Jaguar I-Pace will eine neue Ära des Elektroautos starten
Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit hatte er virtuell schon lange, jetzt erlebt der Jaguar I-Pace sein Debut in der Realität – erst mit einer spektakulären Aktion in Mexico, dann jetzt beim Anlauf des Bandes bei Magna in Graz und in der kommenden Woche auf dem Genfer Automobilsalon (8. -18. März 2018). Auf den I-Pace haben viele mit Spannung gewartet, denn er fährt nicht nur emissionsfrei, sondern kombiniert Sportwagen-Performance mit der Praxistauglichkeit eines fünfsitzigen SUV und künstlicher Intelligenz.
„Wir begannen mit einem weißen Blatt Papier, um die modernste Batterietechnologie mit einer Architektur zu verknüpfen, die von Beginn an auf die Optimierung der Aerodynamik, des Platzangebots und der elektrischen Leistung zielte“, berichtet Ian Hoban, Jaguar Baureihen Leiter I-Pace. Dabei herausgekommen ist nicht nur hochmoderne Technik, sondern auch ein Fahrzeugkonzept, das den Jaguar erkennen lässt und dennoch neue Maßstäbe für das Design von Elektroautos der Zukunft setzt.
Zur Technik: Eine 90kWh Lithiumionen-Batterie mit 432 Pouch-Zellen verhilft dem I-Pace zu einer Reichweite von 480 Kilometern (im WLTP-Zyklus). An einer 100 kW-Schnellladesäule mit Gleichstrom ist der Akku in 40 Minuten wieder zu 80 Prozent gefüllt. Zu den Technologien zur Reichweiten-Optimierung zählt eine Vorkonditionierung des Akkus: Hängt der am Ladekabel, wird automatisch die Temperatur der Batterie angepasst, was schon vor Antritt der Fahrt den Aktionsradius maximiert.
Zwei von Jaguar Land Rover entwickelte Elektromotoren sind in die Vorder- und Hinterachse integriert. Sie liefern einen außergewöhnlich kräftigen Antritt schon aus dem Stand und Allradtraktion auf allen Fahrbahnoberflächen. Das hohe und vom ersten Meter an abrufbare Drehmoment ermöglicht sportwagenartige Beschleunigungswerte – in nur 4,8 Sekunden ist der I-Pace aus dem Stand auf 100 km/h. Die spontane Kraftentfaltung kombiniert das Fahrzeug mit einem souveränen Abrollkomfort auch dank langen Radstands und hoher Fahrdynamik.
Die eigenständige EV-Aluminiumarchitektur nutzt Klebe- und Niet- Technologie, um eine leichte und steife Karosserie zu gewährleisten. Gemeinsam mit dem Batteriepaket wird eine Torsionssteifigkeit von 36 kNm/Grad erreicht – die verwindungssteifste Karosserie im gesamten Jaguar-Programm. Mit den zentral zwischen den Achsen positionierten Batterien erreicht der I-Pace eine ausgeglichene Gewichtsverteilung von 50:50. Die bewährte Doppelquerlenker-Aufhängung vorn, die Integral-Link-Hinterachse, eine (optionale) Luftfederung und das konfigurierbare Dämpfersystem Adaptive Dynamics sorgen für Fahrspaß.
Zum Design: Der Jaguar I-Pace hebt sich von allem ab, was aktuell auf unseren Straßen unterwegs ist. Denn seine Designer haben vollen Nutzen aus der Elektro-Plattform gezogen, was in erster Linie in signifikanten Vorteilen beim Packaging sichtbar wird. Die elegante und langgestreckte Silhouette mit kurzer und flacher Haube, aerodynamisch geformter Dachkontur und gekrümmter Heckscheibe nimmt Anleihen vom Supersportwagen Jaguar C-X75. Das so genannte „Cab forward“-Design steht im Kontrast zum kantigen Heckabschluss, der hilft, den Luftwiderstandsbeiwert auf 0,29 zu reduzieren. Um die Anforderungen an Kühlung und Aerodynamik in Einklang zu bringen, öffnen aktive Lamellen im Jaguar-Grill dann, wenn Kühlung tatsächlich erforderlich ist. Im geschlossenen Zustand glätten sie den Luftstrom, indem sie die Luft unter der Motorhaube entlangführen und durch einen Luftschlitz wieder nach außen leiten.
Obwohl von den Außenmaßen als mittelgroßes SUV einzuordnen, bietet der I-Pace dank des Cab forward-Designs und des platzsparenden Elektroantriebs das Raumangebot eines großen SUV. Auf der Rückbank gibt es 890 Millimeter Beinfreiheit, aufgrund des nicht notwendigen Getriebetunnels erhält man in der Mittelkonsole ein 10,5 Liter großes Staufach. Zusätzlich befinden sich unter den Fondsitzen Ablagen, beispielsweise für iPad oder Laptop. Das Kofferraumvolumen lässt sich mit Umlegen der Rücksitzlehnen von 656 auf 1453 Liter erweitern.
Infotainment und Konnektivität. Der I-Pace ist der erste Jaguar mit dem neuen Touch Pro Duo Infotainment System. Mit einer Kombination aus berührungsempfindlichen Touchscreens, kapazitiven Sensoren und haptisch-physischen Kontrollelementen ist es intuitiv zu bedienen. Ein neues und auf die Anforderungen eines Elektroantriebs programmiertes Navigationssystem scannt die eingegebene Route bis zum Ziel und ermittelt unter Einberechnung früherer Fahrten – und des dabei angewendeten Fahrstils – eine sehr exakte Kalkulation der Reichweite und des Batterieladezustandes. So genannte Smart Settings nutzen Algorithmen mit künstlicher Intelligenz, um die individuellen Vorlieben der I-Pace Fahrer herauszufinden und daraufhin Einstellungen des Antriebs und des Interieurs fein zu justieren.
Kosten: Mit wettbewerbsfähigen Restwerten und Unterhaltskosten über den gesamten Lebenszyklus will Jaguar den I-Pace zu einer attraktiven Alternative für Privat- und Geschäftskunden sowie Unternehmen werden lassen, die ihre CO2-Bilanz und ihre Flottenkosten senken wollen. Ein positiver Effekt: In Deutschland sind Elektroautos ab dem Tag der Erstzulassung zehn Jahre lang von der Kfz-Steuer befreit; das Aufladen der Batterie im Betrieb des Arbeitgebers ist ebenfalls steuerfrei und gilt nicht mehr als geldwerter Vorteil.
Jaguar öffnete gestern die Bestellbücher für den I-Pace parallel zur Weltpremiere am 1. März. Neben einer First Edition gibt es den ersten rein elektrisch angetriebenen Jaguar in den Ausstattungsstufen S, SE und HSE, alle eng angelehnt an das Design des I-Pace Concept Car, das Ende 2016 präsentiert worden war. ampnet
Fotos: Jaguar Land Rover
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