2020 Hyundai i10 N-Line (100 PS) – Ratio trifft sportliche Schönheit

Der Hyundai i10 war schon bisher ein toller Kleinwagen. Im Februar kam er in neuer Form und mit neuer Technik auf den Markt. Nun gibt es mit der N-Line eine sportlich geprägte Variante und Assistenzsysteme auf dem Stand der Zeit.

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1,1 Millionen Exemplare des Kleinwagens konnte Hyundai vom Vorgänger in Europa an den Mann und vor allem an die Frau bringen. Der Neue sollte diese Zahl bald hinter sich lassen. Ab 10.712,94 Euro (alle hier in der Folge genannten Preise basieren auf 16 % Mehrwertsteuer) bietet er neben dem coolen Auftritt und der modernen Technik, eine umfangreiche Ausstattung und vergleichsweise viel Raum. Und er zeigt: Hyundai ist im Unterschied zu manch anderem Hersteller der Auffassung, dass das Kleinstwagen-Segment in Zeiten sub-kompakter Crossover-SUVs nicht obsolet wird. Diese Auffassung unterstreicht das nun die neu lancierte N-Line-Variante. Jürgen Keller, Geschäftsführer von Hyundai in Deutschland, erwartet, dass der i10 N-Line etwa 12 Prozent an den Absatzzahlen des Kleinstwagens ausmachen wird.  

Sportliche Akzent

Schon in seiner Basis bietet der i10 bis zu 5 Sitzplätze, vier Türen und eine große Heckklappe. Dank 2 Zentimeter mehr Breite, einer um 2 Zentimeter geringeren Höhe steht er nun satter auf dem Asphalt. Der um vier Zentimeter auf 2,425 Meter gewachsene Radstand spendiert Fahrer und Passagieren ein wenig mehr Bewegungsfreiheit. Das macht sich insbesondere in der zweiten Sitzreihe bemerkbar. Dort ist die Kopffreiheit auch für Menschen mit einer Größe von 1,90 Meter ausreichend. Das Beladen des Kofferraums (ab 252 Liter) wird rückenfreundlicher durch eine um etwa 3 Zentimeter niedrigere Ladekante. Ein höhenverstellbare Ladeboden macht eine nahezu ebene Ladefläche möglich. Bei komplett umgeklappter Rückenlehne der Rücksitze entsteht bei Nutzung durch maximal 2 Personen ein beachtliches Laderaumvolumen von 1.050 Litern

2020 Hyundai i10 N-Line (100 PS) - Ratio trifft sportliche Schönheit, Kofferraum

Variabler Gepäckraum

Am Blechkleid des neuen i10 fällt die x-förmige C-Säule auf, in die der Modellname geschrieben wurde. Drei frische Außenfarben kommen hinzu und ab der Ausstattungslinie Trend kann eine Zwei-Farb-Lackierung mit schwarzem oder rotem Dach (plus 487,39 Euro) gewählt werden. Metallic Lack kostet 545,88 Euro zusätzlich. Besonders gut gefällt dem Verfasser die räumlich gezeichnete Motorhaube mit ihren dynamisch erscheinenden Sicken und der angedeutete Diffuser am Heck. Die N-Line wird charakterisiert durch rote Elemente am Blechkleid sowie im Innenraum.

In unserem Video gehen wir ausführlich darauf ein. Neben dem schön herausgearbeiteten Grill mit dem Wabenmuster eben gibt es bei der N-Line-Variante abgedunkelte Seitenscheiben und ein Auspuff mit Doppel-Endrohren. Zum N-Line-Paket gehören zudem 16 Zoll-Alus, LED-Tagfahrlichter und Nebelscheinwerfer. 

Das Innendesign des i10 nimmt an verschiedenen Stellen das 3D-Waben-Muster der Front auf, so am Armaturenbrett (ab Style) und in den Türverkleidungen. Die neue Formgebung des Interieurs schafft mehr Platz und gibt ein besseres Raumgefühl. Die Wertanmutung der verwendeten Kunststoffe wurde deutlich verbessert. Die N-Line-Ausstattung erkennt man innen an roten Design-Elementen und am N-Line-Symbol auf den speziellen Sitzen und am sportlichen Lederlenkrad. Das induktive, sprich kabellose, Laden für dazu vorbereitete Smartphones ist auch Teil des N-Line-Pakets.Im Segment-Vergleich beachtliches Raumangebot
Sogar Telematik-Dienste kann Hyundai im neuen i10 durch den Einsatz einer Konnektivitätslösung mit eigener SIM-Karte ermöglichen. So können Echtzeit-Information etwa zu Staus, Parkplätzen oder Tankstellen abgefragt werden. Eine zuhause vorbereitete Navi-Route kann vorab ins System integriert werden. Auch eine Ferndiagnose möglicher Fehler ist möglich. 

