In diesem Jahr werden die Kosten fürs Autofahren in Frankreich steigen. Es gibt keine Vergünstigungen mehr direkt an der Zapfsäule, sondern nur noch eine Pauschale auf Antrag beim Finanzamt. Auch die Autobahngebühren könnten stark steigen, da die privaten Betriebsgesellschaften sich auf die Inflation berufen können.

Gießkannenprinzip war gestern

Noch bis zum Ende 2022 gab es an französischen Tankstellen 10 Cent Tankrabatt. Doch das in Deutschland und Frankreich viel kritisierte Gießkannenprinzip hat im Nachbarland nun ein Ende. Die französische Regierung möchte gezielt Haushalte mit geringem Einkommen und nachhaltiges Verhalten unterstützen.

DS 9 (2022)


Seit dem 1. Januar 2023 gibt es eine einmalige Spritzulage von 100 € für etwa 10 Millionen Personen mit einem jährlichen Referenzeinkommen für 2021 von höchstens 14.100 €. Voraussetzung ist ein steuerlicher Wohnsitz in Frankreich, da der Antrag online beim französischen Finanzamt einzureichen ist und mit der Einkommensteuererklärung abgeglichen wird.
Eine weitere Neuerung ist ein Bonus für Fahrgemeinschaften. Wer die Voraussetzungen, u.a. mindestens 10 Fahrten von höchstens 80 km in 3 Monaten, erfüllt und seine Fahrgemeinschaft bei einem der zugelassenen Anbieter anmeldet, kann diesen Bonus von ebenfalls 100 € beantragen.

Freie Fahrt für Erhöhung der Autobahngebühren

In Frankreich sind die zahlungspflichtigen Autobahnen in der Hand von privaten Betreibergesellschaften, die einen Vertrag mit dem Staat geschlossen haben. In diesen Verträgen ist festgelegt, dass sie die Inflation zu 70% auf die Nutzenden umlegen können. 2022 kam es zu einem Preisanstieg von 2 %, 2023 könnte dieser wesentlich höher liegen.
Ende 2022 hat der französische Staat jedoch angekündigt, dass die Preiserhöhung voraussichtlich „nur“ bei durchschnittlich 4,75 % liegen wird. Wer die gleiche Autobahnstrecke mit elektronischem Mautausweis mindestens 10 Mal pro Monat fährt, erhält eine Ermäßigung von 40 % anstelle der bisherigen 30 %. Für Elektroautos ist ein Abschlag von 5 % vorgesehen.

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Den Frankreichurlaub gut planen

Für alle, die dieses Jahr mit dem Auto nach Frankreich möchten oder für den Spanienurlaub einmal durchs Nachbarland fahren, heißt es im Vorfeld sicherheitshalber mit einem Online-Tool zur Routenplanung die Autobahngebühren prüfen. Wer will schon im Urlaubsort den Gürtel enger schnallen müssen, um sich die Rückfahrt leisten zu können?
Mit dem Elektroauto durch Frankreich zu fahren wird dank dem immer dichteren Netz an Ladesäulen einfacher. Der Abschlag bei den Autobahngebühren senkt die Kosten ebenfalls. Doch Vorsicht: Es gibt große Preisunterschiede bei den verschiedenen Ladestationen.

Ganz ohne eigenes Auto kann der Urlaub natürlich auch geplant werden. Frankreich verfügt über ein gut ausgebautes Bahnnetz. Vor Ort können Urlauberinnen und Urlauber dann entweder den ÖPNV nutzen oder mit Carsharing bzw. Mietwagen flexibel unterwegs sein.

Text: Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e.V.

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