GTÜ testet Autobatterien
Noch vor dem Starten des Motors ziehen Bordrechner, Assistenz-, Multimedia-, Komfort- und Konnektivitäts-Systeme Strom aus der Fahrzeugbatterie. Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) hat zusammen mit der „Auto Zeitung“ zehn Batterien zu Preisen zwischen 92 und 333 Euro im Labor auf den Zahn gefühlt.
Mit dabei sind vier konventionelle Blei-Säure-Akkus, die auch heute noch in der Erstausrüstung oft verbaut sind. Dazu gehören die Exemplare des Typs „intAct Start Power“ von Keckeisen, „Kamina start“ von Moll, „Magic Eye“ von BIG und „Sealed High Performances“ von Uni1Energy. Hinzu kommen drei, unter anderem für Fahrzeuge mit Start-Stopp-Automatik geeignete Akkus mit EFB-Technik (Enhanced Flooded Battery). Beim Test mit dabei sind hier „Start-Stopp“ von Exide, „EFB“ von Ford und „Blue Dynamic E45“ von Varta.
Zur Gruppe der besonders zyklenfesten AGM-Batterien im Test – das Kürzel steht für „Absorbent Glass Matt“, in denen der Elektrolyt in ein Vlies aus Glasfaser gebunden ist – zählen „Running Bull“ von Banner, „S5 A08“ von Bosch und „Silver Dynamic E39“ von Varta. Für EFB- und AGM-Batterien gilt: Sie liegen preislich deutlich über den konventionellen Batterien.
Kommt in jüngeren Fahrzeugen neben einer Start-Stopp-Automatik noch das Rückspeisen von Bremsenergie hinzu, verändern sich nicht nur die Leistungsanforderungen, sondern auch das Ladeveralten. Beim Ersatz einer nicht mehr standfesten Batterie ist daher neben der Kapazität und Einbaugröße auch auf den speziellen Batterietyp zu achten (das Handbuch gibt in der Regel Aufschluss über die Freigaben des Herstellers).
Angetreten sind die Testkandidaten mit einer Kapazität zwischen 70 und 75 Ah, passend für Benziner der Golf-Klasse und Fahrzeuge mit Dieselmotor unter zwei Liter Hubraum. Was uns in erster Linie interessierte, waren Kapazität, Zyklenfestigkeit, Kaltstartvermögen und Preis-Leistungs-Verhältnis. Erste Überraschung: Preisgünstig muss nicht leistungsschwach bedeuten. Ganz im Gegenteil, als Preis-Leistungs-Sieger geht die „intAct Start Power“ von Keckeisen für 102 Euro hervor. Der Gesamtsieger des GTÜ-Tests, die „Silver Dynamic E39“ von Varta liegt preislich etwa im Mittelfeld.
Kaum eine der getesteten Batterien zeigt im Labor die angegebene Nenn-Kapazität. Allein die „Start-Stopp“ von Exide (EFB) entspricht dem Nennwert, die „Running Bull“ von Banner (AGM) übersteigt ihn leicht. In der Testdisziplin „Kaltstartvermögen“ glänzen die AGM-Batterien. Nach zwölf Stunden in der Kältekammer bei minus 20 Grad Celsius punkten die möglichen Startvorgänge in Folge: bei Varta sind es 28 Starts, bei Bosch 27 Starts und bei Banner 24 Starts auf den ersten drei Rängen. Die weiteren Plätze gehen an den Blei-Säure-Stromspender von Keckeisen mit 18 und die EFB von Ford mit 17 erfolgreichen Startvorgängen.
Alle AGM-Batterien erreichten mehr als die vorgegebenen 15 Entladezyklen. Danach rangieren die EFB-Batterien von Ford (13 Zyklen), Exide (elf Zyklen) und Varta Blue Dynamic (fünf Zyklen). Interessante Resultate liefert der GTÜ-Test auch auf die Frage, wie gut sich die Akkus nach den Entladezyklen wieder regenerieren. Erneut liegen hier die AGM-Vertreter mit Banner, die es auf 102 Prozent der Anfangskapazität bringt, Varta Silver Dynamic mit 90 und Bosch mit 89 Prozent vorne. Auf den weiteren Rängen reihen sich der Blei-Säure-Akku von Keckeisen (66 Prozent), die EFB-Batterie von Ford (61 Prozent) und die EFB-Vertreter Exide sowie Varta Blue Dynamic (jeweils 60 %) ein.
Die Hälfte der zehn Testkandidaten erhält das GTÜ-Urteil „sehr empfehlenswert“. Vier der getesteten Batterien bringen es noch auf ein „empfehlenswert“. Außerdem kam heraus, dass auch konventionelle Batterien gut sein können. Preis-Leistungs-Star ist die Blei-Säure-Batterie „intAct Start Power“ von Keckeisen. ampnet
Fotos: GTÜ
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