Nissan Ariya (87 kWH): E-Crossover-SUV mit gutem Raumangebot
Mit dem Ariya hat Nissan ein großes E-Crossover-SUV mit futuristischer Anmutung und aktueller Technologie auf den Markt. Das 4,60 Meter lange, 1,85 breite und 1,65 Meter hohe C-Segment-SUV mit der nach hinten leicht abfallender Dachlinie bietet viel Raum in Verbindung mit einem reinen E-Antrieb. Während der Ariya in der Basis mit 63 kWh Akku und einer Reichweite von rund 400 Kilometern (WLTP) befeuert wird, ist unser Testwagen mit dem großen 87 kWh Akku, 242 PS Leistung und dem umfangreichen Evolve Pack versehen.
Nissan Ariya im Alltagstest
Bis zu 530 Kilometer Reichweite sollen so möglich sein. Derzeit werden die ersten Stücke des Ariya an Kunden ausliefert. Für uns Grund genug, den großen E-Japaner im Alltag unter die Lupe zu nehmen.
Die Akkus werden im Ariya flach im Unterboden verbaut, was den Schwerpunkt des 1,65 hohen Crossovers positiv nach unten bringt. Seine Kraft wird in der Basis und auch im Testwagen ausschließlich an die Vorderräder geleitet. Es gibt jedoch auch eine Allrad-Variante.
Unser Testwagen mit dem Vorderradantrieb stellt eine Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 in 7,6 Sekunden bereit. Bei 160 Stundenkilometern ist die Höchstgeschwindigkeit begrenzt.
Angemessener Preis
Auf unseren gemischten Testfahrten (Stadt, Land, Autobahn) hat der Ariya im Schnitt nur 15,3 kWh je 100 Kilometer verbraucht. Einer der niedrigsten Werte, die ich je real auf Testfahrten mit einem reinen E-Auto dieser Klasse notiert habe. Nissan gibt 18,2 kW als Normwert an. Wir haben uns auf Autobahnfahrten aber an den Bereich der Richtgeschwindigkeit (130 km/h) gehalten und unseren Gasfuß auch sonst bewusst gezähmt.
Auch beim Laden kann sich der Crossover sehen lassen. An DC Ladesäulen kann er mit bis zu 130 kW laden. Das führt im besten Fall dazu, dass man in runden 30 Minuten Energie für etwa 270 Kilometer aufnehmen kann. AC-Laden ist über den On-board-Charger mit 22 kW (3-phasig) möglich. Das Laden zuhause hat den Vorteil, dass es den Akku-Pack durch das langsamere Laden (meist ja über Nacht) schont und über den hauseigenen Stromtarif deutlich preiswerter sein dürfte. Aktuell kostet der Strom zuhause zwischen 25 und 40 Cent je kWh (je nach Anbieter und Tarif), an leistungsstarken Ladesäulen etwa 60 bis 70 Cent. Also nahezu das Doppelte.
Geringer Verbrauch im Alltag
Der Ariya lässt sich leicht und locker fahren. Mit dem e-Pedal kann man sich runde 80 Prozent der üblichen Bremsvorgänge sparen. Zudem stehen 3 Fahrprogramme (Eco, Standard und Sport) zur Verfügung. Das japanische Crossover-SUV wurde eher komfortabel, als sportlich abgestimmt. Durch den tiefen Schwerpunkt bleibt die Seitenneigung in Kurven gering. Durch seine Länge ist der Ariya natürlich nicht primär ein City-Auto, aber durch die gute Rückfahrkamera kann man auch hier, nach etwas Übung, punktgenau rangieren.
Seine Stärken spielt der Ariya im Alltag durch das große Raumangebot aus, das gilt für den Raum vor den Rücksitzen genauso wie für den Gepäckraum. Hier sind Familien auch für lange Urlaubsfahrten gut gerüstet. Wenn man die notwenigen Ladestopps gut plant und stets starke Ladesäulen findet, kann man für 1.000 Kilometer locker mit 3 Stopps klar kommen.
Ausgezeichnetes Design
Das futuristisch anmutende Design des Ariya wurde mit einem „Red Dot“ ausgezeichnet. Auch mir gefällt sein Design. Trotz der V-Form der Familienfront hebt sich der Nissan Ariya in meinen Augen deutlich vom Rest der Nissan-Modell-Palette ab. Der Innenraum mit seinem reduzierten Design gefällt mir besonders gut. Genauso die verwendeten Materialien und deren hochwertig erscheinende Verarbeitung. Die Holznachbildung am Armaturenbrett des Testwagens, ist jedoch nicht meins. Aber das liegt im Auge des Betrachters.
