Der neue Corsa bleibt optisch ein wahrer Opel
Der neue Corsa bleibt optisch ein wahrer Opel. Opel gehört bekanntlich seit zwei Jahren zum PSA Konzern mit den Marken Peugeot, Citroen und DS. Da liegt es auf der Hand, dass auch die Rüsselsheimer Marke fortan die technische Basis der Schwester-Modelle nutzt.
Opel Corsa
Genau das macht Opel jetzt beim neuen Corsa, der sich der gleichen Kleinwagen-Plattform bedient, auf der auch die Derivate Peugeot 208 und Citroen C3 aufbauen. Diese Strategie ist nicht neu. Schon Volkswagen macht das ausgesprochen erfolgreich mit seinen Marken VW, Audi, Skoda und Seat. Trotzdem unterscheiden sich die sich gleichenden Modelle sichtbar, denn der PSA-Baukasten bietet die Möglichkeit, auf unterschiedliche technische Komponenten zuzugreifen. So versuchen die Rüsselsheimer sich mit dem Corsa möglichst klar von den Konzernbrüdern abzuheben.
Im Jahr 1982 kam der erste Corsa auf den Markt. Lang ist das her. Mehr als 13 Millionen Corsas konnte Opel inzwischen verkaufen. Damit ist der Corsa einer der erfolgreichsten Kleinwagen überhaupt. Die sechste Generation feiert ihre Publikumspremiere in Kürze auf der IAA. Ab November soll er zu Preisen ab 13.990 Euro bei den Opel-Händlern zu finden sein.
Technische Basis ist die PSA-Kleinwagen-Plattform
Gegenüber dem amerikanisch basierten Vorgänger hat der neue Corsa deutlich abgespeckt und bringt mit einem Leergewicht von etwa 1.000 Kilo in seiner leichtesten Variante rund 100 Kilogramm weniger auf die Waage. Als Antriebe stehen ein 1,2-Liter-3-Zylinder-Benziner in drei Leistungsstufen mit 75 PS, 100 PS oder 130 PS sowie ein 1,5-Liter-Diesel, der 100 PS bereitstellt.
Die 75 PS-Variante wird über ein Fünfgang-Handschaltgetriebe in Fahrt gebracht. Der durch einen Turbolader 100 PS leistende Corsa nutzt serienmäßig ein 6-Gang-Handschaltgetriebe, optional gibt es hier eine Achtgang-Automatik. Die 130-PS-Variante hat grundsätzlich die Automatik an Bord. Wie wir bereits berichtet haben, wird es den neuen Corsa auch als rein batterie-elektrische Variante geben. Sie soll ab 30.000 Euro angeboten werden und Anfang 2020 zu den ersten Kunden rollen. Bestellt werden kann der E-Corsa schon jetzt. Nach WLTP soll er eine Reichweite von bis zu 330 Kilometern bereitstellen.
Die Designer hatten die Aufgabe, den Corsa optisch klar vom Peugeot 208 und vom Citroen C3 abzuheben. Also wurde auch der Neue ein klar wiederzuerkennender Corsa. Mit einem Mainstream-Design, das kaum einen abschrecken wird. Auch hier das Volkswagen die Blau-Pause geliefert. Übrigens: Der rein elektrisch angetriebene Corsa unterscheidet sich optisch kaum von den Verbrenner-Varianten. Aerodynamischere Felgen geben einen zarten Hinweis. Und ein kleines „e“ am Heck soll zeigen, dass hier ein Elektro-Motor für den Vortrieb sorgt.
Preise ab 13.990 Euro
Und weil der neue Corsa optisch ein typischer Opel geworden ist, fehlt dem 4,06 Meter langen Fünftürer weder die typische Bügelfalte auf der Haube, noch mangelt es an der Chromspange im Grill. Selbstredend prangt auch das chromglänzende Blitz-Logo auf dem neuen Corsa. Zudem bietet Opel seine typischen Extras wie das Matrix-Licht oder die Ergonomie-Sitze. Auch im Innenraum ist der neue Corsa ein waschechter Opel.
Hier prägt ein fahrerorientiertes Cockpit mit analogen Rundinstrumenten, Schaltern und Drehknöpfen das Geschehen. Hier fühlen sich die Fahrer des Vorgängers auf Anhieb zuhause. Nur eben auf den Stand der Zeit gebracht. Licht, Klimaanlage und Lautstärke werden nach wie vor klassisch bedient. Die Farb-Displays zwischen 7 und 10 Zoll werden auch in den französischen Schwester-Modellen verbaut. Die Navi-Funktionen sind nun auf dem Stand der Technik und auf Wunsch mit Live-Navigation und Echtzeit-Verkehrsinformationen zu haben.
Die Sitze wurden – wie schon in den bekannten Opel-Modellen – ergonomisch optimiert. Darauf legt Opel bekanntlich wert. Und das ist gut so. Das Platzangebot im neuen Corsa zeigt sich kleinwagen-typisch. In der zweiten Reihe reicht der Platz für Kinder. Erwachsene werden sich hier wohl nur auf der kurzen Strecke wohl fühlen.
Das Gepäckraumvolumen von 309 Liefern lässt sich durch das Umklappen der Rücksitzlehnen bei der Nutzung von nur 2 Personen deutlich erweitern. Dabei entsteht keine ebene Ladefläche, aber das lässt sich verschmerzen.
Der neue Corsa wird zum Marktstart in vier Ausstattungslinien angeboten. Die Basis-Version rollt zu Preisen ab 13.990 Euro auf 15-Zoll-Stahlfelgen und ohne Klimaanlage zum Kunden. Die nächste Linie „Edition“ kostet ab 15.850 Euro, hat dann aber unter anderem eine Klima-Anlage an Bord. Sportlich geht es in der GS-Line zu. Sie ist ab rund 20.000 Euro zu haben. Wer auf Komfort steht, der sollte die Linie „Elegance“ wählen, die es ab 17.850 Euro gibt.
Ab November bei den Händlern
Nicht üblich in einem Kleinwagen sind Massage-Sitze. Sie gibt es im Corsa gegen Aufpreis. Moderne Assistenz-Systeme sind selbstredend auch an Bord. So ein Toter-Winkel-Warner, eine Einparkhilfe, die Rückfahrkamera sowie ein sensor-überwachter Flankenschutz.
Fazit
Opel nutzt die PSA-Kleinwagen-Olattform für den neuen Corsa und spart dabei durch die Verteilung fixer Kosten auf größere Stückzahlen durch die Schwester-Modelle. Davon dürfte auch deren Profitabilität besser werden. Optisch bleibt der Corsa – innen wie außen – ein wahrer Opel. Das dürfte die Fans der Marke beruhigen. Wir sind auf die ersten Testfahrten im November gespannt und werden berichten.
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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