Der neue Mini Clubman (2015) – Maxi Kombi mit 6 Türen
Die Mini-Modellfamilie verzeichnet weiteren Zuwachs. Mit dem neuen Mini Clubman möchten die Münchner nun auch das Premium-Kompakt-Segment erobern. Der Clubman soll das höchste jemals bei einem MINI realisierte Maß an Alltags- und Langstreckentauglichkeit, Variabilität und Fahrkomfort bieten, so die Mini-Verantwortlichen.Mit vier Türen und den charakteristischen geteilten Türen am Heck, fünf vollwertigen Sitzplätzen und einem variabel nutzbaren Innenraum möchte der neue Clubman auf optisch unkonventionelle Weise die in der Kompaktklasse gestellten funktionalen Anforderungen erfüllen und so auch bei den Golf-Interessenten Anhänger finden.
Mit einem wesentlichen Unterschied: Der Mini unter den Kompakten zeigt einen ganz individuellen Stil. Und weil sich dieser Kombi-Mini, je nach eingestelltem Fahrmodus, auch wie ein Go-Kart fahren lässt, kombiniert er Fahrspaß mit dem Qualitätsniveau eines Premium-Automobils und einem Design jenseits des Mainstream. Kann der Clubman damit tatsächlich der Golf für anspruchsvolle Individualisten werden, denen aber auch die Funktionalität ihres Autos ein hoher Wert ist?
Größter Mini mit viel Nutzraum
Zu den Fakten: Gegenüber dem Vorgängermodell ist der neue Clubman deutlich gewachsen. Mit einer Länge von 4,25 m, einer Breite von 1,80 m und einer Höhe von 1,44 m verfügt er über Proportionen, die ihn dem Kompakt-Segment zuordnen. Der Radstand des Clubman misst nun 2.67 Meter. Damit ist der Clubman größter Vertreter der neuen Mini-Generation. Er überragt den Mini 5-Türer um 27 Zentimeter in der Länge, 9 Zentimeter in der Breite sowie 10 Zentimeter beim Radstand. Der Clubman bringt bis zu 360 Liter Gepäck im Kofferraum unter. Durch das Umklappen der im Verhältnis 40:20:40 teilbaren Fondsitzlehne kann das Volumen auf bis zu 1.250 Liter erhöht werden.
Geteilte Hecktür und Heckleuchten im neuen Design
Die gegenläufig öffnenden Türen als Zugang für die zweite Sitzreihe sind passé, sie wurden durch klassisch angeschlagene Türen ersetzt. Auffälligstes Merkmal am Heck des neuen Clubman ist geteilte Tür. Mini nennt diese „Split Doors“.
Der im Vergleich zum Vorgängermodell schmalere Mittelsteg zwischen den Glasflächen der beiden seitlich aufschwingenden Flügel verbessert die Sicht nach hinten merklich. Die Split Doors werden mit Hilfe eines zweigeteilten Türgriffs in Chromausführung geöffnet. In Verbindung mit dem optionalen Komfortzugang ist das berührungslose Öffnen der Split Doors möglich. Trägt der Fahrer den Fahrzeugschlüssel bei sich, genügt eine unter die Heckschürze gerichtete Fußbewegung, um den automatischen Öffnungsvorgang auszulösen. Aber auch per Fernbedienung öffnen sich die beiden Türen zum Gepäckraum. Geschlossen können die Türen aber nur von Hand werden.
Markteinführung am 31. Oktober
Material- und Verarbeitungsqualität und Bedienfunktionalität des Clubman entsprechen übrigens der aktuellen Mini-Generation. Das gilt auch für die Neuerungen in den Bereichen Antrieb, Fahrwerk, Komfort, Sicherheit, Bedienung und Vernetzung. Zu Markteinführung am 31. Oktober werden sechs Antriebe für den Clubman angeboten. Neben dem Mini One Clubman und dem Mini Cooper Clubman, die von Dreizylinder-Ottomotoren mit 75 kW/102 PS beziehungsweise 100 kW/136 PS angetrieben werden, wird der Mini Cooper S Clubman von einem Vierzylinder-Ottomotor befeuert, der 141 kW/192 PS leistet.
Im Mini One D Clubman erzeugt ein Drei-Zylinder-Dieselmotor eine Leistung von 85 kW/116 PS. Daneben feiern zwei Vier-Zylinder-Dieselantriebe mit 110 kW/150 PS im Mini Cooper D Clubman und 140 kW/190 PS im Mini Cooper SD Clubman ihre Premiere. Neu bei Mini ist auch ein 8-Gang-Automatikgetriebe, das optional für den Mini Cooper S Clubman, den Mini Cooper SD Clubman und den Mini Cooper D Clubman angeboten wird. Erste Fahreindrücke
Auf unseren ersten Testfahrten rund um die schwedische Metropole Stockholm konnte die neue Getriebeautomatik mit ihren kurzen Schaltzeiten und den kaum merklichen Schubunterbrechungen überzeugen. Mein Tipp: Bei der hohen Qualität und Verbrauchszurückhaltung moderner Automatikgetriebe sollte man sich die Last des Schaltens nicht mehr antun. Auch das Fahrwerk des neuen Clubman ist bestens abgestimmt. Im mittleren Fahrmodus erinnert kaum noch etwas an knüppelharte Mini Fahrten früherer Tage. Wer jedoch das klassische Go-Kart-Feeling schätzt, bekommt im sportlichsten Fahrmodus, was er sucht. „Eco“ sollte einstellen, wer besonders sparsam unterwegs sein möchte.
Mein Fazit:
Ganz Mini und doch auch praktisch. Die Preise für den neuen Mini Clubman beginnen bei 21.900 Euro. Wer sich jedoch bemüht, kommt beim Cooper S und umfangreicher Nutzung möglicher Optionen jedoch leicht auf 40.000 Euro. Damit ist auch der Preis Premium. Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben.
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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Guten Tag Herr Dr. Weizenecker,
danke für den ausführlichen Test. Auf den Bildern habe ich gesehen, dass auch ein Fahrradträger am Heck des Clubmann installiert wurde.
Können Sie mir bitte sagen, ob dies ein Träger für die Anhängerkupplung (oder per Bolzen in den Stoßfänger) ist und vor allem, ob sich die Türen beim Weckklappen des Trägers öffnen lassen. Oder müsste dafür zunächst der Heckträger demontiert werden?
Vielen Dank und beste Grüße,
Till Laumann