Massiv zugelegt hat Hyundai im i10 auch bei den Assistenzsystemen. So sind der autonome Brems-Helfer mit Fußgängererkennung, der aktive Spurhalter, der Aufmerksamkeits- und der Fernlicht-Assistent mit Lichtsensor samt Zentralverriegelung und Tempomat schon in der Basis-Ausstattung (Pure) an Bord. Ab „Select“ gibt es neben der Funkfernbedienung, dem RDS-DAB+-Radio und dem höhenverstellbaren Fahrersitz auch eine Klimaanlage dazu. Ab „Trend“ sind unter anderem die Vordersitze und das Lenkrad beheizbar, der 8-Zoll-Touchscreen und die Vernetzung mit Android Auto oder Apple CarPlay sind ebenfalls Bestandteile dieses Pakets. Darüber gibt es die Prime-Ausstattung. Die N-Line ist oberhalb von Prime platziert. Selbst in der N-Line muss 1.218,49 Euro zusätzlich berappen, wer das Navigations-Paket ordert. Es beinhaltet unter anderem ein Navigationssystem, die Verkehrszeichenerkennung und eine Rückfahrkamera.

2020 Hyundai i10 N-Line (100 PS) - Ratio trifft sportliche Schönheit

100 PS Motor in der N-Line

Damit der i10 nicht nur sportlich aussieht, bekommt der das aktuell stärkste Aggregat in der Baureihe. 100 PS bzw. 74 kW zaubert der 3-Zylinder-Turbo-Benziner aus seinem Hubraum von nur einem Liter. Damit ist der Kleinste von Hyundai, der nur 1.100 Kilo auf die Wage bringt, wirklich satt motorisiert. 172 Newtonmeter Drehmoment grenzen ihn klar von nächst „kleineren“ Maschinchen ab. Unsere Testfahrten im i10 N-Line haben uns jede Menge Freude bereitet. Im Video sollte das zum Ausdruck kommen. Die Kombination mit dem 5-Gang-Schaltgetriebe lässt das für diesen Motor aktuell nicht verfügbare Automatik-Getriebe kaum vermissen. In 10,5 Sekunden spurtet der i10 N-Line aus dem Stand auf Tempo 100. Bei 185 Stundenkilometern ist Schluss mit lustig. Reicht fett aus, für einen Kleinstwagen.

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Das Fahrwerk des i10 ist auch in der N-Line gutmütig und nicht zu hart abgestimmt. In schnell gefahrenen Kurven verneigt er sich jedoch leicht vor dem Fahrer. Auf unseren Testfahrten hat der sportlichste i10 im Mittel etwa 6 Liter genommen. Ein angemessener Wert, denn wir haben keine Spar-Runde gedreht. Nach WLTP soll der 100PS-i10 5,4 Liter verbrauchen. Nach der NEFZ-Norm 4,8 Liter

Fazit:

Der Hyundai i10 bietet ab 10.712,94 Euro viel Autos fürs Geld. In der nun verfügbaren sportlichen N-Line kostet der Koreaner 18.316,30 Euro. Eine Menge Holz mehr für die sportliche Anmutung, noch etwas mehr Ausstattung und 33 PS mehr, als in der Basis. Die wertvollen 5 Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung gibt es bekanntlich für jeden Hyundai. 

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Keine Kritik? Doch! Der Innenraum ist nicht laut, aber vorbeifahrende Autos sind auch an deren Geräusch deutlich zu vernehmen. Hier sehen wir Verbesserungspotenzial. Sonst? Nun ja, Kleinigkeiten. Der Zweitschlüssel kommt nun nicht mehr mit Fernbedienung. Die Gepäckraumabdeckung öffnet nicht mehr automatisch, wenn sich die Hecktür öffnet. Der Schalter für die Einstellung der Außenspiegel wurde im Vergleich zum Vorgänger etwas einfach ausgeführt und das Lenkrad lässt sich nur in der Höhe verstellen. An diesen vergleichsweise unwesentlichen Punkten kann der Leser erkennen, wie gut wir den neuen i10 N-Line bewerten. Für bis zu zwei Personen kann er ein vollwertiges Auto sein. 

2020 Hyundai i10 N-Line (100 PS) - Ratio trifft sportliche Schönheit

Technische Daten – (2020) Hyundai i10 N-Line (100 PS)

Länge x Breite x Höhe (m): 3,68 x 1,68 x 1,48
Radstand (m): 2,43
Motor: R3-Benziner, 998 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung: 74 kW / 100 PS bei 4500 U/min
Max. Drehmoment: 172 Nm bei 1500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,5 Sek.
NEFZ-Durchschnirttsverbrauch: 4,8 Liter
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 5,4 Liter
Testverbrauch etwa 6,0 Liter
Effizienzklasse: B
CO2-Emissionen: 105 g/km (NEFZ, Euro 6d-Temp)
Leergewicht / Zuladung: min. 1099 kg / max. 371 kg
Kofferraumvolumen: 252-1050 Liter
Wendekreis: 10,4 m
Bereifung: 195/45 R 16
Wartungsintervalle: 20.000 km
Garantie: 60 Monate
Basispreis N-Line: 18.316 Euro
Basis (Pure) ab 10.712,94 Euro

Wettbewerbsumfeld:

VW up GTI, Renault Twingo, Smart Forfour, Kia Picanto, Fiat 500, Toyota Aygo, Peugeot 108, Citroën C1

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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker

Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.

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