Urlaub auf Rädern: Ein Reisemobil ist kein Rennmobil
Reisemobilisten sind meist eher gemütliche Menschen, das fängt schon bei der Fahrt zur Urlaubsdestination an. Doch auch hier gibt es Fahrer, die es kaum erwarten können, den Camping-Tisch aufzubauen und kräftig auf die Tube zu drücken. Bei Gespannen aus Pkw und Anhänger sind ohnehin Tempo 80 oder 100 vorgeschrieben. Doch auch mit Reisemobilen – die teilweise 160 km/h und mehr erreichen können und keiner generellen Beschränkung unterliegen – ist eine gemäßigte Geschwindigkeit angeraten. Schneller als mit der Richtgeschwindigkeit von 130 km/h sollten auch Eilige nicht unterwegs sein, rät Verkehrsexperte Torsten Hesse vom TÜV Thüringen.
Die Gründe: Wohnwagen und Wohnmobile sind höher und breiter als Pkw und wegen des höher liegenden Schwerpunkts und der größeren Seitenfläche besonders windanfällig. An die daraus resultierenden Fahreigenschaften müssen sich Unerfahrene erst einmal gewöhnen und sollten sich vorsichtig an das deutlich andere Verhalten des Fahrzeugs herantasten. Aber auch alte Hasen sind bei zu hohem Tempo riskant unterwegs.
„Besonders in Kurven können aufgrund der stärkeren Seitenneigung gefährliche Fahrsituationen entstehen“, mahnt der Überwachungsverein – insbesondere auf Autobahnbrücken und beim Überholen von Lkw. Im Extremfall schaukelt das Gefährt auf, was bis zum Kippen des Fahrzeugs führen kann. Darüber hinaus haben Freizeitfahrzeuge einen wesentlich längeren Bremsweg als Autos. Also runter vom Gas und den Urlaub entspannt angehen!
Und was ist sonst noch zu beachten? Die Abmessungen, zum Beispiel. „Gerade das Abbiegen in engen Kurven macht den Meisten schwer zu schaffen. Schnell ist man über einen Bordstein gefahren, hat ein Verkehrsschild oder ein parkendes Auto touchiert“, gibt Torsten Hesse zu bedenken. Generell muss der Radius beim Wohnmobil und erst recht bei Gespannen größer gewählt werden – das heißt: später einlenken. Darüber hinaus müssen Fahrer stets auf die zulässige Anhängelast sowie das zulässige Gesamtgewicht achten. „Bei Überladung droht Unfallgefahr, das Gefährt wird unbeherrschbar“, warnt Hesse. Beim Beladen des Caravans ist das Gepäck möglichst im Kofferraum des Zugfahrzeugs zu verstauen. Schwere Gepäckstücke sollten wie auch beim Pkw weit unten und gut gesichert untergebracht werden. mid
BU: Bürstner Geschäftsführer Jens Kromer
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