(2021) Bürstner Copa – Neuer CamperVan auf Ford Transit Basis
Bürstner Copa – Konkurrenz für den VW Cali
Erfolgreiche Produkte, die zu hohen Preisen von vielen Kunden akzeptiert sind, markieren einen attraktiven Markt. Das gilt für Apple mit seinen iPhones genauso wie für den Thermomix oder eben auch für den VW California.
Mindestens 59.000 Euro wollen für einen neuen California 6.1 Coast (inkl. von Hand zu bedienendem Aufstelldach und Küche) investiert sein. Dafür bekommt man ein ausgereiftes Auto, in dem man auch wohnen kann. Der CamperVan California baut auf dem sogenannten VW Bus auf. Seit 1989 wird der „Cali“ – wie Insider ihn gern nennen – gebaut. Die Schweizer verniedlichen seinen Namen übrigens in „Büssli“. Nach mehr als 30 Jahren hat der California Kult-Status erreicht. Und obwohl hier für Hersteller attraktive Preise aufgerufen werden, ist es bisher nicht gelungen, seine Marktführerschaft anzugreifen. Obwohl nicht zuletzt Mercedes mit dem ebenfalls hochpreisigen Marco Polo in unseren Augen durchaus überzeugen kann.
Wohnmobil und familientaugliches Alltagsauto in einem
2019 hat die Bürstner Konzern-Mutter Hymer sogar eine eigene Marke gegründet, um im Segment der CamerVans zu reüssieren. Dort stehen der Toyota Proace (ab ca. 43.000 Euro und der praktisch baugleiche Opel Zafira (ab ca. 45.000 Euro) als Basis zur Wahl. Bürstner kooperiert nun mit Ford und nutzt den Transit Custom als Automobile Basis. Wir haben den zu Preisen ab 39.990 Euro nahezu komplett ausgebauten brandneuen CamperVan von Bürstner auf ersten Testfahrten an 2 Tagen unter die Lupe genommen. Ein Test im Alltag sollte jedoch noch folgen.
Bürstner Copa (2021)
Für die knapp 40.000 Euro bekommt man einen 4,97 Meter langen, 1,92 Meter breiten und 2,09 Meter hohen Kompakt-Camper, der zu diesem Preis schon das Aufstelldach mit 3 großen Fenstern und auch die Küchenmöbel beinhaltet. In der Basis ist Platz für 2 Personen. Ein kluges Preis-Konzept, denn nicht wenige Nutzer sind ohnehin nur zu zweit mit dem kleinen Camper unterwegs. Geschlafen wird in dieser Variante ausschließlich oben. Der Nutzraum unten kann variabel genutzt werden, so beispielsweise für den Transport von Bikes. Das serienmäßig verbaute Schienen-System macht es möglich. Wer Schlaf-Platz für 4 Personen möchte, kann für 6.490 Euro die „Holiday-Version“ unter anderem mit der variablen Schlaf-Sitz-Couch ordern. Und wer hin und wieder bis zu 6 Personen transportieren möchte, der kann zusätzlich 2 Einzel-Sitze bestellen. Mit diesen beiden Optionen ist unser Testwagen versehen. In der sogenannten „Bus-Version“ bekommt der Käufer für 4.490 Euro die beiden Einzel-Sitze inklusive.
Zwei Motor-Varianten stehen mit 130 PS (Serie) oder mit 185 PS Leistung zur Verfügung. Beide basieren auf einem 2.0 Liter 4-Zylinder-Diesel. In unserem Testwagen ist die leistungsstärkere Variante verbaut. Sie hat auf unseren ersten Testfahrten 9,3 Liter Diesel auf 100 Kilometer verbraucht. Ein zu erwartender Wert für einen Camper ohne Beladung (750 Kilo Zuladung sind möglich), der nahezu 2,5 Tonnen wiegt. Wer einen Anhänger nutzen möchte, bekommt ihn für 590 Euro, dann ist eine gebremste Anhängelast von 2,5 Tonen möglich. Leider ist diese AHK nicht abklappbar und sieht nicht wirklich elegant aus. Aber hier steht wohl die Funktion im Mittelpunkt. Für Anhänger-Nutzer und sportliche Fahrer empfehlen wir den stärkeren Motor, der mit 3.100 Euro zu Buche schlägt. Genauso würden wir das Automatik-Getriebe kombinieren, das mit 1.990 Euro Aufpreis (im Vergleich zum Crosscamp) günstig ist und das Fahren deutlich entspannter werden lässt. Das Fahren im Copa macht Freude. Man sitzt hoch, die Karosse neigt sich nur wenig und die Geräusche durch den Innenausbau halten sich in Grenzen. Hier kann der Copa gut mit dem entsprechend motorisierten Cali mithalten. Wer beim Cali allerdings eine Leistung von um die 180 PS möchte, muss deutlich mehr aufzahlen.
