. Die Details dazu erfahrt ihr in unserem Video. Nix zu mäkeln? Mhhh? Der Preis für den normalen Metallic Lack in Höhe von 710 Euro und die 910 Euro für den sogenannten Premium-Metallic-Lack ist ein bissel hoch ausgefallen. Aber hier haben Mann und Frau ja die Wahl, sich für das kostenfreie Weiß zu entscheiden.
Technische Daten:
Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in Hybrid
Länge x Breite x Höhe (m): 4,55 x 1,81 x 1,69
Radstand (m): 2,67
Motor: R4-Benziner, 2360 ccm
Leistung: 72 kW / 98 PS bei 4000 U/min
Max. Drehmoment: 193 Nm bei 2500 U/min
Elektromotor vorne: 60 kW / 82 PS
Drehmoment E-Motor: 137 Nm
Elektromotor hinten: 70 kW/95 PS
Drehmoment E-Motor: 195 Nm
Systemleistung 138 kW / 188 PS
Batterie: Hochvolt-Lithiumionenbatterie, 13,8 kWh
Ladezeiten: 25 min–6h
Systemleistung: 138 kW / 188 PS
Höchstgeschwindigkeit: 162 km/h (135 km/h elektrisch)
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,9 Sek.
Elektr. Reichweite: 46 km
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 1,7 Liter Effizienzklasse: A+
CO2-Emissionen: 41 g/km (Euro 6d)
Tankinhalt: 43 Liter
Leergewicht / Zuladung: min. 1985 kg / max. 515 kg
Kofferraumvolumen: 359–1108 Liter
Max. Anhängelast: 1500 kg
Wendekreis: 10,6 m
Bodenfreiheit: 191 mm
Bereifung: 225/55 R 18
Garantie: 5 Jahre bis 100.000 km
(8 Jahre Batterie bis 160.000 km)
Basispreis: 39.890 Euro (abzgl. 9000 Euro)
Testwagenpreis: 44.100 Euro (abzgl. 9000 Euro)
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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