DS7- SUV für Genießer und Schöngeister
Erst seit 2014 gibt es „DS Automobiles“ als eigene Marke im – nach Volkswagen – zweitgrößten europäischen Automobilkonzern PSA (Peugeot Societe Anonyme). Mit DS3, DS3 Cabrio, DS3 Crossback und DS7 Crossback haben die DS Verantwortlichen aktuell 4 Modelle im Portfolio. Wir haben den seit Februar 2018 in Deutschland verfügbaren DS7 Crossback mit seinem leistungsstärksten Dieselantrieb unter die Lupe genommen. Er ist im Kern ein Peugeot 3008, den die Franzosen veredelt und – innen wie außen – auf die DS Design-Linie getrimmt haben.
Aus vier Zylindern zieht der DS7 gemütliche 177 PS (130 kW) und leitet diese über eine 8-Gang-Wandler-Automatik ausschließlich an die Vorderräder des 1.600 Kilogramm (ohne Fahrer) wiegenden Crossovers. Im Vergleich mit Wettbewerbern und in Relation zum Eigengewicht ist das keine ausgesprochen hohe Leistung. Das drückt sich dann auch in den Fahrwerten aus. 215 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit und eine Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 von 9,4 Sekunden sind die resultierenden Werte. Solche Leistungsdaten scheinen den Franzosen hier nicht so wichtig gewesen zu sein, gutes Aussehen – abseits vom Design-Mainstream – und entspanntes Dahingleiten standen anscheinend im Fokus der Entwickler.
An der Front des DS7 thront ein großer Kühler. Hohe Schultern und wuchtige Stoßfänger machen ihn zu einer prägnanten Erscheinung. Schön geworden! Wie schon beim Mercedes GLK scheint auch hier Audi mit dem Q5 das optische Vorbild gewesen zu sein. Innen jedoch nicht. Leider nicht. Dieses Bedauern bezieht sich in erster Linie auf das Funktionale. Denn im DS7 erschließt sich kaum eine Bedienung aus dem Gewohnten heraus. Die erste Herausforderung ist das Finden des Startknopfs, der oberhalb der Lüftungsauslässe in der Mitte des Armaturenbretts angesiedelt und optisch so gut integriert wurde, dass man ihn kaum erkennt.
Wobei diese Kritik die des Testers ist, der täglich andere Autos fährt. An die etwas eigene Bedienung des DS7 kann man sich bestimmt in kurzer Zeit gewöhnen.
Wohl fühlt man sich im Innenraum des DS7 jedoch. Aufwändig gestepptes Leder und viel gebürstetes Metall lassen Premium-Ambiente entstehen. Die Materialien erscheinen hochwertig, und wurden mit viel Liebe zum Detail verarbeitet.
Fazit:
Ein Auto für Genießer und Schöngeister, die das Außergewöhnlich lieben. Technisch, wie optisch. Unspektakulär fährt sich ist der DS7 auf der Straße. Für etwas anderes ist er nicht gedacht. Die hohe Sitzposition gefällt, die guten Sitze tun dem Rücken gut. Auch der leise Innenraum und das komfortabel abgestimmte Fahrwerk machen den DS7 zum Freund auf langen Strecken. Der schicke Franzose wurde wirklich nicht auf Dynamik gebürstet. Das gilt auch für den noch ausreichend kräftigen 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel. Eilige Dienstwagenfahrer dürften mit ihm nicht glücklich werden. Sein Verbrauch lag im Test im Schnitt bei 7,4 Litern je 100 Kilometer. Ab September 2019 wird es den DS7 zudem einen Plug-in-Hybriden geben. Mit ihm wird man kürzere Strecken (zu erwarten sind 30 bis 50 km) rein elektrisch unterwegs sein können.
Technische Daten:
DS7 Crossback 180 Diesel
Viertüriges, fünfsitziges, Crossover-SUV
Länge: 4,57 Meter, Breite: 1,91 Meter (Breite mit Außenspiegeln: 2,10 Meter), Höhe: 1,63 Meter
Radstand: 2,74 Meter
Kofferraumvolumen: 555 Liter
Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo-Diesel
Leistung: 130 kW/177 PS
Drehmoment, maximal : 400 Nm bei 2.000 U/min
Getriebe: Acht-Gang-Automatik
Antrieb: ausschließlich an den Vorderrädern
Vmax: 215 km/h
0-100 km/h: 9,4 s
Norm-Durchschnittsverbrauch (WLTP geprüft, auf NEFZ gerechnet): 4,9 l/100 km
Testverbrauch: 7,4 Liter je 100 km
CO2-Ausstoß: 128 g/km
Erfüllte Abgasnorm: Euro 6d-Temp
Preis: ab 39.790 Euro
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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