Jaguar Land Rover auf Erfolgsspur
Jaguar Land Rover (JLR) war in den letzten Jahren einer der erfolgreichsten Autohersteller. Seit 2010 hat JLR in jedem Geschäftsjahr zweistellige Wachstumsraten erzielt. Mit einer EBITD-Marge von 14,9 Prozent ist JLR zudem einer der profitabelsten Autohersteller der Welt. Rund 40.000 Mitarbeiter zählt die Marke inzwischen und ist damit einer der größten Arbeitgeber in UK. Neben den vier Werken in Großbritannien und den Fertigungsstätten in China, Indien und Brasilien kommt demnächst eine weitere Produktion in der Slowakei hinzu. Bei Magna in Graz lässt JLR im Auftrag fertigen. Fünf Design- und Entwicklungszentren in den USA und England sollen dafür sorgen, dass der Erfolg anhält. Jaguar glänzt in 2016 bisher mit einem Plus von 74 Prozent beim Absatz. Land Rover bringt es auf 12 Prozent.In den ersten zehn Monaten des Jahres 2016 hat JLR weltweit 480.000 Einheiten verkauft. Inzwischen sind die Briten mit dem indischen Eigentümer mit 10 Modellreihen auf dem Markt unterwegs. Und was steht in naher Zukunft an Innovationen ins JLR-Haus? Im März wird der neue Land Rover Discovery auf den Markt kommen. Im Herbst 2017 soll der XF als Kombi im deutschen Markt starten. In den nächsten fünf Jahren möchte JLR mit 50 Produktneuerungen weiter deutlich ausbauen, was bereits erreicht ist, verspricht der Deutschland-Geschäftsführer von JLR, Peter Modelhart (47).Profitables Wachstum
Keine Schwächen, keine Kritik? Doch. Bisher brachte JLR weder einen Hybrid-Antrieb, noch ein reines E-Modell auf den Markt. Die Allrad-Marke hat bis zuletzt konsequent auf Verbrenner gesetzt. Als relativ kleiner Hersteller (bis zu 300.000 verkaufte Einheiten per anno) genoss JLR beim CO2-Ausstoß eine Art Welpenschutz. Doch ab 2020 werden die politisch gewollten CO2-Grenzen enger gezogen. Dann wird auch JLR nicht umhin kommen, Automobile mit ins Programm zu nehmen, die den Flotten-Verbrauch und damit die CO2-Emmissionen signifikant reduzieren.
Elektrifizierung schreitet vorn
Aber auch hier hat JLR etwas im Köcher, das jüngst unter der Marke Jaguar präsentiert wurde. Den Jaguar I-PACE. Dieses voll-elektrisch betriebene Fahrzeug soll eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern (Normwert) erreichen und unter 70.000 Euro kosten. Das Beste dran? Das ist keine reine Zukunftsmusik, denn schon im kommenden Jahr soll das Serienmodell auf der IAA in Frankfurt oder auf der Los Angeles Motor Show vorgestellt werden, so Modelhart weiter. 2018 soll Markteinführung sein. Doch nicht genug. Bis 2020 soll die Hälfte aller JLR-Modelle auch mit elektrischen Antrieben verfügbar sein.
I-PACE kommt als reines E-Serien-Auto schon 2017
Schon die I-Pace-Studie ist optisch ein Statement. Futuristisch. Einzigartig. Unverwechselbar. Chef-Designer Ian Callum ist zurecht stolz auf sein jüngstes Baby. Bleibt zu hoffen, dass die Serienversion eng an dieser Studie bleiben wird. Schon heute sind technische Details zum Serien-Modell bekannt. Neben der bereits erwähnten Reichweite von bis zu 500 Kilometern, soll die 400 PS-E-Maschine ein Drehmoment von 700 Newtonmetern zur Verfügung stellen und so den I-Pace in nur rund 4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 treiben. Rein elektrisch – wohlgemerkt. Mit diesem Beschleunigungswert spielt der I-Pace in der Liga der Supersportwagen.
Beeindruckende Daten
Aus zwei Permanentmagnet-Synchronmotoren und einer 90 kwh starken Lithium-Ionen-Batterie schöpft der I-Pace sein Kraft, die ohne jegliche Schubunterbrechung in Vortrieb umgesetzt wird. Jaguar betont, es handle sich auch beim Antrieb des I-Pace um eine Eigenentwicklung. Eine Schnellladefunktion soll die Akkus in 90 Minuten auf 80 Prozent der maximalen Kapazität laden. Klingt gut. Wir sind gespannt und freuen uns auf die Vorstellung der Serien-Version im neuen Jahr.
Abmessungen (Länge x Höhe x Breite):
4.680 mm x 1.560mm x 1.890 mm
5 vollwertige Sitze
Kofferraumvolumen: 530 Liter
Gepäckraum vorne: 36 Liter
Fotos: Jaguar Land Rover
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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