Möbel und Innenraum sind solide ausgebaut, auch wenn sie die Qualität und Durchdachtheit von California oder Marco Polo nicht erreichen. Aber wer 15.000 bis 20.000 Euro weniger in die Hand nehmen muss, der darf nicht erwarten, das Gleiche zu bekommen. Wir sind mit dem Bürstner Copa gut klar gekommen. Etwas fummelig finden wir den Mechanismus zum Öffnen und Schließen des Aufstelldachs. Der Verstell- und Befestigungsmodus Mechanismus an den Sitzen bzw. an der Schlaf-Couch könnte einfacher sein. Auch die Anbringung des Klapptische an der Innenseite der Hecktür könnte verbessert werden. Wie bereits geschrieben, ein Alltagstest sollte fundierter herausarbeiten können, wie gut sich der Copa beim Campen bewährt. Erste Details findet Ihr natürlich in unserem Video.
Fazit: Bürstner feiert ein gelungenes Debüt mit seinem brandneuen CamperVan „Copa“ auf den Ford Transit Custom Basis. Wir denken, dass hier preis-sensible Käuferschichten richtig sein können, die einen Neuwagen wollen. Wie so oft im Leben darf man jedoch im Detail nicht die gleiche Performance erwarten, als bei deutlich teureren Produkten, die schon auf Jahrzehnte Erfahrung in diesem Segment bauen. Bleibt abzuwarten, ob sich die Restwerte des Copa ähnlich gut entwickeln, wie die des California, die sensationell gut und auch sensationell hoch sind. Der Copa könnte sich zu einem richtigen Schnäppchen entwickeln.
Technische Daten:
Bürstner Copa auf Ford Transit Custom 2.0 EcoBlue 185 PS
Länge (ca. cm) 497/ Breite (ca. cm) 199/ Höhe (ca. cm) 209
Technisch zulässige Gesamtmasse (kg) 3190
Masse in fahrbereitem Zustand (ca. kg) 2440
Zuladung (ca. kg) 750
Zul. Anhängelast bei 12 % Steigung (ca. kg) 2500
Radstand (ca. mm) 2993
Stehhöhe (ca. cm) 247
xml.campervan.model.bedSleepingRoofStandard 190 x 110
xml.campervan.model.bedSleepingBenchBusPacketOptional 187 x 97
Personenzahl inkl. Fahrer 2 / 4 / 6
Schlafplätze 2 / 4
Leichtmetallfelgen 16 Zoll (Farbe silber) serienmäßig
Tempomat serienmäßig
Berganfahrhilfe, Seitenwindassistent sowie Aktiver Bremsassistant serienmäßig
Park Pilot – akustische Warnsignale bei Hindernissen vorne/hinten serienmäßig
Halogen-Projektor-Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht und Nebelscheinwerfer mit statischem Automatikgetriebe optional
Anhängerkupplung inkl. 13. polige Steckdose und Anhängerstabilisierung (TSC)
Küche:
Zwei-Flamm-Kocher mit integrierter Spüle und separater Glasabdeckung serienmäßig
Kompressor Kühlbox 41 l optional
Wasserversorgung – Sanitär:
Frischwassertank 50 L serienmäßig
Abwassertank unter Fahrzeug 35 L serienmäßig
Duschanschluss, extern serienmäßig
Heizung – Klima / Gasanlage:
Gaskasten für 1 x 2,75 kg
Standheizung Diesel 2kW
Basispreis: ab 39.900 Euro
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