Der neue Fiat 124 Spider – Schönheit siegt
Für viele ist er eine Ikone. Zumindest für die Älteren von uns. Denn der Fiat 124 Spider war in den Jahren von 1966 bis 1985 einer der bekanntesten Roadster auf unseren Straßen. Er steht für das italienische Lebensgefühl von Carpaccio über Carciofi bis zum Espresso. Nun bringen die Italiener den 124 Spider in seiner modernen Art zurück. Das Blechkleid des schönen Italieners erinnert stark an den klassischen Vorgänger. In Zeiten, in denen Roadster nicht mehr in großen Stückzahlen verkauft werden, sahen sich die Fiat-Strategen jedoch gezwungen, auf eine fremde Plattform zurückzugreifen, um die Entwicklungskosten und damit den Verkaufspreis attraktiv halten zu können. Basis für den neuen Fiat Spider ist der Mazda MX 5. In der Außenlänge überragt der Italiener den Japaner um 13 cm. Das kommt leider nicht dem Innenraum zugute, sondern allenfalls dem Gepäckfach, dass 140 Liter und damit 10 Liter mehr aufnimmt als der Mazda MX-5. Die Proportionen des Innenraums bleiben gleich. Das ist bedauerlich, denn für Menschen über 1,85 Meter, die nicht Laufstegmaße mitbringen, fühlt sich der Innenraum „Slim fit“ an. Für alle anderen sollte das passen.
Innen: Slim Fit
Der Spider verzichtet auf ein klassisches Handschuhfach, dafür findet sich in der Mitte hinter den Sitzen ein abschließbares Fach. Schwer zugänglich hinter den beiden Sitzen verstecken sich zwei weitere Fächer, die jedoch nicht abschließbar sind. Cupholder sucht man leider vergebens. Nach Auskunft von Fiat Produktpressesprecher Florian Büngener sind diese praktischen Helfer jedoch als Nachrüstlösung verfügbar.
Die Stoffhaube des Retro-Roadsters lässt sich in wenigen Sekunden von Hand über den Kopf ziehen und mit einer einzigen Handbewegung verschließen und genauso öffnen. Jede motorische Lösung wäre hier langsamer. Unser Testwagen war mit der Lusso-Ausstattung versehen, – Lusso bedeutet Luxus – die gegenüber dem Basispreis von 23.990 Euro genau 2.500 Euro Aufpreis kostet. Dafür unter anderem eine Klima-Automatik, Ledersitze, Sitzheizung und 17-Zoll Alus an Bord hat.
Einzig aktuell verfügbare Motorenvariante ist der 1,4 Liter Turbo-Benziner, der maximal 140 PS leistet, in 7,5 Sekunden von 0 auf 100 spurtet und seine Höchstgeschwindigkeit bei 217 Stundenkilometern erreicht.
Motor – einer für alle
Auf unseren gemischten Testfahrten hat der schicke Roadster 8 Liter je 100 Kilometer verbraucht und damit 1,6 Liter mehr, als der von Fiat angegebene Normverbrauchswert. Mit diesem Antrieb ist der neue 124 Spider bestens motorisiert, denn er stellt jederzeit ausreichend Leistung zur Verfügung um seinem Fahrer Freude zu bereiten. Die 6-Gang-Handschaltung (eine Automatik ist hierzulande leider noch nicht verfügbar) lässt sich knackig und mit kurzen Schaltwegen durch die Gassen schieben. Knackig würden wir auch die Abstimmung des Fahrwerks bezeichnen. Einem Sportwagen ähnlich gibt es die Informationen des Straßenbelags kaum kaschiert an den Innenraum weiter. Ein echter Roadster eben.
Fazit:
Einmal mehr haben die Italiener bewiesen, wie nah ihnen gutes Design ist. Auch wenn in seinem Herz ein italienischer Motor schlägt, wird er wohl überwiegend wegen seiner Schönheit gekauft werden. Wie schon beim Fiat 500 beweisen die Fiat-Verantwortlichen auch hier ihr Geschick beim Wandel eines Klassikers in einen Neo-Klassiker. So wird der neue 124 Spider wohl ein Erfolg werden. Schon heute muss man runde 6 Monate warten, bis man einen Spider nach seinen Wünschen vor der Tür stehen hat. Wer jedoch ein vorkonfiguriertes Fahrzeug in Erwägung zieht kann beim Fiat-Händler Glück haben. Der Roadster steht damit für das italienische Lebensgefühl von Carpaccio über Carciofi bis zur Panna Cotta und dem Espresso.
So fühlt sich der 124 Spider Lusso an!
