Subaru setzt auch in Zukunft auf Boxermotoren – eine Ausfahrt im SVX
Was Porsche macht, kann auch für Subaru nicht falsch sein. Denken sich wohl die Verantwortlichen beim japanischen Allrad-Spezialisten und setzen auch weiterhin auf das Boxer-Prinzip im Motorenbau.Schon 1966 brachte Subaru die erste Limousine mit wassergekühltem Boxermotor und Frontantrieb auf den Markt. Bis heute ist Subaru diesem Motoren-Konzept treu geblieben. Auch wenn Subaru das Boxer-Prinzip nicht selbst erfunden hat, schätzt man bei den Japanern einen vibrationsarm laufenden, leichtgewichtigen und möglichst flach bauenden Motor, dessen Balance und seine laufruhige Leistungsentfaltung – im direkten Vergleich zu den parallel entwickelten Reihen- und V-Motoren, so Subaru im Rahmen einer Pressekonferenz anlässlich 50-Jahre-Boxer beim Japanischen Hersteller.Die grundsätzlichen Vorteile des Bauartprinzips Boxer gegenüber konventionellen Reihenmotoren würden bis heute gelten. Die horizontalen Bewegungen der flach zu beiden Seiten der Kurbelwelle liegenden Zylinder sollen für einen idealen Massenausgleich sorgen. „Das vergleichsweise geringe Gewicht und die reduzierte Baugröße verleihen dem Boxer eine hervorragende Laufruhe, höchste Zuverlässigkeit und einen niedrigen Schwerpunkt mit entsprechenden Vorteilen im Handling und in der Leistung gegenüber Fahrzeugen mit Reihen- oder V-Motor“, erklärt Subaru weiter. Zwar seien Boxermotoren in der Produktion teurer als Reihenmotoren, weil für jede Zylinderreihe ein eigener Zylinderkopf gefertigt werden muss. Dafür seien sie langlebiger und weniger reparaturanfällig, als alle anderen vergleichbaren Verbrennungsmotoren. Bis heute hat Subaru weltweit bereits rund 15 Millionen Allrad-Pkw gebaut und ist damit, nach eigener Aussage, globaler Marktführer in diesem Segment. Der Allradantrieb zeigte sich in Kombination mit Boxermotoren auch für den Rallyesport prädestiniert. Subaru konnte bis heute sechs WM-Titel erringen.Gern nutzten wir die Gelegenheit, einen heute kaum noch auf den Straßen zu findenden Youngtimer aus der Subaru Familie zu fahren, den Subaru SVX. Von Mitte 1991 bis Ende 1997 konnte der SVX als Sportcoupé mit Allrad- oder Frontantrieb als Neuwagen erworben werden. Ein Verkaufsschlager war der SVX allerdings nicht. Weltweit konnte Subaru nur 25.000 SVX an den Mann oder die Frau bringen. Etwa 2.500 Stück gingen nach Europa, 854 nach Deutschland. Den SVX zeichnet eine rundliche Karosserielinie aus, die von Giorgetto Giugiaro gezeichnet wurde und eine höchst ungewöhnliche Verglasung mit zweigeteilten leicht gebogenen Seitenscheiben besitzt. Subaru patentierte im Zuge der Entwicklung des SVX ein spezielles Hitzeverfahren zum Formen von Glas. Der SVX war während der gesamte Bauzeit nur in einer Motorisierung erhältlich, einem wassergekühlten 3,3-Liter-Boxermotor, der seine Kraft aus sechs Zylindern bezog. Der Motor besitzt zwei obenliegende Nockenwellen und vier Ventile je Zylinder. Der SVX leistet 230 PS bei 5.400/min und 309 Newtonmeter bei 4.400/min. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht das Sportcoupé bei 220 Stundenkilometern. Ab dem Modelljahr 1996 wurde die Motorleistung übrigens auf 220 PS verringert.1.600 Kilo Leergewicht muss die Maschine mit Hilfe einer Vierstufenautomatik in Fahrt bringen. Wir haben beim Youngtimer gemessen und aus dem Stand Tempo 100 in knapp 8 Sekunden erreicht. Noch immer eine flotte Fahrt. Die Höchstgeschwindigkeit wollten wir dem in Ehren ergrauten Sportcoupé indes nicht zumuten. Das Fahrverhalten des SVX wirkt auch heute keinesfalls antikviert. Uns hat die Fahrt mit dem Subaru SVX aus dem Jahr 1992 jedenfalls mächtig Spaß gemacht.
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Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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