Internationales Mini Treffen im belgischen Lommel 2016
Nach den beeindruckenden Erlebnissen im vergangenen Jahr in Litauen waren wir auch in diesem Jahr auf dem International Mini Meeting – nun in Belgien – um für Euch von dort zu berichten. 2015 lockte das Festival der Fans der Marke mit den kleinen Autos 1.200 Besucher aus aller Welt an.
Mehr als 3.000 Wochenendbesucher fanden vom 12. bis zum 16. Mai den Weg zu dem Camping-Festival in Lommel. Für 2016 setzten sich nämlich die Bewerber aus Belgien durch. Die meisten der Mini-Fans kamen mit Sack, Pack und mit kompletter Campingausrüstung. Am Samstag und Sonntag zählten die Veranstalter noch weitere 2.200 Tagesbesucher.
Wie international das größte Mini-Fan-Treffen ist, machten auch die Länder deutlich, aus denen die Besucher kamen. Enthusiasten aus Australien, Mexico, Kanada, USA oder Malaysia nahmen den weiten Weg nach Belgien auf sich, um mit ihresgleichen die englische Kult-Marke zu feiern. Und spricht man mit ihnen, so sagt jeder, dass es sich gelohnt habe und sie nächstes Jahr natürlich wieder kommen wollen. 2017 wird das Treffen übrigens im irischen Killkenny stattfinden.Den weitesten Weg im Mini (andere mussten mit dem Flugzeug anreisen) hat ein Gespann aus Mini und Mensch aus der Ukraine hinter sich gebracht.
Ich spreche mit Charles und Carla aus Frankreich. Zugegeben sie hatten nicht die weiteste Anreise. Aber aufgrund des Meetings beinahe einen Ehekrach. Denn Charles verbrachte nach eigener Aussage unzählige Nächte im letzten Jahr damit, seinen Klassik-Mini in ein echtes Unikat zu verwandeln. Zu Wiederherstellung des Ehefriedens schenkte er seiner Frau den nun perfekten Mini. Frisch poliert und in strahlendem Rosa steht er nun vor dem Zelt der beiden.
Und Carla ist inzwischen mächtig stolz auf die kleine vierrädrige Liebeserklärung. Gemeinsam beantworten Sie gerne Fragen, holen sich Tipps von anderen Schraubern und schauen sich die anderen Minis an. Im nächstes Jahr in Irland wollen sie wieder dabei sein. Es sei denn, Carla würde schwanger. Charles habe nämlich schon versprochen, nicht wieder so viele Nächte in seiner Werkstatt zu verbringen.
2.600 Minis fanden sich in diesem Jahr auf dem Gelände in Lommel. Weitere 500 standen um das Festival herum auf den Straßen. Die Strahlkraft der Marke Mini ist wirklich beeindruckend. Und betrachtet man die vorwiegend alten, die sogenannten Klassik Minis, so erkennt man, dass wirklich kaum ein Modell dem anderen gleicht.
Hinter fast jedem Auto steckt ein Schrauber, der seinen Mini nach der eigenen Facon umgebaut, getunt oder einfach nur nach seinem Gusto verschönert hat. Schlendert man über das weitläufige Gelände, so kann man beispielsweise Mini Leichenwagen, eine Mini Stretch-Limousine, einen Mini Monstertruck, ein Mini Taxi oderein Mini Pick-up bestaunen. Alles Modelle, die so natürlich nie im Werk gebaut wurden. Noch beeindruckender ist, dass das Bild von den aktuellen Mini Modellen abgerundet wird. Sie sind keineswegs verpönt, sie werden genauso geliebt, wie die alten Schätzchen.
Dass Mini Liebhaber selten Einzelkämpfer sind, sondern oft sehr gesellige Menschen, erkennt man daran, dass auf dem diesjährigen IMM 260 registrierte und 120 nicht registrierte Clubs aus aller Welt anwesend waren. Zumeist hatten sie ihr eigenes kleines Areal auf dem Gelände, übernachteten in Zelten und Wohnwagen, grillten und bekämpften ihren Durst mit dem ein oder anderen hopfenhaltigen Getränk. Doch wer glaubt, dass die Minianer hauptsächlich unter sich blieben, der irrt.
So verglich man sich bei Auspuffsoundwettbewerben, Fahr-Challenges oder einfach in der Kür der schönsten Modelle einer Klasse. Dabei stand der Wettbewerb weniger im Vordergrund, als das Teilen des gemeinsamen Hobbies. Benzingespräche, Autoverkäufe und der Tausch gebrauchter Teile wurde auch dieses Jahr wieder gepflegt. Das Feiern kam am Fuße einer Live-Bühne und zahlreichen Gastronomie-Ständen selbstredend auch nicht zu kurz. Kleine persönliche Anmerkung der Redaktion: Belgisches Bier kann man trinken, muss man aber nicht.
Das IMM im belgischen Lommel war auch dieses Jahr wieder ein voller Erfolg. Das Mini-Fieber kann einen auf diesem Festival schneller packen, als man eine Tüte belgischer Pommes nach 8 Bier verputzen kann. Fast jeder Autoliebhaber wird nach diesem Event mit dem Gedanken spielen, sich auch einen Mini zuzulegen. Ganz egal, ob nun alt oder neu. Dabei geht es nicht nur darum ein solches Auto zu besitzen. Nein, das ist schon mehr. Ein Mini ist ein Statement, will gehegt und gepflegt werden und ist nebenbei der Eintrittssausweis in die weltweite Mini-Familie. Diese gewaltige Fangemeinde unübertroffen wertvoll ist, weiß natürlich auch der inzwischen in bayrischer Hand liegende Hersteller, der das Meeting in jedem Jahr bereitwillig sponsort. Wir sehen uns nächstes Jahr in Killkenny! Bis dahin viel Spaß beim durchstöbern der Bildergalerie!
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Jan Weizenecker
Absolvent der Volks- und Betriebswirtschaftslehre der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Mal in kleinerem, mal in weiterem Radius, aber immer mit der nötigen Portion Humor, berichte ich seit 2012 über die Neuerscheinungen der Automobilwelt.
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