PAL-V verleiht Flügel
Wenn in den Niederlanden fliegende Autos entdeckt werden, muss das nicht auf einen ausgiebigen Besuch im Coffee-Shop hindeuten – zumindest ab 2018. Denn dann bringt PAL-V mit dem Liberty Pioneer das erste flugfähige Auto weltweit auf den Markt – eine Mischung aus Tragschrauber und Auto. Robert Dingemanse, CEO von PAL-V: „2017 werden wir die ersten Vorserienmodelle bauen. Ende 2018 werden wir dann die ersten Kundenbestellungen erfüllen können. Dies ist eine wirklich spannende Zeit, wenn man sich für Mobilität und Luftfahrt interessiert.“
Pal-V (die Abkürzung steht für Personal Air and Land Vehicle) hat jetzt offiziell mit dem Verkauf der fliegenden Autos Liberty Pioneer und Liberty Sport begonnen. Beim Pioneer handelt es sich um ein auf 90 Stück weltweit limitiertes Sondermodell. Diese First Edition kann gegen Vorkasse in Höhe von 25.000 Euro vorbestellt werden. Der Verkaufspreis beträgt satte 499.000 Euro. Das später nachgeschobene Modell Liberty Sport wird 200.000 Euro weniger kosten. Voraussetzung für den Betrieb ist neben einem Pkw-Führerschein auch eine gültige Fluglizenz.
PAL-V hat das Fahrzeug als Tragschrauber entwickelt. Das Konzept ähnelt einem Helikopter, der Rotor wird aber nicht selbständig angetrieben. Für Vortrieb sorgt allein ein Propeller am Heck. 2007 wurde das Unternehmen gegründet, um das Konzept, dessen Entwicklung bereits 1999 begann, auf die Straße beziehungsweise in die Luft zu bringen. 2012 absolvierte die Firma erste Flugversuche mit Prototypen. Das Gefährt hat laut Herstellerangaben alle notwendigen Sicherheitszertifikate erhalten, um in Serie gebaut und von den Käufern betrieben werden zu können.
Zum Antriebskonzept geben die Niederländer bekannt, dass zwei Motoren an Bord sind – ein 100-PS-Aggregat für den Einsatz am Boden und ein doppelt so starkes für den Flugmodus. Das soll auch die Sicherheit erhöhen. „Ein sehr tiefliegendes Fahrwerk und eine innovative Neigetechnologie sorgen für ein wahres Jetgefühl auf der Straße“, teilt das Unternehmen mit. Als Kraftstoff könne reguläres Benzin genutzt werden.
Das Design des Liberty erinnert an einen futuristischen Sportwagen, die großen seitlichen Lufteinlässe hinter den Türen könnten vom Audi R8 oder McLaren 650 stammen. Auffällig: Das fliegende Auto hat nur drei Räder, dafür aber ein wuchtiges Seitenruder am Heck.Um in die Lüfte aufzusteigen, empfiehlt der Hersteller eine Startbahn von mindestens 180 Meter Länge – 280 Meter wären optimal. Das maximale Startgewicht beträgt den Angaben zufolge 910 Kilogramm. Kleines Manko: Nur 20 Kilogramm dürfen mitgenommen werden – wer also längere Ausflüge mit seinem Flugauto plant, sollte die Koffer vorab verschicken, vielleicht per Luftpost.
Weil Liberty Pioneer und Liberty Sport keine ganz gewöhnlichen Autos sind, hat PAL-V an alles gedacht und hat eine Kooperation mit einem Versicherungsanbieter auf die Beine gestellt – die normale Kfz-Versicherung könnte mit den Gefährten vielleicht überfordert sein. mid
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