Die Bedienung gelingt nach kurzer Eingewöhnung Anleitung ohne Mühe, weil sie weitgehend intuitiv ist. Das große, quer konzipierte Display reicht von der Mitte des Fahrzeugs bis hinter das Lenkrad. Die Mittelkonsole kann auf Knopfdruck vor und zurück bewegt werden. Auch eine große Klappe unter dem A-Brett öffnet und schließt sich auf Knopfdruck. Alle wesentlichen modernen Assistenzsystem stehen dem Fahrer zur Verfügung. Der Nissan Ariya ist mit dem empfehlenswerten Evolve-Pack wirklich umfassend ausgestattet.
Empfehlenswerter Evolve-Pack
Den Ariya kann man wahlweise mit Vorderrad- oder mit Allradantrieb bestellen. In der Basis kostet der Ariya ab 43.490 Euro. Mit Evolve-Pack stehen mindestens 54.490 Euro auf der Rechnung. Die 87 kWh-Variante ist inklusive Evolve-Pack ab 56.490 Euro zu haben. Falls noch Allradantrieb dazu soll, werden mindestens 59.900 Euro fällig. Von all diesen Beträgen kann man derzeit und bis zu einer Auslieferung vor dem Jahresende als Privatkunde noch die Förderung „Umweltbonus“ in Höhe von 9.000 Euro (bis zu 40.000 Euro Netto-Listenpreis, also ohne die 19 % Mehrwertsteuer) abziehen.
Übrigens: Auch wer least, bekommt aktuell ab einer Leasing-Dauer von 23 Monaten die volle Förderung. Geld sparen kann man, wenn man die einzig aufpreisfreie Farbe „Ceramic Grey“ wählt, die mir dazu noch richtig gut gefällt. Die 2-Farb-Lackierung (Burgundy Karosserie mit schwarzem Dach) des Testwagens kostet 1.500 Euro zusätzlich. Muss ich nicht haben.
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Fazit
Gelungenes Design, innen wie aussen. Moderner E-Antrieb (im Testwagen 242 PS und 87 kWh Akku) mit überraschend geringem Verbrauch und guter Reichweite. Angenehmes und unkompliziertes Fahrverhalten und weitgehend intuitive Bedienbarkeit. Wohnliche Innenraum-Atmosphäre mit viel Raum für Passagiere und Gepäck (468 – 1.350 Liter). Die Preis für den Nissan Ariya liegen im Vergleich mit den Wettbewerbern auf angemessenem Niveau. Das in meinen Augen attraktive Angebot dürfte in diesen Zeiten zu Lieferzeiten führen.
Technische Daten:
Nissan Ariya (2023)
Elektromotor 178 kW mit 87-kWh-Batterie
Ausstattung: Evolve Pack
Kraftstoffart: Strom
Max. Drehmoment, Nm: 300
Max. Leistung, kW (PS): 178 (242)
Beschleunigung von 0-100 km/h, s: 7,6
Höchstgeschwindigkeit, km/h: 160
Getriebetyp: Automatikgetriebe
Elektromotor-Typ: Einzelmotor
Antrieb: Vorderradantrieb
Höhe, mm: 1.660
Länge, mm: 4.595
Breite ohne/mit
Außenspiegel, mm: 1.850 / 2.172
Radstand, mm: 2.775 Min.
Wendekreis, m: 11,5
Stromverbrauch – kombiniert, kWh/100 km: 18,7 – 18,5
CO₂-Emissionen – kombiniert, g/km: 0
On-Board-Charger, Typ CCS, kW: 22,0 Max.
Ladeleistung bis zu, kW: 130
Typ: Laminierte Lithium-Ionen-Batterie
Batteriekapazität netto, kWh: 87
Zulässiges Gesamtgewicht, kg: 2.530
Leergewicht min./max., kg: 2.121 – 2.195
Zulässige Anhängelast bei 12% Steigung – gebremst, kg: 750
Zulässige Anhängelast bei 12% Steigung – ungebremst, kg: 750
Zulässige Achslast – vorne, kg: 1.245
Zulässige Achslast – hinten, kg: 1.335
Zulässige Stützlast, kg: 75
Preis: ab 50.490,00 Euro
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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