Wesentliche Technische Daten
Fiat 124 Spider 1,4 Turbo
Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: | 4,05/1,74/1,23/2,31 |
Leergewicht: | 1.125 kg |
Tankinhalt: | 45 Liter |
Kofferraumvolumen: | 140 Liter |
Motor: | Vierzylinder-Turbo-Benziner |
Getriebe: | Sechsgang-Handschaltung, Heckantrieb |
Hubraum: | 1.368 ccm |
Leistung: | 103 kW/140 PS bei 5.000/min |
max. Drehmoment: | 240 Nm bei 2.250/min |
0-100 km/h | 7,5 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit: | 217 km/h |
Normverbrauch: | 6,4l Super/100 km |
CO2-Ausstoß: | 148 g/km |
Preis: | ab 23.990 Euro |
Der 1966 präsentierte Vorgänger gilt als einer der schönsten Fiat aller Zeiten. Der historischer Roadster wurde zwischen 1966 und 1985 nahezu 200.000 Mal gebaut. Verkaufsschlager vor allem in den USA.
Die Geschichte des Fiat 124 Spider
Im November 1966 feierte der Fiat 124 Sport Spider auf dem Turiner Automobilsalon Weltpremiere. Zwei Jahre später debütierte er in den USA. In den knapp 50 Jahren seit seiner Einführung hat der Roadster seinen Kultstatus bei Sammlern und Autoliebhabern bewahrt.
Der Fiat 124 Sport Spider ergänzte die in den 1960er Jahren erfolgreiche Mittelklasse-Baureihe. Der Zweisitzer glänzte als echter Sportwagen mit Fünfgang-Schaltgetriebe, Vierzylindermotor mit 1.438 Kubikzentimeter Hubraum und zwei obenliegenden Nockenwellen sowie Scheibenbremsen an allen vier Rädern. Mit Design und Konstruktion des Fiat 124 Sport Spider beauftragte Fiat den bewährten Partner Pininfarina, eines der renommiertesten italienischen Karosseriebauunternehmen.
Tatsächlich waren Design und Technik des Fiat 124 Sport Spider so erfolgreich, dass er während der schließlich 19-jährigen Produktionszeit nur minimal überarbeitet werden musste und eine ganze Reihe von Konkurrenzmodellen überlebte. Speziell die Amerikaner liebten die Proportionen, das unaufdringliche italienische Design und das wasserdichte Verdeck, das man schnell und einfach vom Fahrersitz aus öffnen konnte. Alleine in den Vereinigten Staaten wurden zwischen 1968 und 1985 mehr als 170.000 Stück verkauft.
1969 präsentierte Fiat für Europa die zweite Bauserie mit auf 1.608 Kubikzentimeter vergrößertem Hubraum. Dies machte die zwei charakteristischen Auswölbungen auf der Motorhaube nötig. Weiteres Erkennungszeichen waren die größeren Heckleuchten. 1972 kam die dritte Serie auf den Markt. Zur Wahl standen nun zwei, aus dem Fiat 132 stammende Motoren mit 1.592 oder 1.756 Kubikzentimeter Hubraum.Weniger als zehn Jahre nach seiner Einführung auf dem US-Markt war der Fiat 124 Sport Spider dort ein derartiger Verkaufsschlager, dass der Roadster ab 1975 ausschließlich für den Export nach Amerika gebaut wurde. Im Jahr 1979 wurde das Fahrzeug in Fiat Spider 2000 umgetauft, ein Bezug zum neuen Motor mit nun 1.995 Kubikzentimeter Hubraum.
Gegen Ende des Jahres 1981 wurde der Verkauf auf dem europäischen Markt wieder aufgenommen. Kurzfristig überschnitt sich die Produktion bei Fiat und Pininfarina. Während im Werk die letzten Exemplare des Fiat Spider 2000 gebaut wurden, startete Pininfarina die Produktion einer eigenen Variante. Diese wurde in den USA als Pininfarina Spider Azzurra – serienmäßig unter anderem mit Ledersitzen, Stereo-Radio mit Kassetten-Spieler sowie elektrischen Fensterhebern – und in Europa als Pininfarina Spider Europa angeboten. Nach fast 200.000 gebauten Fahrzeugen wurde die Produktion der Modellreihe im Jahre 1985 eingestellt.
Mit dem US-Debüt auf der Los Angeles Auto Show 2015 und der Europa-Premiere auf dem Genfer Autosalon 2016 erweckt der neue Fiat 124 Spider eine Legende wieder zum Leben. Der zweisitzige Roadster übergibt den ikonischen italienischen Stil und die Leistungsfähigkeit eines Sportwagens an eine neue Generation von Automobilliebhabern.
Fotos: Der-Autotester.de, Marc Frauendorf
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Schönes Auto,
habe eins bestellt.
Aber was ist mit liefern..
[…] verzögern perfekt. Die Sitzposition im Abarth 124 Spider ist tiefer, als im normalen Fiat 124 Spider. Grade große Fahrer wissen das in diesem eng geschnittenen Auto zu schätzen. Die Ledersitze […]
[…] zum Fahrbericht: https://der-autotester.de/der-neue-fiat-124-spider-cabrio-schoenheit-siegt/ […]