Castrol entwickelt in Hamburg Fluids für die Elektromobilität

Über Jahrzehnte hinweg kannte und kennt man Castrol als Hersteller von hochwertigen Motorenölen. Die politisch gewollte Ablösung der Verbrenner hin zu elektrisch betriebenen (EV) Automobilen kostet Castrol (wie auch andere Motorenölhersteller) in Zukunft Umsatzanteile, weil nicht mehr so viele Verbrenner unterwegs sein werden. Andererseits eröffnen sich neue Chancen, denn es werden technische Flüssigkeiten (Fluids) für verschiedene Einsatzzwecke in der Elektro-Mobilität benötigt. Hier nutzen Hersteller (OEMs) und Zulieferer das Know-how von Castrol, um in enger Zusammenarbeit Castrol neue Produkte zu entwickeln, um EV-Mobilität komfortabler, effizienter und nachhaltiger zu machen. 

Elektromobilität nimmt weiter stark zu

Im laufenden Jahr kann Castrol sein 125-jähriges Jubiläum feiern. Gleichzeitig ist die Elektrifizierung der Mobilität weiter auf dem Vormarsch. Bis 2040 werden weltweit eine Milliarde elektrifizierte Pkw und Lkw auf den Straßen erwartet. Bereits 2030 könnten Elektroautos 55 Prozent des gesamten weltweiten Fahrzeugabsatzes ausmachen. Hier können die von Castrol entwickelten Produkte einen wichtigen Beitrag leisten, in dem sie zu einer größeren Reichweite, schnellerem Laden und einer längeren Lebensdauer beitragen. 

Castrol bekämpft die Reichweitenangst

Im Castrol Technology Centre (DTC) in Hamburg werden unter anderem neue Fluids, wie Getriebeöle und Wärmemanagement-Flüssigkeiten, für Elektrofahrzeuge entwickelt und getestet. „Unsere neuesten EV Getriebeöle für vollelektrische Fahrzeuge ermöglichen neue Antriebsstrangarchitekturen, die effizienter, kompakter und langlebiger sind”, erklärt Daniel Knoblauch, Expert Team Leader Advanced Electrification. Dabei spielen beispielsweise Oxidationsstabilität, Kupferstabilität, Kunststoffstabilität, Scherstabilität, spezifische elektrische Eigenschaften und eine geringe Schaumneigung eine wesentliche Rolle. Castrol hat sich zudem das Ziel gesetzt, die Viskosität von Schmierstoffen bis im Jahr 2030 so stark zu verringern, dass die Effizienz im Antrieb um bis zu einem Prozent verbessert wird. Das entspräche einer Zunahme der Reichweite um bis zu 7 Kilometern. 

Fluids für nass laufende Elektromotoren

Eine Innovation sind auch die Castrol ON EV Wet Transmission Fluids, die für den Einsatz in Antriebssträngen mit nasslaufenden Elektromotoren entwickelt werden. Sie sollen dazu beitragen, das Leistungsvermögen und die Effizienz von Elektrofahrzeugen zu verbessern und gleichzeitig den Verschleiß von Getriebekomponenten zu minimieren. Neben außergewöhnlichen dielektrischen Vorteilen, wie der geringen Leitfähigkeit, einem hohen Widerstand und einer hohen Durchbruchspannung, bringen, so Castrol, die neuen EV Fluids zahlreiche weitere Vorteile mit sich: 

1. Wirksamer Schutz vor Kupferkorrosion 

2. Hervorragende Pumpfähigkeit, insbesondere bei niedrigen Betriebstemperaturen 

3. Herausragende Kaltfließeigenschaften 

4. Außergewöhnliche thermische und oxidative Stabilität 

5. Signifikante Temperaturabsenkung durch reduzierte Reibung 

6. Ausgezeichneter Getriebeschutz 

7. Herausragende thermische Eigenschaften.

Flüssigkeiten für das Thermomanagement von Akkus und EV-Antrieben

Dagegen kommen die EV-Fluids für das Wärmemanagement im Thermalen Management System von Elektrofahrzeugen zum Einsatz. Die Wärmemanagementflüssigkeiten tragen dazu bei, die Temperatur von Batterien, Elektromotoren und anderen Komponenten in elektrischen Antriebssystemen effektiv zu reduzieren, um eine bessere Leistung und eine längere Lebensdauer der Batterie zu gewährleisten. Zudem halten sie die Batterien auch unter extremen Bedingungen kühler. Patrick Bauer erklärt dazu: „Castrol ON EV Thermal Fluids tragen dazu bei, sogenannte immersionsgekühlte Batterien – gegenüber indirekter Kühlung – schneller und sicherer zu laden und sie verlängern die Lebenszeit der Zellen.“ 

Recycling von Schmierstoffen

Derzeit werden etwa 50 Prozent der Gebrauchtöle nicht gesammelt oder in Kraftstoffe umgewandelt. Entsprechend liegt hier ein großes Potenzial. Denn das Recycling von Gebrauchtölen führt gegenüber der Nutzung von neu gefördertem Öl zu einem CO2-Vorteil von rund der Hälfte. Schon im kommenden Jahr, so kündigt es Castrol heute im Rahmen einer Pressekonferenz an, werde das Unternehmen ein recyceltes Öl für die Erstbefüllung auf den Markt bringen. Hier nutzt das Unternehmen sein Know-how bei der Entwicklung, der Analyse der Bestandteile sowie der umweltschonenden Aufarbeitung von Ölen. Beim Recycling von Altölen sei eine Herausforderung, die höchst unterschiedlichen Qualitäten des gesammelten Materials verarbeiten zu können. Daher strebe man ein differenziertes Sammeln nach Qualitäten und Inhaltsstoffen an. Ziel sei es, künftig einen möglichst hohen Teil des Schmierölbedarfs aus recyceltem Öl zu decken. 

Die nasse Bremse

Klassische Bremsen erzeugen umweltbelastenden Staub. Zudem wird die beim Bremsen entstehende Energie bisher nicht genutzt. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist das one-pedal-drive. Castrol möchte mit der sogenannten nassen Bremse beide negativen Effekte ausmerzen. Die „Bremse“ wandert in die Antriebseinheit, wo sie von einem Fluid umschlossen ist, das die bei der Zusammenführung von zwei Lamellen entstehende Energie aufnimmt und nutzbar macht. Gleichzeitig entsteht durch die in der Flüssigkeit gelagerte „Bremse“ kein Staub mehr in der Umgebung. Durch die Anordnung in der Antriebseinheit fällt zudem der negative Einfluss auf den Luftwiderstand (am Rad) weg.

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