„Fahr vorsichtig“ gibt es in der motorsportbegeisterten Familie von Daniel Abt nicht
Daniel Abt hat sich bei der Formel E in Berlin einen Podestplatz erkämpft. Den Platz ganz oben auf dem Treppchen belegte der Schweizer Sebastien Buemi (Renault e.dams). Der 23-jährige Allgäuer Abt (Schaeffler Abt Audi Sport) freute sich mächtig über den zweiten Platz und feierte mit seinem Teamkollegen Lucas di Grassi, der Dritter wurde, ausgelassen auf dem Podium in der Karl-Marx-Allee, nur wenige Meter von traditionsreichen Alexanderplatz entfernt. Am Rande des Rennens verriet der Sohn von Klaus-Jürgen Abt unserer Redakteurin Nele Korn, ob er mit der Formel Eins liebäugelt und wo er sich in fünf Jahren sieht.
Herr Abt, blicken Sie manchmal nicht neidisch auf die Formel Eins?
Daniel Abt: Neidisch würde ich es nicht nennen. Natürlich ist die Formel Eins immer noch die Top-Serie im Motorsport und es war immer mein Traum, Formel Eins Rennen zu fahren. Aber es gibt nun mal nur 20 Plätze, und da kommt nicht jeder rein. Für mich ist dieser Traum aus geträumt. Mit der Formel E habe ich eine sehr schöne Alternative gefunden.
Abt steht eher für Tuning. Wie passt das mit der Formel E zusammen?
Daniel Abt: Wir haben in der Firma schon vor Jahren eine kleine Elektro-Abteilung aufgebaut, also lange vor der Formel E. Und wir haben mit der deutschen Post zusammen Pilotprojekte umgesetzt. Wir haben in der Firma nach neuen Betätigungsfeldern gesucht und dann kam die Formel E dazu und bietet uns jetzt die Möglichkeit, unsere gesammelten Erfahrungen anzuwenden und noch weiter zu entwickeln.
Was sagen Ihre Eltern dazu, dass Ihr Sohn in einen Rennwagen steigt?
Daniel Abt: Eigentlich gar nichts. Die kennen das ja. Ich bin schon als kleiner Junge mit dem Kart rum geflitzt. Wir sind nun mal eine Motorsport-Familie, da ist das irgendwie normal. Da spielt Angst keine Rolle.
Haben Sie von Ihren Eltern noch nie gesagt bekommen: „Fahr vorsichtig“?
Daniel Abt: (lacht) Das habe ich noch nie von ihnen gehört. Das funktioniert leider nicht im Motorsport.
Sind Elektro-Rennwagen sicherer?
Daniel Abt: Das ist schwer zu sagen. Ich glaube, Rennwagen im Allgemeinen sind heutzutage sehr sicher. Ich mache mir als Fahrer über Sicherheit überhaupt keine Gedanken, wenn ich ins Auto steige. Ich weiß, da ist alles Menschen mögliche getan, damit ich als Fahrer sicher bin. Ob der Elektro-Rennwagen sicherer ist, ist schwer zu sagen.
Auf welcher Position sehen Sie sich in 5 Jahren?
Daniel Abt: Schwierige Frage. Ich hoffe, dass die Formel E weiter wächst und wir weiter Hersteller dazu bekommen, mit denen wir zusammenarbeiten können. Und dann hoffe ich, dass ich bis in fünf Jahren die Meisterschaft gewonnen habe. Das ist das Ziel. Im Motorsport weiß man aber nie. Wenn alles normal läuft, werde ich weiterhin in der Formel E unterwegs sein und dabei viel Spaß haben.
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Cornelia Weizenecker
Ich bin die Frau bei Der-Autotester.de. Autos sehe ich nicht durch die rosarote Brille. Von heißen Kisten bleibe ich (meist) unbeeindruckt. „Hauptsache es fährt“, lasse ich aber auch nicht durchgehen. Ganz im Gegenteil. Ein Auto muss für mich vor allem alltagstauglich, umweltschonend und bezahlbar sein. Nur bei Cabrios und Oldtimern kann ich schwach werden. Elektroautos bringen mich zum Strahlen.
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