Opel Zafira – der Ronaldo unter den Familienvans
Die Rede ist vom kompakten Familienvan aus dem Hause Opel, dem Zafira. Mit dem verordneten Sportprogramm für einen athletischeren Body verlor er optisch ein paar Pfunde und zeigt nun seinen stählernen Adonis-Karosseriekörper der anwesenden Presse-Schar. Ja, er sieht nun wirklich besser aus. Ähnlich einem Cristiano Ronaldo vor dem Freistoß steht er da. Breitbeinig mit geschärftem Blick aus seinen neuen LED-Scheinwerfern. Die muskulöse Frontschürze mit dem Winglets um die Nebelscheinwerfer lassen ihn optisch breit dastehen.
Ein absolutes Design-Highlight sind die Lichtstege in den Scheinwerfern, die sich wunderbar in die Chromspange des Kühlergrills ziehen und so die gesamte Breite des Fahrzeugs unterstreicht.So aufregend die Front des neuen Opel Zafira ist, umso nüchterner ist dafür die Seiten- und Heckansicht. Hier hat sich im Grunde nichts getan, diese wurde fast 1:1 vom Zafira Tourer übernommen.
Nicht übernommen wurde jedoch der Beiname „Tourer“. Dieser Schritt geschah aus reiner Logik und weniger aus Marketinggründen. Wurde nämlich bis 2014 noch der Opel Zafira B (2. Generation) parallel weitergefertigt, ist damit nun Schluss. Folglich wird nur noch ein Modell des Opel Zafira produziert und eine Differenzierung im Namen ist nicht mehr notwendig.Eine gewisse Notwenigkeit der Renovierung drängte sich nicht nur im Exterieur auf. Auch der Innenraum erhielt eine komplette Umgestaltung. Hier wurde der Opel Astra K als Vorbild genommen und der Armaturenträger komplett neu gestaltet. Vorbildlich ist die Integration des neuen Multimedia-Touchscreen geworden. Mit einem schön gezeichneten Schwung umschließt der Armaturenträger den Monitor und bindet ihn elegant in die Mittelkonsole ein. Diese wurde von ihrer verwirrenden Schalterflut komplett befreit und durch drei kleine Bedieninseln ersetzt. So befinden sich nun alle fahrrelevanten Schalter um den Schalthebel platziert (Parkbremse, Einparkhilfe, Traktionskontrolle, Assistenzsysteme). Die zweite Insel findet sich zentral in der Mittelkonsole wieder – das Klimabedienfeld. Die größte und oberste Bedieninsel nimmt das Multimediasystem ein, das in zwei Versionen erhältlich ist. So kann der Kunde zwischen einem fest eingebauten Navigationssystem (Navi950) oder dem IntelliLink R4.0 System wählen. Während das Navi950 mit einem Festplattensystem arbeitet, greift das IntelliLink R4.0 auf das Smartphone zu. Mit Hilfe von Apple CarPlay bzw. Android Auto werden dem Fahrer sämtliche Telematikdienste (auch Real Time Traffic Information) zur Verfügung gestellt. Zudem bietet es die Möglichkeit der Sprachbedienung inklusive einer Vorlesefunktion von eingehenden WhatsApp Nachrichten.


Bei der Wahl des passenden Antriebs für den Opel Zafira hat der Kunde die Qual der Wahl aus ziemlich jeder Treibstoffart. Ob klassisch mit Diesel oder ein Benzinmotor, neumodisch als Flüssiggasversion (LPG) oder als Erdgasversion (CNG). Alles wird angeboten. Die Leistungspalette reicht dabei von 120 – 200 PS. Am häufigsten wird bisher der stärkste Turbodiesel mit seinem Zweilitermotor und 170 PS nachgefragt, der erst vor rund 1 Jahr eingeführt wurde. Durch sein enormes Drehmoment von 400 Newtonmetern sind mit ihm sind selbst lange und steile Autobahnansteigungen kein Problem.


Ja, er ist praktisch wie der Vorgänger. Einfach, kurz und bündig zusammengefasst. Grund dafür ist, dass die Techniker hier keine Hand anlegen mussten. Für unsere Testfahrten standen alle Zafira Modell mit dem optionalen, adaptiven Fahrwerk FlexRide bereit. Per einfachem Tastendruck kann der Fahrer zwischen den Varianten SPORT, Normal oder TOUR wählen. Die sportliche Fahrwerksauslegung ist merklich straffer abgestimmt und eignet sich praktisch nur für denjenigen, der versuchen möchte eine neue Bestzeit auf der Hausstrecke aufstellen zu wollen. Die Lenkung strafft sich auch nur minimal, somit bietet diese Einstellung im Alltag keinen Mehrwert.
Die normale Fahrwerkseinstellung hingegen, das selbe Setting wie die Standardauslegung, bietet hier eine sehr gute Mischung. Zwar straff aber mit gutem Komfort zeigt das Fahrwerk hier einen tollen Spagat. Querfugen und tief liegende Kanaldeckel mag die Vorderachse zwar nicht, üble Schläge an die Insassen gibt es aber nicht.
Die TOUR Einstellung ist dann aber die Krönung im Bezug auf komfortables Reisen. Nun werden wirklich nur noch übelste Straßenschäden vom Fahrwerk gemeldet. Ja, so macht Langstrecken fahren sicherlich viel Spaß. Diese Einstellung ist es eigentlich auch nur, warum wir das FlexRide-System für 980 Euro (nur für INNOVATION) durchaus empfehlen würden. Nicht zuletzt, wenn man oft auf schlechter asphaltiertem Untergrund unterwegs ist.

Matthias Gill
Neudeutsch als Petrolhead bezeichnet, ist Matthias seit frühester Kindheit mit dem Thema Auto verbunden. Als Öko- und Verbrauchsking verschrien, beherrscht er aber auch die flotte Art der Fortbewegung und übt gern auch mal konstruktive Kritik. Er testet nicht nur Fahrzeuge, er lebt sie auch. Ob Motorrad, LKW oder jegliche Art von Fahrzeug, er will stets wissen was die Stärken und Schwächen sind und gibt sie offen an Euch weiter.
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