Vom Garagengold-Fieber infiziert: Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring
Warum Oldtimer nostalgische Gefühle wecken und die Preise ins Unermessliche steigen, das konnte man am Wochenende auf dem Nürburgring erahnen. Beim Oldtimer Grand Prix tummelten sich Liebhaber und Motorsport-Verrückte um klassische Automobile aus sieben Jahrzehnten zu bestaunen. Doch wer etwa annimmt, die automobilen Schätzchen wurden nur auf dem Gelände ausgestellt und gestreichelt, der irrt völlig.Hunderte historische Fahrzeuge gingen auf die Rennstrecke und versetzten die Zuschauer in längst vergangene Zeiten. Bei vielen lebte die Jugend wieder auf. Wer da war, konnte sich der Faszination kaum entziehen. Und so manch einer dürfte sich an diesem Wochenende am Garagengold-Fieber infiziert haben.
Das Programm des Oldtimer Grand Prix war jedenfalls randvoll gefüllt. Bereits am Freitag durften sich über 100 Besitzer von Young- und Oldtimer beim sogenannten Trackday auf die Runden in der Grünen Hölle wagen. Ein Traum für jeden Autofans. Historische Rennwagen und Oldtimer soweit das Auge reicht. Wohin nur zuerst? Ein Rennen nach dem anderen wurden am Samstag und Sonntag auf dem Ring ausgetragen. Von Vorkriegsrennwagen über Formel-1-Fahrzeuge der Ford-Cosworth-Ära bis zu Oldtimer der deutschen Rennsport-Meisterschaft aus den Jahren 1972 bis 1981 war alles geboten. Benzin lag ständig in der Luft und die Gehörgänge lagen in Dauerbeschuss.Wer Rang und Namen hat, hat sich auf dem Oldtimer Grand Prix gezeigt. So stand im Porsche Classic Zelt Derek Bell, fünf-facher Le-Mans-Sieger, für eine Autogrammstunde bereit. Bekannte Namen wie Jochen Mass – gingen mit einem Mercedes-Benz 300 SL Coupé ins Rennen. Auch John Wheeler oder André Lotterer fanden sich auf den Starterlisten. Ex-DTM-Pilot Joachim Winkelhock saß am Steuer des legendären „Cliff Calibra“.
Neben Volvo, Porsche, Alfa Romeo, Skoda und Opel zeigte auch Jaguar auf dem Oldtimer Grand-Prix Fahrzeuge aus seiner Motorsport-Historie.
Eine Legende
Wir begegneten Norman Dewis, der trotz seiner 96 Jahre aus England zum Nürburgring gereist war. 33 Jahre arbeitete der Brite als Chefentwickler für die Raubkatzenmarke und trug zum Jaguar C- und D-Type sowie zum legendären XJ13 bei. Bis zu seinem Ruhestand 1985 galt er zudem als erfolgreichster Testfahrer in Großbritannien. Norman Dewis überlebte zwei Unfälle nahezu unverletzt. Besonders dramatisch war wohl der zweite. Bei der Vorstellung des Jaguar E-Type mit V12 Motor und obenliegender Nockenwelle sollte es auch Filmaufnahmen des einzigen Fahrgestells des Jaguar XJ 13 geben. Bei den Filmaufnahmen im Jahr 1971 platzte bei rund 220 km/h ein Hinterreifen. Der Wagen überschlug sich mehrfach und wurde zum Totalschaden. Dewis konnte sich zum Glück weitgehend unverletzt aus dem Fahrzeug befreien. Jaguar könnte wohl keinen besseren Markenbotschafter haben, als den betagten aber überraschend vitalen Briten. Der silberne Griff seines Gehstocks ist selbstredend als Jaguar ausgeführt und sein verschmitztes Lächeln blitzte immer wieder auf, wenn der Blick über die Fahrzeuge der britischen Marke streifte. Highlight des Oldtimer Grand Prix war für ihn die Jaguar Classic Challenge.
Im Jaguar-Village ging es „very British“ zu. Und der deutsche Sternekoch Holger Stromberg, der unter anderem die Fußball-Nationalmannschaft bekocht, hat die Liebhaber der britischen Edelmarke kulinarisch verwöhnt. Unter den Gästen waren auch die Schauspieler Stephan Luca und Alexandra Maria Lara mit ihrem englischen Ehemann Sam Riley.Im Gespräch mit Alexandra Maria Lara
Die Schauspielerin, die nicht allein aus der Vorabendserie Mensch Pia und zahlreichen Filmen bekannt bekannt ist, fährt privat einen Jaguar XE . Seit 2009 ist die sympathische Frau mit dem englischen Schauspieler Sam Riley verheiratet, mit ihm hat sie einen gemeinsamen Sohn. Wie viele Autos in ihrer Garage stehen, verriet sie dem Autotester.
Wer entscheidet im Hause Riley darüber, welches Fahrzeug angeschafft wird?
Lara: Das ist eine gemeinsame Entscheidung, würde ich sagen.
Gibt es da überhaupt keine Diskussionen?
Lara: Bei der Marke gibt es keine Diskussionen. Für Sam als Engländer ist die Marke Tradition. Gleichzeitig bedeutet sie für uns Sicherheit. Gerade für den Kleinen, wenn er hinten mitfährt. Es ist einfach schön, dass man weiß, man ist in einem sicheren Auto unterwegs.
Wie viele Fahrzeuge stehen denn in Ihrer Garage?
Lara: Nur eins.
Kein Oldtimer?
Lara: Nein, auch kein Oldtimer. Ein Oldtimer wäre aber schon noch schön.
Impressionen vom Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring
Ähnliche Beiträge
Cornelia Weizenecker
Ich bin die Frau bei Der-Autotester.de. Autos sehe ich nicht durch die rosarote Brille. Von heißen Kisten bleibe ich (meist) unbeeindruckt. „Hauptsache es fährt“, lasse ich aber auch nicht durchgehen. Ganz im Gegenteil. Ein Auto muss für mich vor allem alltagstauglich, umweltschonend und bezahlbar sein. Nur bei Cabrios und Oldtimern kann ich schwach werden. Elektroautos bringen mich zum Strahlen.
Ähnliche Beiträge
15. August 2016
Subaru 360 Model K111 als „industrielles Kulturerbe“ Japans ausgezeichnet
Der Subaru 360 Model K111 ist ein historisch wertvolles industrielles Kulturgut in Japan. Das 1958 eingeführte Minicar…
16. April 2018
Hyundai Nexo kostet 69 000 Euro
Hyundai hat den Preis für sein Brennstoffzellenfahrzeug Nexo bekanntgegeben. Der Nachfolger des ix35 Fuel Cell wird ab…
13. Oktober 2019
Neuer Toyota LQ gibt sich in Tokio die Ehre
Toyota zeigt bei der diesjährigen Tokyo Motor Show (24. Oktober bis 4. November 2019) den neuen Toyota LQ.…
[…] Vom Garagengold-Fieber infiziert: Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring, gefunden bei der-autotester.de (0.1 Buzz-Faktor) […]