Driften lernen – Hier die Grundlagen
Driften ist nicht die schnellste Art eine Kurve zu bewältigen, aber die mit Abstand coolste. Beim Driften provoziert man sein Fahrzeug. Es wird quer zur Fahrbahn bewegt. Eine Gratwanderung zwischen Bodenhaftung und Kontrollverlust. Dafür benötigt man echte Fahrzeugbeherrschung. Da geht probieren über studieren.
Also machten wir ein Training beim ehemaligen deutschen Driftmeister. Seit über 35 Jahren ist Werner Gusenbauer als Fahrtrainer aktiv. Der Österreicher machte sein Hobby zum Beruf und lehrte die letzten zehn Jahre vor allem das Driften.
Heckantrieb muss es sein
Für die gängigste Art des Driftens benötigst du ein Fahrzeug mit Heckantrieb, weil es zum Übersteuern neigt, also zum Ausbrechen des Hecks. Und genau das wollen wir ja. Weiter gilt: Je mehr Leistung, umso besser. Aber rund 200 PS sollten reichen. Geringes Gewicht und eine Achslastverteilung von 50:50 erleichtern die Angelegenheit zudem. Bitte bedenke, dass Driften sehr auf die Reifen geht und nicht gerade förderlich für die Laufleistung des Motors und des Getriebes ist. Also nicht übertreiben, sonst kann es teuer werden.
Auch mit Allradantrieb kann man driften. Auf Asphalt allerdings erst ab rund 500 PS. Mit Frontantrieb kannst du zwar einen Drift mit der Handbremse einleiten, aber er lässt sich nicht halten, denn dafür fehlen die Gasstöße an den Hinterrädern.
Wo man üben kann
Ein großer leerer Platz eignet sich hervorragend. Natürlich es sich nicht um öffentliches Gelände handeln, sonst droht mächtig Ärger. Um den Reifenabrieb in Grenzen zu halten, sollte der Asphalt nass oder gar vereist sein.
Den Drift einleiten
„Driften geht da los, wo der Grenzbereich anfängt.” sagte Werner Gusenbauer. Die Profis unterscheiden bis zu 14 verschiedenen Möglichkeiten zum Einleiten eines Drifts. Wir konzentrieren uns heute auf die einfachste: den gezielten Gasstoß.
Zum Üben ist eine Kreisbahn mit einem Durchmesser von 10 bis 15 Meter bestens geeignet. Pylonen helfen, die Orientierung zu behalten. Wer jetzt auf die Idee kommen sollte, ein weitläufiger Kreisverkehr könnte sich gut eignen, dem raten wir mit Nachdruck ab. Nun geht´s los: Den zweiten Gang einlegen (bei einem Automatikgetriebe den manuellen Modus wählen). Danach nicht mehr auf die Schaltung achten und nur noch aufs Driften konzentrieren.
Fahre zunehmend schneller und versuche ein Gespür für den Moment zu entwickeln, ab dem die Haftung abreißt. Wenn du das Gefühl hast, nahe am Grenzbereich zu sein, gib einen kurzen Gasstoß. Und du spürst, wie dein Heck ausbricht. Nun musst du das Lenkrad in die Gegenrichtung drehen. Du darfst in diesem Moment nicht zögern, sonst verlierst du die Kontrolle. Versuche deinen Blick stets in Fahrtrichtung zu halten. Denn wo du hinschaust, fährst du auch hin.
Falls es dich, genauer gesagt, dein Auto mal drehen sollte (und das wird es), drücke die Kupplung durch (falls du eine hast) und betätige die Bremse. Wenn der Motor trotzdem „abstirbt“, warst du zu langsam.
Den Drift halten
Die Hinterräder drehen durch, das Lenkrad ist entgegen der Kurvenrichtung eingeschlagen und du schaust durch die Seitenscheibe in Fahrtrichtung. Willkommen. Du bist mitten im Drift!
Zum Lenken benutzt du nun den Gasfuß. Deine Hinterräder werden langsam wieder Haftung aufbauen und das Heck kommt zurück. Um dem entgegen zu wirken kannst du mit gezielten Gasstößen das Heck wieder nach außen katapultieren. So geht das Spiel immer weiter. Versuche den Drift so lange wie möglich zu halten.
Den Drift beenden
Um den Drift elegant zu beenden nimmst du die Lenkung langsam zurück. Vom Gas solltest du dabei nicht abrupt runtergehen, sonst haften die Hinterräder zu schnell am Asphalt und du steuerst in die falsche Richtung.
Üben, üben, üben
Meine ersten Driftversuche erinnerten mich an die ersten Stunden in der Fahrschule. Schalten, blinken, lenken und den Verkehr beobachten. Was mich zunächst überforderte, funktioniert heute ohne zu denken vollautomatisch. Auch beim Driften fühlst du dich zunächst überfordert, aber nach und nach kriegst du ein sicheres Gefühl dafür. Wer es lernen möchte, muss immer wieder üben. Aber im Unterschied zur Fahrschule ist das nicht nerv tötend. Im Gegenenteil! Jeder einzelne Versuch sorgt für breites Grinsen im Gesicht.
Am schnellsten lernst du das Driften unter Anleitung von Profis. Wir empfehlen den Besuch einer Driftschule. Hier bekommst du den Platz und das Fahrzeug zum Üben gestellt. Das kostet zwar Geld, aber nicht dein eigenes Auto.
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Bastian Meger
Als Wirtschaftsingenieur würde ich mich als Quereinsteiger in Sachen Auto-Journalismus bezeichnen. Durch meine Online-Affinität trage ich zur technischen Umsetzung und zum Marketing des Automagazins bei. Neben kräftigen Motoren und gutem Design faszinieren mich innovative Kommunikations- und Assistenzsysteme.
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Hallo das man mit ein Frontantrieb überhaupt keine Dirft halten kann stimmt überhaupt nicht. Sicher es ist nicht leicht und die reifen werden mehr strapaziert außerdem ist man nicht so schnell wie beim Hecktriebler im Drift. Aber es ist definitiv möglich.
Was absolut nicht möglich ist, ist ein Donat.
@Sebastian Hofacker
richtig, beim rückwärts fahren
HAHA XD was ein Ehrenmann !