Vierter Tag – #LET2015 – Von der Tesbury Cattle Farm nach Lajamanu
Kurz war die Nacht. Auch wenn sie versprochen hatte, länger und erholsamer zu werden, als die davor. Denn unsere Abfahrt wurde auf 9:30 Uhr gelegt und unser Camp auf der Tesbury Cattle Farm war im Vergleich zu den Vornächten schon beinahe Luxus. Warum? Wir hatten Toiletten zur Verfügung! Die wir zuhause – wohlgemerkt – kaum benutzt hätten. Größter Genuss war jedoch eine einfache Dusche, die sonst die Cowboys auf der Tesbury Cattle Farm nutzen. Diese Rinderfarm muss ich erwähnen, weil allein ihre puren Zahlen beeindrucken. Größe des Farmlands rund 60 x 40 Kilometer!
Man führe sich diese Fläche vor Augen. Das sind 21.000 Quadratkilometer mit etwa der gleichen Anzahl an Rindern. Die wurden jedoch 2 Tage vor unserer Ankunft abgeholt. Von November bis März liegt die Farm nämlich still. Denn dann ist Regenzeit hier und die zahllosen aktuell ausgetrockneten Flussbetten werden dann zu reissenden Strömen. Straßen sind meist unpassierbar.Weil die Regenzeit ja bald beginnt, zogen heute Nacht zunächst unscheinbare Wolken herauf. Gegen 4 Uhr in der Nacht dürfte es gewesen sein, entlud sich die feucht-heiße Luft in einem kräftigen Gewitter. In unseren kleinen Ein-Mann-Zelten (sogenannte Swags) fühlte sich kaum einer sicher. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Nach einigen xxxx-Bier (dieser australische Gerstensaft heisst wirklich so) waren wir in Erwartung der späten Abfahrt später in unsere Swags gekrochen, als sonst. Satz mit x.
Unausgeschlafen führte uns die LET2015 heute im Unterschied zu gestern dann nicht durch schweres Gelände, sondern über unbefestigte, ebene Straßen, die unser Expeditionstross mit hoher Geschwindigkeit passierte. Das machte richtig Spass! Einmal mehr bewährte sich der Discovery Sport, den wir hier schon mit den Segnungen des Modelljahres 2016 fahren dürfen. Hatte uns am Vortag seine eingeschränkte Bodenfreiheit gegenüber dem klassischen Discovery noch einen Nachteil bereitet, war der Allradler auf den ebenen Off-Road-Pisten heute perfekt unterwegs.
Hochhaushohe Staubwolken und Sichtweiten wie in einem dicken Herbstnebel waren zwar die Folge unserer rasanten Fahrt, aber im menschenleeren Outback stört das ja keinen.
Am Hooker Creek Aerodrome in Lajamanu endet heute mein Outback-Abenteuer. Die mit Staub beladenen Discoverys wurden innen gereinigt und für die Teilnehmer am 3 Slot vorbereitet. Sie werden die LET2015 bis zu ihrem Ende am Ayers Rock in einer Woche begleiten.
Uns brachte eine kleine Propellermaschine zurück nach Darwin. Zurück in der Zivilisation erfreuen wir uns an den eigentlich so gewohnten Annehmlichkeiten unseres Lebens auf ganz neue Art. Nicht zuletzt die problemlose Internet-Erreichbarkeit gehört dazu. Die Tage im Australischen Buschland entschleunigten im besten Sinn. Die Zeit hier wird meine Beziehung zu den Segnungen wirtschaftskräftiger Staaten auf eine reflektierte Basis bringen. Die LET2015 war auch in diesem Sinn eine neue Erfahrung.Bevor wir übermorgen zurück ins herbstlich kühle Europa fliegen, stehen morgen ganz andere Abenteuer an. Mit Heli und Speedboat sollen wir die Region um Darwin erkunden und dabei auch mit Krokodilen baden. Falls ich das überlebe, werde ich weiterberichten. Bleibt also dran. Habt ihr ähnliches erlebt? Erzähl uns dein Abenteuer!
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Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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