Hyundai Veloster – Mit 3 Türen gegen den Strom
Ja, ich muss schon sagen, ich bin überrascht. Auf der Fahrerseite ist der Hyundai Veloster ein Coupé und auf der Beifahrerseite ein schnittiger Kompaktwagen. Ja, richtig gelesen. Der Veloster hat auf der Fahrerseite nämlich nur eine Tür und auf der Beifahrerseite zwei Türen. „1+2-türiges Coupé“ nennt Hyundai das. Die Sinnhaftigkeit dieser Karosserievariante erschließt sich mir jedoch nicht auf Anhieb. Für alle, die stets das Besondere suchen, dürfte dieses Konzept Anlass genug sein, mit uns zusammen genauer hinzuschauen.Seit 2011 gibt es den Veloster mittlerweile auf dem deutschen Markt zu kaufen. Die Entwicklung des Fahrzeugs basiert auf einer Designstudie eines koreanischen Hyundai Forschungs- und Entwicklungszentrums. Anfangs war er “nur” mit einem 140-PS-Antrieb zu haben. 2012 schob Hyundai die Turbo-Version mit 186 PS nach. Seit dem Facelift 2015 ist ausschließlich die Turbo-Version erhältlich.
Eigenständige Designsprache
Das Design des Veloster darf mit Fug und Recht als “ungewöhnlich” bezeichnet werden. Mit dem Veloster fällt man im Straßenverkehr auf. Langer Radstand, hohe Gürtellinie, niedriger Dachaufbau, betonten Radläufe und kurze Überhänge bestimmen das Design dieses Hyundai Coupés. Der Kühlergrill in der für Hyundai typischen Hexagon-Form lässt den Veloster maskulin daherkommen. Die schicken 18 Zoll-Alu-Felgen unterstreichen zusätzlich die sportlichen Ambitionen dieses Kompakt-Sportlers.
Sportlich anmutender Innenraum
Auch bei der Gestaltung des Innenraums haben die Hyundai Designer Sportlichkeit in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen gestellt. Da gibt es Sportsitze mit Lederhaut und Turbo-Schriftzg auf den Seitenwangen. Applikationen in Chrom- und Alu-Look lassen die Fahrerkabine hochwertig wirken. Die Materialanmutung im Innenraum überzeugt. Unser Testwagen verwöhnt mit der “Premium”-Ausstattung, die unter anderem ein 7-Zoll-Touchscreen mit Navigationssystem beinhaltet. Das System lässt sich leicht und selbsterklärend bedienen. Das Koppeln eines Bluetooth-Audio Gerätes funktioniert kinderleicht, so wünscht man sich das. Zum Funktionsumfang des Premiumpaketes gehören auch eine Sitzheizung und eine Lenkradheizung – nicht allein in der kalten Jahreszeit angenehme Funktionen. Die bereits erwähnten Sportsitze sind komfortabel und sorgen mit ihren verstärkten Seitenwangen für ausgezeichneten Seitenhalt.Im Fond des Veloster geht es eher beengt zu. Kleine Personen finden hier zwar gut Platz, größere hingegen sind vorn deutlich besser aufgehoben. Praktisch: Die zusätzliche Tür auf der Beifahrerseite erleichtert das Einstiegen von Kindern auf einen Kindersitz spürbar.
Das Kofferraum-Volumen des Veloster ist mit seinen 320 Litern klassentypisch. Für die üblichen Einkäufe reicht das locker. Muss doch mal etwas mehr transportiert werden, können die Rücksitze des Veloster umgeklappt werden.
Hält der Motor, was der Rücken verspricht?
Das kraftvolll gezeichnete Heck des Velosters verspricht Leistung. Ausgestellte Radhäuser, Turbo-Schriftzug und zwei mittig angeordnete Auspuff-Endrohre lassen viel erwarten. Unser Testwagen wird von einem 1,6 Liter Vierzylinder-Motor befeuert. Die Turbo-Aufladung verhilft dem Aggregat zu einer Leistung von 186 PS. Während der Fahrt hält sich der Motor akustisch überraschend im Hintergrund. Ob ich das gut finde? Eher nicht. Beim sportlichen Design des Velosters hätte ich mir einen präsenteren Sound gewünscht.
Das manuelle 6-Gang Getriebe schaltet sich sportlich-knackig. Seine Schaltwege sind angenehm kurz. Als bekennender Automatik-Fan muss ich sagen, das macht echt Laune. Sind die Straßen frei, beschleunigt der Hyundai aus dem Stand in 8,4 Sekunden auf Tempo 100. Schluss ist bei Tempo 214. Das größte Vergnügen bereitet der Veloster auf kurvigen Landstraßen oder Bergpässen.
Hier scheint er in seinem Element. Mit seinem sportlich abgestimmten Fahrwerk und der 225er Bereifung klebt das Auto förmlich auf der Straße. Nettes Feature: Die Empfindlichkeit der Servolenkung lässt sich auf Knopfdruck auf „Sport“ umschalten, dann ist der Lenkwiderstand etwas größer und das Lenkgefühl direkter.Die Sicht nach hinten ist wie in vielen Coupés eingeschränkt. Die in der Premium-Ausstattung verbaute Rückfahrkamera und die Parksensoren gleichen dieses Manko aus. Über die gesamte Testperiode lag der Verbrauch des Testwagens bei runden 8 Litern Super auf 100 Kilometer.
Fazit:
Für alle Coupé-Fans, die nicht im grauen Einheitsmatsch des deutschen Straßenverkehrs mitschwimmen, könnte der Hyundai Veloster mit seinem eigenständigen Design die richtige Wahl. Er bietet mit seinen 186 PS ausreichend Leistung, um auch die sportlichen Ambitionen befriedigen zu können. Seine umfangreiche Ausstattung lässt kaum Wünsche offen. Der Veloster ist für kommunikative Menschen eine gute Wahl, denn sein Türenkonzept sorgt immer wieder für Gesprächsstoff. Hyundai Automobile sind auch nach ihrer Anschaffung berechenbare Gesellen, denn Hyundai gewährt auf jeden Neuwagen fünf Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung. Ein echter Vorteil, der die Ausgaben nach dem Kauf leichter kalkulierbar macht. Preislich geht es in der „Style“-Ausstattung ab 24.990 Euro los. Unser Testwagen in der empfehlenswerten „Premium“-Ausstattung kostet 27.990 Euro.
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Schöner Test
Wäre aber bei einem Test vorteilhaft wenn man das Auto testet…
Höchstgeschwindigkeit geht beim 7-DCT Modell an die 240
Beschleunigung knapp über 7 sek (keine 8,4)
Hier im Test stehen leider nur die offiziell angegebenen Daten.
Die aber überhaupt nicht hinhauen..
Die 6,9 Liter Super schafft man auch nicht wirklich
Danke für den Kommentar. Wir hatten als Testwagen den manuell zu schaltenden Veloster. Hyundai gibt als Vmax beim Veloster 214 Stundenkilometern an, aber erfahrungsgemäß variiert das von Auto zu Auto und eine gewisse Tacho-Ungenauigkeit kommt auch dazu. Deshalb halten wir uns hier an die Werksangabe. Als Testwert beim Verbrauch haben wir im Schnitt 8 Liter auf unseren Testfahrten errechnet, das steht so auch im Text. Aber auch hier sind bekanntlich Abweichungen zwischen Normwert und Alltagswert die Regel, weil kaum jemand den Testzyklus nachfährt. Du siehst also, wir haben den Wagen durchaus unter die Lupe genommen.Übrigens: Uns hat das Fahren mit dem Veloster Spaß gemacht 🙂