Neues Verfahren zur Herstellung des synthetischen Kraftstoffs Audi e-gas
Audi baut die Kapazitäten für die Produktion seines nachhaltig erzeugten e-gas aus. Die Viessmann Group stellt ab sofort als erstes Partnerunternehmen zusätzliche Mengen des synthetischen Kraftstoffs in einem neuartigen biologischen Verfahren her. Die Pilotanlage im hessischen Allendorf wurde am Montag offiziell eingeweiht.
Audi e‑gas entsteht generell in zwei wesentlichen Verfahrensschritten – Elektrolyse und Methanisierung. Im ersten Schritt dient regenerativ erzeugter Strom dazu, Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. Der Wasserstoff reagiert daraufhin in einem zweiten Schritt mit CO2 zu synthetischem Methan. In der Audi e‑gas-Anlage im niedersächsischen Werlte geschieht dies auf chemisch-katalytischem Weg, unter hohem Druck und hoher Temperatur.
In der neuen Viessmann-Anlage erfolgt die Methanisierung nun rein biologisch. Hochspezialisierte Mikroorganismen nehmen den in Flüssigkeit gelösten Wasserstoff und das Kohlendioxid durch ihre Zellwand auf. Aus diesen Molekülen bauen sie dann das neue Molekül Methan. Der Prozess läuft bei einem moderaten Druck von etwa fünf bar und vergleichsweise niedrigen Temperaturen ab.
Die Pilotanlage ist deutschlandweit die erste Power-to-Gas-Anlage mit biologischer Methanisierung im industriellen Maßstab. Ihre Stärke liegt darin, dass sie das im Rohbiogas enthaltene Kohlendioxid direkt verarbeitet. Anders als bei der chemischen Methanisierung muss das CO2 nicht in hochkonzentrierter und gereinigter Form vorliegen. Dadurch erschließen sich neue Bezugswege. So kommen auch kleinere Klär- und Biogasanlagen, bei denen keine Biogasreinigung vorgenommen wird, nun als CO2-Quellen infrage.
Mit der Partnerschaft kann Audi in Zukunft eine steigende Zahl an Kunden mit nachhaltig erzeugtem e‑gas versorgen. Ende 2016 startet der Verkauf des neuen Audi A4 Avant g-tron in Europa. Er ist nach dem Audi A3 Sportback g-tron, der seit Anfang 2014 auf dem Markt ist, das zweite CNG‑Modell von Audi. Der Kunde kann beide g-tron-Modelle sowohl mit Benzin als auch mit herkömmlichem Erdgas, Biomethan oder dem nachhaltig erzeugten Audi e‑gas fahren.
Die Viessmann Group hat die Pilotanlage bereits ab März 2015 schrittweise in Betrieb genommen. Wie die Audi e‑gas-Anlage in Werlte bindet sie bei der Produktion des synthetischen Gases Tonnen an CO2.
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