Nissan Qashqai e-Power (2023)- Das etwas andere E-Auto

Nissan Qashqai e-Power (2023) – Eine echte Dieselalternative?

Den aktuellen Nissan Qashqai gibt es schon seit etwa einem Jahr. Eigentlich kein Grund für uns, nun über das C-SUV zu berichten, denn wir haben ihn zur Markteinführung ja ausführlich vorgestellt. Gäbe es da nicht diesen neuen Antrieb, über den man mit Fug und Recht sagen kann, dass er innovativ ist. Warum? Weil hier ein Verbrenner den Strom für den E-Antrieb herstellt und an die Räder und/oder an einen 2 kWh-Akku-Satz leitet.

Nissan Qashqai e-Power (2023)

Ein Verbrenner liefert Strom für den E-Antrieb

Nissan spricht von einem seriellen Hybriden, bei dem es keine direkte Verbindung zwischen Verbrenner und Rädern gibt. Es wird auch kein Strom an der Steckdose oder an der Wallbox geladen. Der 55-Liter-Benzin-Tank speichert die für´s Fahren notwendige Energie und sorgt so für eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern. Denn der 1,5-Liter-3-Zylinder-Benzin-Motor mit einer Leistung von 156 PS läuft stets in einem für ihn optimalen Drehzahlband.

So wird die getankte Energie (Benzin) zunächst über einen Generator effizient in Strom und dann per E-Motor in Bewegung umgewandelt. Wenn man das Gaspedal dynamisch nach unten drückt, hört man, wie der Motor etwas höher dreht, aber in engen Grenzen. Dabei bleibt er vergleichsweise ruhig. Weil der e-Power-Qashqai aber „nur“ über einen E-Motor angetrieben wird, entsteht für den Fahrer das von vielen geliebte Gefühl eines E-Antriebs, bei dem das komplette Drehmoment von Start weg anliegt. 

Nissan Qashqai e-Power (2023)

Elektromobilität mit Reichweiten bis zu 1.000 Kilometern

Gedacht ist dieses Antriebssystem für Menschen, die entweder keine sinnvolle Möglichkeit haben, ihren Wagen mit Strom zu laden, weil sie etwa Laternenparker sind, oder weil sie der Infrastruktur noch nicht trauen und die bekannte „Reichweitenangst“ haben. Insofern kann das e-Power-System eine interessante Übergangstechnologie für die nächsten Jahre sein. Klar ist aber auch, es verbrennt fossile Energie und stösst entsprechend Abgase aus. Wenn auch weniger, als ein normaler Benziner.

Das erkennt man auch am günstigen WLTP-Verbrauch von 5,3 Litern. Auf unseren ersten Testfahrten lag der Verbrauch im Durchschnitt zwar mit runden 6 Litern zwar etwas darüber, das hängt naturgemäß aber auch an der Dynamik des Vortriebs. Wie bei jedem anderen Antriebssystem auch. Die 5,3 Liter je 100 Kilometer scheinen aber bei zurückhaltendem Gasfuß erreichbar und sogar unterbietbar (siehe Foto). Auf gemütlich gefahrenen Teilstrecken haben wir 4,9 Liter geschafft. Damit liegt der E-Power-Antrieb auf dem Niveau eine Diesel-Antriebs. Damit einher geht auch sein Mehrpreis gegenüber einem ähnlich starken Benziner mit Automatikgetriebe werden etwa 2.300 Euro mehr verlangt. Also auch beim Mehrpreis, wie bei einem Diesel. 

Nissan Qashqai e-Power (2023)- Das etwas andere E-Auto - Echte Dieselalternative?

Verbrauch unter 5 Litern möglich

Klar ist aber auch, dass es keine Umweltprämie für den E-Power-Antrieb geben kann, denn er verbraucht fossile Energie und stößt – wie bereits erwähnt – lokal Abgase aus. Beim CO2 sind das vergleichsweise geringe 120 Gramm je Kilometer. Das macht ein reines E-Auto zwar nicht, deshalb gibt es aktuell die hohe Förderung von Staat und Herstellern, aber auch wenn sie lokale nicht stinken, muss doch die Frage gestellt werden, wie umweltverträglich der Strom mit dem sie fahren gewonnen worden ist. Emissionsfrei sind die E-Autos – auch wenn es immer wieder gern geschrieben wird – im Durchschnitt aber nicht. 

Nissan Qashqai e-Power (2023)

Strom-Generator an Bord

An das Fahren mit dem Qashqai e-Power gewöhnt man sich schnell. Er fährt sich einfach wie ein E-Auto. Und die Bedienung über das sogenannte E-Pedal macht nach kurzer Eingewöhnung Spaß, denn es spart die meisten Bremsvorgänge und nutzt dabei die zurückgewonnene kinetische Energie. Ansonsten ist der E-Power ein ganz normales C-SUV mit entsprechendem Raumangebot, der hohen Sitzposition und dem geräumigen Kofferraum. Wir verweisen an dieser Stelle auf unsere bereits vorliegenden Fahrberichte zum aktuellen Nissan Qashqai.

Nissan Qashqai e-Power (2023)

Fazit

Wer den typischen Vortrieb eines E-Autos mag, der wird auch am E-Power-Qashqai Freude haben. Die groben 2.300 Aufpreis gegenüber dem Qashqai-Benziner sind angemessen, werden sich bei Vielfahrern wohl auch armortisieren. Den E-Power-Qashqai gibt es ab 41.360 Euro. Er ist bereits bestellbar. Seine Reichweite von bis zu rund 1.000 Kilometern macht ihn nicht zuletzt für Fahrer weiter Strecken interessant, die das sofort anliegende Drehmoment schätzen. Sein Handling zeigte sich auf unseren Testfahrten leicht und locker.

Nach anfänglicher Skepsis hat uns der e-Power Qashqai überzeugt. Schön ist auch, dass man kurze Strecken bei gemäßigtem Gasfuß ohne aktiven Verbrenner besonders leise zurücklegen kann. Auf dem Weg zur Batterie-elektrischen Mobilität kann dieses System in den nächsten Jahren tatsächlich eine interessante Übergangstechnologie mit großer Reichweite sein. 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Technische Daten

Nissan Qashqai e-Power

15 VC-Te-POWER

Automatikgetriebe, stufenlos

Vorderradantrieb

Leistung 140KW/190 PS

Drehmoment 33oNm

Hubraum 1495 ccm

Verbrauch WLTP 5,3 Liter

CO₂-Ausstoß: 120 g/km

Kofferraum: 436 Liter/1447 Liter

Länge/Breite/Höhe (mm): 4425 / 1835 / 1625

Preis: ab 41.390 Euro

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden