Das gut gehütete Geheimnis: Der neue BMW 7er – High Tech vom Feinsten
BMW’s neuer Technikträger – 7er in zwei Streichen
Der erste Streich: Der aus der Garage fährt!
Noch ist es nicht soweit. Wohl erst im Herbst werden wir den neuen BMW 7er zu Gesicht bekommen. Um die Spannung zu erhöhen und die Vorfreude wachsen zu lassen, haben die BMW-Verantwortlichen einer kleine Gruppe von Journalisten erste Blicke auf die Innovationen ermöglicht, die im neuen 7er Einzug halten werden. Mehr noch! Wir konnten mit der innen und außen noch getarnten Luxuslimousine einige Runden auf der werkseigenen Teststrecke in der Nähe von Marseille drehen, um selbst zu erleben, wie die neuen Systeme arbeiten.
Sichtlich stolz stellt Projektleiter Walter Schindelbeck sein „Kind“ vor. „Das war mehr als die Entwicklung eines großen Autos“, bekennt er. Und im Lauf des Tages ist auch dem Verfasser klar geworden, was er damit sagen will. So viele Innovationen und Verbesserungen bis ins Detail hinein können hier kaum Erwähnung finden. Daher nur das aus meiner Sicht Wesentliche:
Steuerung mittels Gesten
Die beeindruckendste technische Entwicklung ist wohl die Gestensteuerung im neuen 7er. Mit ihr können Fahrer und auch Beifahrer über definierte Gesten, die man sonst nicht macht, zwei Funktionen im Auto steuern. So kann ein kreisender Finger die Lautstärke des Multimediasystems anheben und, in die andere Richtung kreisend, auch wieder absenken. Mit gespreizten Fingern zeigend kann eine weitere Funktion, etwa das Ein- und Ausschalten des Bildschirms, frei definiert gesteuert werden. Wenn das Telefon klingelt, wird durch ein Zeigen mit einem Finger auf die Telefoneinheit abgenommen, mit einer nach außen wischenden Bewegung der Hand, wird aufgelegt.
Was zunächst fremd klingen mag, macht im Auto richtig Spaß und funktioniert prima. Wer sich an das iDrive System und die Bedienung mit einem Dreh-Druckschalter gewöhnt hat und diese Art zu Bedienen mag, wird sich im neuen 7er nicht umgewöhnen müssen. Alternativ können nun aber 100 Prozent aller Funktionen auch über den Touchscreen gesteuert werden. Die Sprachsteuerung tritt nun in einen Dialog mit dem Fahrer ein, was sie angenehmer und zuverlässiger macht. Auch die Temperatureinstellung wartet mit einer Neuerung auf. Die Skala muss einfach in eine Richtung berührt werden, damit eine höhere oder niedrigere Innenraumtemperatur eingestellt wird. Die Tasten im neuen 7er geben zudem ein optisches Feedback, wenn sie berührt werden. Schöne neue Welt.
Der zweite Streich: Enge Parklücken verlieren ihren Schrecken
Wenn man es zum ersten Mal sieht, traut man seinen Augen kaum. Der 7er BMW kann selbstständig ein- und ausparken. Manch enge Garage lässt es kaum zu, nach dem Einparken noch bequem aussteigen zu können. Wer oft in Flughafenparkhäusern unterwegs ist, kennt das Problem mit den knapp bemessenen Parklücken. Mit dem neuen 7er BMW kann das Vergangenheit sein (allerdings gegen Mehrpreis). Der Fahrer stellt den Wagen einfach kurz vor der Parklücke ab, steigt bequem aus, drückt die entsprechende Taste auf dem Zündschlüssel, der Wagen startet und fährt langsam und zielgenau in die Lücke. Falls notwendig, korrigiert der neue 7er selbstständig seine Richtung. Sollte eine Person vor den Wagen treten, stoppt der Wagen unverzüglich ab. Die Verantwortung für das Fahrzeug bleibt dabei beim Fahrer. Selbstredend kann das Fahrzeug auf die gleich Weise wieder ausgeparkt werden. Nicht nur die Nachbarn werden hier neidisch schauen.
Leichtbau mit viel Know-how
Die BMW-Entwickler drücken es so aus: Der neue 7er hat ein „Karbon Herz“. Was sie damit meinen, ist die im marktreifen Flaggschiff erstmals angewendete Verbindung aus 3 Materialien. Alu, Stahl und Carbon werden so eingesetzt, dass ihre jeweilige Stärke besonders gut genutzt wird. Das führt zu einem um 130 Kilogramm leichteren Auto, bei verbesserten Steifigkeitswerten und niedrigerem Schwerpunkt. Wie die Techniker diese drei Materialien verbunden haben, soll zunächst ihr Geheimnis bleiben, um nicht dem Wettbewerb entscheidende Hinweise auf die Funktionsweise der patentgeschützten Technik zu liefern.
Nicht zuletzt durch die Entwicklung des i8 habe sich BMW ein gutes Maß an Know-how bei der Herstellung und Verarbeitung von Carbon geschaffen. Wesentlicher Teil dieser Technologie ist die Fertigungsmethoden von hohlen Carbon Profilen, die besonders leicht sind und trotzdem hohe Steifigkeit bereitstellen. So wiegt der gesamt Carbon-Dachbogen nun nur noch 3 Kilogramm. Ungefederte Massen sind im Automobilbauer einerseits noch unverzichtbar, andererseits regen Sie die Karosse zum unerwünschten Schwingen an.
Also haben sich die BMW Ingenieure daran gemacht, diese Massen leichter werden zu lassen, in dem die Bauteile kleiner ausgeführt wurden oder Material an unwichtigen Stellen entfernt wurde. Auch an der Isolation wurde geforscht und neue Lösungen entwickelt. So wird der Schall nun möglichst schon an der Stelle abgefangen, an der er entsteht. Motorenteile werden gekapselt, um sie, wie bei der Hülle über Omas Kaffeekanne, länger warm zu halten. So entsteht beim Neustart weniger Reibung, die verbrauchsungünstige Kaltlaufphase entfällt, wenn der Wagen nur relativ kurze Zeit unbenutzt war.
Der 7er kommt wohl im Herbst auf den Markt
Noch hat BMW nichts zu den Antriebssystemen im neuen 7er verraten. Auch das Design von Interieur und Exterieur bleibt ein Geheimnis. Nach den eben beschriebenen Innovationen dürfen wir gespannt sein, was im Herbst da noch auf uns zukommt. Mercedes und Audi werden mit Argusaugen betrachten, ob Freude am Fahren dann auch Vorsprung durch Technik sein wird.
Fotos Günter Schmied
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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