Skoda Fabia: Kleiner Tscheche mit cleveren Detaillösungen
Der Skoda Fabia ist in seiner dritten Generation seit 2014 auf dem Markt. Das Wettbewerbsumfeld im Kleinwagen-Segment ist groß und intensiv. Allein im Volkswagen-Konzern gibt es neben dem Fabia noch den Seat Ibiza und den VW Polo. Um für die Kunden attraktiv und auf dem neusten technischen Stand zu bleiben, war nun ein Facelift für den knapp 4 Meter langen Fabia auf der Tagesordnung. So sind nun die modernsten Assistenzsysteme aus dem Konzern-Regal auch für den kleinen Tschechen zu haben. Optisch stehen die Design-Retuschen dem Fabia wirklich gut. Dadurch wird er in meinen Augen zwar nicht zum Schönling, aber an diesem Design dürfte sich andererseits auch niemand wirklich stören. Der Fabia bleibt auch mit dem Facelift ein zurückhaltender, braver Zeitgenosse. Effekthascherei oder übertriebene Sportlichkeit überlassen die Tschechen den anderen.
Der Fabia bekommt LED-Scheinwerfer, LED-Heckleuchten, einem überarbeiteten Stoßfänger und (gegen Mehrpreis) bis zur 18-Zoll große Felgen.
Facelift bringt auch moderne Assistenzsysteme
Im neu gestalteten Innenraum sorgen ein leicht verändertes Kombi-Instrument, neue Zierelemente und zweifarbige Sitze für optisch frischen Wind. Ansonsten bleibt alles beim Bewährten. Der Fabia ist leicht und intuitiv zu bedienen, da braucht man keine Bedienungsanleitung. Alles findet sich am erwarteten Platz. Eine kleine Zahl von klar gezeichneten Schaltern überfordert nicht. Hier muss man kein EDV-Nerd sein, und in die Untiefen von Bildschirm-Menüs eintauchen, um etwa die Umluft-Funktion zu aktivieren. Sehr sympathisch.
Bei den Motoren wartet indes eine kleine Überraschung auf die Kunden: Für den Fabia gibt es fortan keinen Diesel-Antrieb mehr. Die verbliebenen Benzin-Verbrenner erfüllen allesamt die aktuell anspruchsvollste Euro-6d-Temp-Norm. Ein 3-Zylinder-Benziner steht in 3 Leistungsstufen zur Verfügung, der seine Kraft aus einem Hubraum von knapp einem Liter zieht. 60, 75 oder 110 PS sind möglich. In der Basis sind sie mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe verbunden. Wer – gegen Mehrpreis – einen sechsten Gang oder das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe möchte, der muss die 110 PS Motorisierung ordern. Die Motoren sind übrigens mit einem Partikelfilter versehen. Für die getestete 110 PS-Variante gibt VW als Verbrauchswert bei mittlerer Geschwindigkeit 5,2 Liter je 100 Kilometer an. Auf unseren Testfahrten über 14 Tage hinweg hat der Bordcomputer 5,7 Liter angezeigt.
Dieser 3-Zylinder schnattert akustisch angenehm vor sich hin und stellt bei erträglichem Benzin-Durst auf Wunsch einen dynamischen Vortrieb bereit. Das Fahrwerk des Fabia ist bestens abgestimmt, nicht zu weich, nicht zu hart. Selbst flott gefahrene Kurven auf der Schwarzwaldhochstraße stellen den kleinen Tschechen nicht vor Probleme.
Keine Diesel-Motoren mehr
Mit all seinen cleveren Detaillösungen kostet der Fabia aktuell ab 13.490 Euro. Für die 110-PS-Leistungsstufe mit (empfehlenswertem) automatischem DSG-Getriebe und Style-Ausstattungspaket müssen dann schon 20.690 Euro auf den Tisch gelegt werden. Ja, auch die Tschechen verlangen inzwischen einen selbstbewussten Preis für ihre guten Kleinwagen.
Wesentliche Technische Daten – Skoda Fabia 1.0 TSI, Style, 110 PS, DSG, Facelift (2019)
Motor: 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo-Benziner
Leistung: 110 PS (81 kW)
Drehmoment: 200 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h
Beschleunigung: 0 – 100 km/h: 10,1 s
Getriebe: Doppelkupplungsgetriebe (DSG)
Verbrauch: 5,2 l/100 km (WLTP, mittlere Geschwindigkeit)
Testverbrauch: 5,7 Liter/100 km
CO2: 107 g/km
Abgasnorm: Euro 6d-temp
Gewicht: 1.121 kg (inkl. Fahrer)
Länge: 3,997 m Breite: 1,732 m Höhe: 1,467 m
Radstand: 2,470 m
Maximale Anhängelast: 1.100 kg
Wendekreis, 10,40 m
Kofferraum: 330 – 1.150 l
Tankinhalt: 45 l
Preis dieser Variante: 20.690 Euro
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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